Tronsmart T7 Speaker im Test: Satter Sound und Akkufressende LED-Beleuchtung

2022-10-11 22:27:12 By : Mr. Zhongbin Shen

Der Tronsmart T6 war irgendwie schon ein ordentlicher Lautsprecher. Beschränkt Outdoor-fähig und viel Wumms fürs Geld bekam man hier. Nach einigen Jahren kommt nun der Tronsmart T7 (ein „Element“ fehlt nun auf der Verpackung) auf den Markt. Wir konnten das Modell schon vor Release ein paar Tage ausprobieren und zeigen euch, was der Tronsmart T7 im Test alles so kann.

Tronsmart hat sein neues T7-Modell nicht nur technisch im Inneren überarbeitet, sondern auch optisch einer kompletten Frischzellenkur unterzogen. So ist der neue Speaker komplett in Schwarz gehalten und wiegt mit rund 930 Gramm fast das doppelte als der Vorgänger! Im direkten Vergleich ist dieser auch massiv „gewachsen“ und hat deutlich an Umfang zugenommen. Solltet ihr euch an die Masse und Gewichte des Vorgängers gewöhnt haben, ist das durchaus eine Umstellung, vor allem im Rucksack ist dieser nun weitaus deutlicher zu spüren. Das „Ultra Portable“ des Herstellers müssen wir an dieser Stelle also deutlich verneinen!

Was aber durchaus bleibt ist die wirklich hochwertige Verarbeitung. Der Tronsmart T7 zeigt im Test keinerlei Schwächen was Qualität der Materialien betrifft. Er ist sauber verarbeitet, kein Knarzen oder Riefen sind zu hören oder erkennen. Einzig allein das extrem grosse Drehrad auf dem Kopf des Speakers wirkt minimal billig, sitzt aber fest im Gehäuse und deutet mit leichtem „Klicken“ die entsprechenden Eingaben an. Drücken kann man es allerdings nicht.

Neu ist übrigens auch die mehrfarbige LED-Beleuchtung. Diese kann entweder in mehreren Farben gleichzeitig im Ring pulsieren, sich der Musik anpassen oder das auch aus Gaming-Kreisen bekannte „Atmen“ simulieren. Eine nette Spielerei, die dem Tronsmart T7 ein wenig Leben einhaucht, aber auch sprichwörtlich aussaugt. Was es damit allerdings auf sich hat, erklären wir im Bereich zur Akkulaufzeit. Stark: Der Lautsprecher ist dank IPX7 vor eindringendem Wasser geschützt! Eintauchen solltet ihr diesen zwar nicht, aber einen guten Regenguss dürfte er ohne Probleme damit standhalten.

Wie bereits erwähnt, hat sich in all den Jahren nicht nur das Design verändert. Auch im Inneren hat sich einiges getan. So setzt der Tronsmart T7 auf ein komplett neues Speakersystem, das aus zwei Hochtälern und einem Subwoofer besteht. Zudem rüstet der Hersteller auf Bluetooth 5.3 auf, was wir in diesem Fall richtig klasse finden! Endlich einmal moderne Funktechnik im Gehäuse eines chinesischen Audio-Herstellers! Geladen wird übrigens per USB-C, was wir auch sehr gut finden, aber selbstverständlich sein sollte.

Technische Daten im Kurzüberblick

Ein weiteres interessantes Feature ist die Kopplung mit einem weiteren Tronsmart T7 Lautsprecher und beide dann im Stereo-Betrieb laufen zu lassen. Das konnten wir allerdings mangels eines zweiten Modell allerdings nicht ausprobieren. Zudem bietet der Lautsprecher erstmals auch eine App-Steuerung an, in der ihr aber nicht all zu viel einstellen könnt. Unter anderem lassen sich aber Updates aufspielen, falls diese vorhanden sein sollten.Übrigens lassen sich auch Audioprofile einstellen. Einmal könnt ihr selbst einen 5-bandigen Equalizer nutzen oder euch eines der wenigen Presets bedienen. Viel gibt die App leider nicht her, daher sparen wir uns hierzu ein extra Kapitel.

Kommen wir aber nun zum Kerngeschäft des Speakers: Der Klang. Denn was bringen einem die rohen Daten wenn der Lautsprecher diese nicht in Leistung ummünzen kann und hier tut sich der Nachfolger des Tronsmart T6 wirklich enorm schwer. Schaltet ihr den normalen Standardmodus, klingt der T7 unheimlich blechern. Der Sound scheint förmlich an der Box zu kleben und rütteln, während der sehr tiefe Grundton der Box alles andere förmlich überschattet. Im normalen Standardmodus ist der Ton also absolut nicht zu gebrauchen!

Drückt ihr aber dann seitlich die SP-Taste, die den „360-Grad-Modus“ aktiviert, sieht es schon wieder anders aus. Das extrem tiefe Klangbild bleibt, doch wirkt der Sound nun offen und strahlt vom Lautsprecher ab. Es kommt ein Gefühl von Raumfülle auf, das Lautsprecher aber einfach schon von Grund auf mitbringen sollten. Leider sehr schade: Genau wie der Tronsmart T6 hat auch der Tronsmart T7 in unserem Test – trotz Marketing auf der Verpackung und der Webseite – keinen 360-Grad-Sound.

