Xiaomi Pad 5 Tablet im Test - ComputerBase

2022-10-08 21:26:45 By : Ms. Ellen Chen

Mit dem Android-Tablet Pad 5 reitet Xiaomi weiter auf der Erfolgswelle und schnürt ein stimmiges Gesamtpaket für das mittlere Preissegment, das nur wenige Wünsche offenlässt und die Konkurrenz aus der Reserve locken wird. Schwächen leistet sich das Tablet so gut wie keine, zur Perfektion fehlt aber noch der letzte Schliff.

Drei Jahre hat es gedauert, bis Xiaomi einen Nachfolger für das Mi Pad 4 vorgestellt hat – in einer Zeit, in der Hersteller mit Neuerscheinungen nur so um sich werfen und Käufer schnell den Überblick verlieren, ist das eine Seltenheit. Den „Mi“-Zusatz hat das chinesische Unternehmen zwar gestrichen, dafür kann das neue Tablet zu einem UVP von 399 Euro mit vielen Verbesserungen aufwarten.

Beim ersten Blick auf das neue Pad 5 des Herstellers fallen dem Betrachter zu Recht Geräte von Mitbewerbern wie Samsung, Lenovo oder auch Apple ein, nutzt Xiaomi doch die gleiche kantige Design-Sprache. So setzt das Unternehmen nicht wie unter anderem Huawei beim MatePad Pro 12.6 (Test) oder andere Konkurrenten auf runde ergonomische Formen, sondern auf harte Winkel an den Seiten. Lediglich bei den Ecken geht Xiaomi ins andere Extrem und rundet sie gegenüber den Mitbewerbern in einem weiter laufenden Radius ab.

Die Rückseite wirkt modern und auf frische Weise unaufgeregt. Xiaomi bietet das Tablet in den Farbakzenten Cosmic Grey und wie beim Testgerät in Pearl White an, welche die Rückseite zieren. Je nachdem wie das Gerät ins Licht gehalten wird, kommt ein Schuss zartes Rosa oder Türkis mit ins Spiel. Die generelle Verarbeitung lässt kaum Wünsche aufkommen, der glänzende Rahmen vermittelt eine hohe Robustheit und auch bei höherer Krafteinwirkung verbiegt sich das Tablet nur auf normalem geringen Niveau. Die Ränder des Displays fallen schmal aus, sind aber noch breit genug, damit die Daumen beim Halten keine unerwünschten Eingaben auslösen. Ein gleiches Bild ergibt sich bei den Übergängen zwischen Bildschirm und Rand, die gering und gleichmäßig ausfallen, womit die Spaltmaße ebenfalls ordentlich sind. Der Rahmen fällt auf Höhe des Bildschirms zudem leicht ab, was die Bedienung mit den Fingern angenehmer gestaltet.

Etwas mehr Sorgfalt hätte der Hersteller jedoch bei der verbauten Kamera walten lassen können. So ragt die komplette Einheit samt Dual-LED-Blitz leicht aus dem Gehäuse hervor, das Aufnahmemodul dabei noch einmal ein bis zwei Millimeter. Das wäre an sich kein Problem, hätte es der Hersteller wie bereits Huawei beim letzten MatePat Pro nicht versäumt, das Gehäuse entsprechend anzupassen. Wird das Tablet auf einem Tisch liegend genutzt, wackelt es. Dieses Verhalten kann gerade bei längeren Texteingaben schnell nervig werden.

Die harten Kanten an den Seiten sorgen dafür, dass der Korpus aus Aluminium weniger angenehm in der Hand liegt – selbst ein günstiges Fire Tablet von Amazon ist hier mit seinen Rundungen aus Kunststoff bequemer zu halten. Das Gewicht von 511 g spielt dabei jedoch eine eher untergeordnete Rolle, die Dicke von 6,85 mm dagegen nicht. Es ist zu begrüßen, dass der Wettlauf um das dünnste Tablet bereits vor geraumer Zeit sein Ende gefunden hat – mit Geräten, die sich seinerzeit nur unbequem in den Fingern halten ließen. So ist es auch beim Pad 5, bei dem der Nutzer nicht das Gefühl bekommt, es bei zu viel Druck zu zerbrechen.

Bei der Hauptausrichtung des Tablets scheint sich Xiaomi nicht schlüssig gewesen zu sein, da Kamera und die verbauten vier Lautsprecher für unterschiedliche Szenarien ausgerichtet zu sein scheinen. So ist die Kamera in Front auf der kurzen Seite angebracht, was bei Video-Konferenzen auf eine Hochkant-Haltung schließen lässt. Die Lautsprecher sind jedoch ebenfalls an den kürzeren Seiten zu finden, was wiederum eine Ausrichtung im Querformat nahelegt. Hier hätte ein einheitliches Vorgehen sicherlich die bessere Lösung dargestellt.

