Sportkopfhörer: Welches Modell für welche Sportart? - n-tv.de

2022-10-08 22:09:44 By : Ms. Aurola Wang

Ob im Gym, auf dem Sportplatz oder in der Natur: Musik beim Training spornt an.

Viele Läufer hören unterwegs gerne Musik. Und auch andere Sportler lassen sich mit den passenden Songs motivieren. Wir zeigen, welche Sportkopfhörer für harte Workouts geeignet sind.

Viele Sportler setzen für bessere Trainingsresultate auf Musik. Das ist sogar nachgewiesen: Eine Studie der Universität Southern Queensland hat ergeben, dass Töne im Takt sowohl die Leistung als auch die Motivation verbessern. Beim Workout Musik zu hören, ist also absolut sinnvoll. Vor allem mit hochwertigen Sportkopfhörern, denn die bringen die Beats besser rüber.

Beim Sport sind sowohl Körper als auch Kopfhörer anderen Bedingungen ausgesetzt als beim gelegentlichen Hören unterwegs. Für den Trainings-Gebrauch haben sich überwiegend In-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth-Übertragung durchgesetzt. Sie kommen ohne – möglicherweise störendes – Kabel aus und passen dank ihrer geringen Größe in jede Tasche. Des Weiteren sind ein fester Sitz im Ohr sowie Wasserschutz wichtig, damit der Kopfhörer nicht während des Trainings verrutscht oder durch Spritzwasser und Schweiß Schaden nimmt.

Für reguläres Training im Fitnessstudio reicht ein Wasserschutz gegen allseitiges Spritzwasser, also eine Schutzklasse von mindestens IPX4. Damit halten die In-Ears neben Regen und Nebel auch Schweiß stand. Die Jabra Elite Active 65t sind dank IP56 sogar gegen Strahlwasser und zusätzlich gegen Staub geschützt. Für einen guten Halt lassen sich die Silikonstöpsel am Ohrhörer anpassen.

Der integrierte Bewegungssensor hilft dabei, die Leistung über die zugehörige App im Blick zu halten und kann die Daten an eine weitere Fitness-App senden, zum Beispiel an Apple Health. Zudem punkten die Elite Active 65t mit einer Tastensteuerung – so muss man das Smartphone nicht ständig griffbereit haben, um etwa den Song zu wechseln. Von Stiftung Warentest gab es insgesamt die Bewertung "gut" (2,2).

Hersteller Sennheiser hat sich mit seinen Momentum-Kopfhörern einen Namen in der In-Ear-Oberklasse gemacht. Erst kürzlich erschien das erste Paar Sportkopfhörer namens Sport True Wireless. Technisch bieten sie recht begrenzte Funktionen. Anstatt einer aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) oder eines Transparenzmodus setzen sie daher auf verschiedene Ohrstöpsel-Adapter, die entweder die Umgebungsgeräusche abschirmen oder teilweise durchlassen. Durch die austauschbaren Silikon-Finnen sitzen die Kopfhörer fest im Ohr – egal ob im Gym, beim Joggen oder sogar beim Tanzen.

Wer Kopfhörer zum Joggen sucht, schaut sich am besten die Reflect Flow Pro von JBL an. Bei Stiftung Warentest holten sie im Praxisvergleich den ersten Platz (Endnote: 1,9). Neben adaptiver Geräuschunterdrückung verfügen sie über ein weiteres nützliches Feature, das beim besonders beim Joggen zur Geltung kommt: den Transparenzmodus. Gegenteilig zum ANC verstärken die verbauten Mikrofone hier die Umgebungsgeräusche. Das ist besonders praktisch für den Einsatz im Straßenverkehr, um andere Verkehrsteilnehmer trotz Musik wahrzunehmen.

Mit der Schutzklasse IP68 sind die Reflect Flow Pro vor andauerndem Untertauchen geschützt – sie eignen sich sogar für Wassersportarten wie Stand-up-Paddling oder Surfen. Zumindest, solange das Smartphone in einer Entfernung von zehn Metern dabei ist. Ebenfalls sinnvoll: Dank Touch-Steuerung sind das Wechseln der Musik, das Regeln der Lautstärke oder das Annehmen von Anrufen ohne Handy möglich.

Wer die Sportkopfhörer als Zweitpaar verwendet oder nicht ganz so tief in die Tasche greifen möchte, sollte einen Blick auf die Plantronics Backbeat Pro 5100 werfen. Sie verfügen zwar nicht über einen Transparenzmodus, dafür aber über die sogenannte "WindSmart-Funktion". Dieser Modus verhindert, dass Windgeräusche beim Laufen ans Ohr dringen. Mit 5,8 Gramm pro Ohrstöpsel sind die Backbeats ein richtiges Leichtgewicht.

Seit 2016 mischt Apple aktiv auf dem Markt der kabellosen Kopfhörer mit, häufig als Testsieger. Denn die Apple AirPods Pro zeichnen sich durch ihr gutes Noise Cancelling und die Tonqualität aus, die von Fachmagazinen wie Computerbild und Stiftung Warentest gelobt werden. Es überrascht nicht, dass die ikonischen Apple-Stöpsel sich auch fürs Workout eignen: Mit Transparenzmodus, mehreren Aufsätzen und Spritzwasserschutz vereinen sie eine sporttaugliche Ausstattung mit Lifestyle-Faktor.

Ein großer Teil der Kopfhörer-Modelle ist spritzwassergeschützt. Um damit im Schwimmbad Bahnen ziehen zu können, bedarf es aber noch etwas mehr: Die Zertifizierung IPX8 bietet optimalen Schutz beim Untertauchen. Wer hauptsächlich Wassersport betreibt, greift zu Kopfhörern wie den Sony WF-SP900. Die In-Ears sind komplett kabellos und auf Funktionalität im und unter Wasser ausgelegt.

Was machen die Sony WF-SP900 besser als die JBL Reflect Flow Pro? Dank vier Gigabyte internem Speicher lassen sich die Lieblingssongs direkt von den Kopfhörern abspielen – so muss nicht ständig das Smartphone in der Nähe sein. Unter Wasser wäre eine Bluetooth-Verbindung ohnehin schnell unterbrochen.

Die Wiedergabezeit ist mit drei Stunden bei eingeschaltetem Bluetooth etwas mau, reicht aber für eine ausgiebige Trainingseinheit. Ohne Bluetooth hält der Akku bis zu sechs Stunden durch. Durch das wasserdichte Design und den internen Speicher müssen bei der Klangqualität leider Abstriche gemacht werden – die Experten vom Testmagazin Chip vergeben nur die Note "ausreichend". Für richtige Schwimmkopfhörer gibt es aber derzeit keine bessere komplett kabellose Alternative.

Wer gute Sportkopfhörer sucht, steht vor einer großen Auswahl. Viele Modelle überzeugen mit ordentlichem Sound und hohem Tragekomfort. Die größten Unterschiede liegen wohl in der Akkulaufzeit und im Preis. Beides ist weiteren Features geschuldet, etwa aktivem Noise Cancelling, Transparenzmodus oder Steuerung per Sprachassistenz. Wer die Kopfhörer auch zum Arbeiten oder für andere Freizeitaktivitäten regelmäßig nutzt, profitiert gegebenenfalls davon.