Was einen absolut umhaut – allerdings das Klangbild teilweise völlig zerfetzt – ist der immense Bass des doch im Vergleich sehr kleinen Lautsprechers. Dieser killt die Dynamik so brutal aus dem Gehäuse heraus, dass in vielen Szenarien die klanglichen Mitten förmlich aus ihrer Existenz vaporisiert werden. Auch die Höhen kommen da kaum noch mit, schimmern aber immerhin noch einigermassen hörbar heraus.

Allerdings faszinierte uns beim Test des Tronsmart T7 etwas ganz anderes. Es gab einige Lieder die völlig klar über die Box erschienen. Sowohl Mitten als auch Höhen waren komplett da und der Bass kickte ordentlich, aber nicht überstrapazierend dazwischen. Elektronik bzw. elektronisches Cross-Over sind absolute Paradedisziplinen des Tronsmart T7. Das fiel mir persönlich vor allem beim Durchspielen des Rocket League Soundtracks auf. Wollt ihr Radio hören, HipHop, Rock oder irgendwie was anderes, ist das Klangbild leider absoluter overkill. Das gilt übrigens auch dann und zwar in allen Genres, wenn ihr die Lautstärke zu hoch einstellt. Dann scheppert der neue Tronsmart nur noch und ihr habt eine einzige tiefdunkle Bass-Grütze.

Der Klang des Tronsmart T7 ist aber auch nicht abgrundtief schlecht, auch wenn das Klangbild ungefähr die Tiefe des Marianengraben hat. Der Klangzylinder ist allerdings nur sehr speziell einsetzbar und dürfte nur Fans mit überaus brachialem Bassbild und tiefen Tonstrukturen zufrieden stellen. Das ist eigentlich auch schon eines der grössten Probleme des kleinen Kraftpakets mit rund einem Kilo Kampfgewicht.

Und nun wird es leider sehr kritisch, denn bei der Akkulaufzeit gibt es kaum etwas Gutes zu berichten. Die LED-Lichter sind zwar ganz schick und hauchen dem Tronsmart T7 auf dem Tisch dezentes Leben ein, doch saugen sie es ihm auch übertrieben hart wieder aus. Normalerweise gibt der Hersteller eine Laufzeit von „bis zu 12 Stunden“ an, aber warnt auch direkt diese nur zu erreichen, wenn die LEDs aus sind. Mit Beleuchtung schafften wir nicht einmal 4 Stunden! Das ist für eine Box dieser Grösse schon deutlich zu schwach.

Ohne LED-Beleuchtung schafften wir immerhin so um die 9 Stunden, je nach Lied und Genre waren es auch mal weniger. Die angegebenen bis zu 12 Stunden waren zu keinem Zeitpunkt machbar. Ausprobiert haben wir die Verbindung übrigens mit einem iPhone 13 Pro Max und einem Samsung Galaxy S22, um zumindest unterschiedliche Betriebssysteme für den Akkuschwund ausschliessen zu können.

Der Tronsmart T7 ist zwar im Vergleich zum Vorgänger deutlich überarbeitet worden, aber nicht an allen Stellen verbessert. Der T6 hatte schon ein enorm dunkles Klangbild, doch der Bass des Tronsmart T7 schlägt dem Fass sprichwörtlich den Boden aus, indem der Bass den dunklen Grundton so über das Klangbild boxt, dass Mitten und Höhen leiden. Er hat aber auch seine Glanzmoment, die aber sehr stark von Lied zu Lied variieren können, selbst im gleichen Genre! Persönlich würde ich den Klang aber jetzt nicht als grottenschlecht bezeichnen, es muss einfach euren Geschmack und eure Musikrichtung treffen. Er ist aber weit weg von gut abgestimmt, lässt Dynamik durch das Pumpen des überaggressiven Basses vermissen und kann ab höherer Lautstärke fast nur noch scheppern. Das ist im Vergleich zum Vorgänger sehr schwach. Auch die Akkulaufzeit ist nicht wirklich gut.

Allerdings ist auch der Preis nicht all zu hoch. Ihr bekommt für die knapp über 50 Euro bzw. Schweizer Franken schon ordentlich viel Lautsprecher, derzeit bei Aliexpress und Geekbuying. Auch die Tatsache, dass der Tronsmart T7 im Test mit Bluetooth 5.3 daherkommt ist wirklich angenehm und nicht einmal bei Top-Herstellern wirklich die Norm. Zudem ist er dank IPX7 vor eindringendem Wasser geschützt und hält damit locker auch mal ein wenig Regen stand. Im Vergleich zum Tronsmart T6 würde ich an dieser Stelle aber nun von einer Empfehlung Abstand nehmen. Da gibt es mittlerweile deutlich bessere Alternativen. Es reicht einfach nicht, wenn der Klang im Gesamtbild eher frustriert und nur in sehr wenigen Momenten dann doch einmal überrascht.

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