Hochkant gehalten ist oben rechts der Einschaltknopf und auf der rechten langen Seite oben der Lautstärkeregler zu finden. Beide Taster sitzen fest und bieten gute Druckpunkte. Am unteren Ende ist wie gewohnt der USB-C-Stecker angebracht. Einen Slot für Speicherkarten sucht der Nutzer dagegen vergebens, auch beim neuen Tablet verweigert sich der Hersteller der Speichererweiterung.

An dieser Stelle muss, abseits der restlichen Ausstattung des Pad 5, einmal eine Lanze für den nicht vorhandenen Kopfhöreranschluss gebrochen werden. Es mutet mehr als traurig an, dass immer mehr Hersteller darauf verzichten, wobei dafür im Grunde nur Kosteneinsparungen angeführt werden können. Die Dicke des Tablets würde für einen normalen Anschluss ausreichen und Platz im Gehäuse dürfte ebenfalls genügend vorhanden sein. Und wenn mit einem Adapter gearbeitet werden muss, dann könnte der Hersteller auch auf eine Steckergröße von 2,5 mm im Gehäuse ausweichen.

Das Problem der Nutzung via USB-C-Adapter liegt beim Pad 5 wie bei vielen anderen Vertretern seiner Zunft nicht zuletzt in der Position des entsprechenden Anschlusses. Wird das Tablet zum Beispiel beim Schauen von Videos normal gehalten, verdeckt die Hand nicht selten den Anschluss, womit das Tablet bei der Nutzung eines Adapters für den Kopfhörer nicht wie gewohnt gehalten werden kann. Das mag bei Geräten in der vorliegenden Display-Größe noch einigermaßen bequem zu handhaben sein, im 10-Zoll-Segment liegen die Tablets jedoch oftmals unbequem in der Hand. Auch kann das Gerät so auf dem Sofa liegend nicht auf dem Bauch „abgelegt“ werden – es sei denn, der Nutzer stellt es „auf den Kopf“, wobei hier der Einschaltknopf eventuell Probleme bereiten kann. Ebenso könnte das Tablet ohne entsprechenden Adapter nicht gleichzeitig mit einem Kopfhörer genutzt und dabei geladen werden.

Mit einem separaten Kopfhöreranschluss, der sich in den meisten Fällen in der oberen Hälfte des Tablets befindet, treten die genannten Probleme nicht auf. Und Nutzer, die lieber auf eine kabellose Lösung setzen, können ebenso darauf zurückgreifen – niemand wird daran gehindert. Bei den genannten Punkten stellt sich immer wieder die Frage, ob die Entwickler ihre eigenen Erzeugnisse überhaupt im Alltag testen. Darüber hinaus haben Stichproben bei Android-Tablets mit USB-C- und gleichzeitig separatem Kopfhöreranschluss, die den Weg in die ComputerBase-Redaktion gefunden haben, eines immer wieder deutlich belegt: Selbst bei hochwertigen Adaptern lag die Klangqualität immer hörbar deutlich hinter der nativen Lösung zurück. Vom praktischeren Handling einmal komplett abgesehen.

Das Bild wird zusätzlich dahingehend getrübt, dass Xiaomi dem Pad 5 nicht einmal einen entsprechenden Adapter beilegt. Der Packungsinhalt offenbart lediglich das Tablet, ein Netzteil, das mit 22,5 Watt lädt, und ein USB-C-Kabel.

Optional bietet Xiaomi zum Pad 5 für 99 Euro einen Stylus an, der per Bluetooth mit dem Gerät verbunden wird und mit einer Abtastrate von 240 Hz und 4.096 Druckstufen arbeitet. Wie bei Samsung wird der Stift induktiv am Gehäuserand geladen. 18 Minuten benötigt er für einen kompletten Ladevorgang, für eilige Situationen sollen 10 Sekunden Ladezeit bereits für 20 Minuten Stiftnutzung ausreichend sein. Das Testpaket erreichte ComputerBase jedoch ohne Stylus.

Neben dem Pad 5 hat Xiaomi eine Pro-Version veröffentlicht, die jedoch nur in China erhältlich ist. Gegenüber dem hier vorliegenden Tablet verfügt sie neben einem stärkeren Prozessor und mehr Speicher vor allem über 5G.

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