Sony Pulse 3D Wireless Headset im Test: Ist offiziell auch gut?  - IMTEST

2022-10-09 02:49:42 By : Ms. Nora Gao

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Speziell auf die PS5 zugeschnitten- IMTEST hat das neue Headset getestet.

Ein Sony-Headset speziell auf die PS5 und dessen Audiotechnik „Tempest Engine“ zugeschnitten sollte eigentlich perfekt funktionieren. Doch greift der Hersteller auf jahrzehntelange Audioexpertise zurück und kombiniert sie geschickt mit der seit 1995 gesammelten Erfahrung im Konsolenbereich. Kann man bei 99,99 Euro (OVP, online meist für 79,99 Euro erhältlich) dann bedenkenlos zugreifen? Wie gut funktioniert das Konsolen-Headset denn mit PC-Spielen, Musik oder Filmen? IMTEST testet das Sony Pulse 3D Wireless Headset und klärt auf.  Sonys offizielles Pulse 3D Headset passt optisch perfekt zur PS5 – funktioniert aber optisch auch mit vielen Gaming-Notebooks oder PCs. © Sony

Schon beim Auspacken hat uns das Design der PS5 Pulse Kopfhörer gut gefallen: Sie passen perfekt zur PS5 und wirken auch am Gaming-PC-Schreibtisch edel. Die geschwungene Form lässt zunächst auf einen hohen Tragekomfort schließen. Doch dieser ist beim Aufsetzen nur beschränkt vorhanden: Die etwas zu klein geratenen Ohrmuscheln umschließen das Ohr nicht vollständig, was bei stärkeren Kopfbewegungen – und wer kennt die bei einem größeren Boss bei Elden Ring nicht – zum Verrutschen führt. So musste das Sony Pulse 3D Wireless Headset stets nachjustiert werden. 

Der Fairness halber muss erwähnt sein, dass im Rahmen des Tests die Kopfhörer auch bei anderen Kopfgrößen ausprobiert wurden. Das Phänomen trat bei einem zierlicheren Frauenkopf mit geringerem Durchmesser der Ohren nicht auf. Daher gilt: Falls möglich Probetragen und erst dann kaufen.  

Die Verarbeitung ist nicht ganz auf dem Niveau des restlichen PlayStation-Sortiments: Wo Konsole und Controller bei Haptik und Materialwahl gut dastehen, gibt es beim Sony Pulse 3D Wireless-Headset aufgrund der biegsamen Form dünnere und teilweise knarzende Materialien. Das ist angesichts des Preises nicht weiter tragisch, dürfte aber Käufer mit Auge für Materialqualität stören. Die Ohrmuscheln selbst sind erwartungsgemäß nicht aus echtem sondern einem dünnen Kunstleder, das bereits nach wenigen Wochen etwas spröde wurde und nach einigen Stunden Spielzeit für Schweißbildung sorgte.  

Die offiziellen PS5-Kopfhörer funken einzig und allein über einen USB-Dongle auf dem 2,4 Ghz Frequenzband, der Ton verlustfrei überträgt. Das erleichtert die Einrichtung, muss man doch nur den Dongle in die PS5 oder den Gaming-PC stöpseln, sorgt allerdings auch für eine eingeschränkte Nutzung – selbst mit passendem USB-Adapter ist eine Koppelung mit Smartphones schwierig bis unmöglich. Das stört nicht, wenn das Headset ausschließlich an der Konsole oder am PC genutzt wird. Dank AUX-In kann das Pulse allerdings auch bequem per 3,5mm Klinke betrieben werden. Hier verliert es jedoch die 3D-Funktion und der Klang büßt hörbar an Dynamik ein.   

Das Pulse überrascht durch eine Menge Knöpfe und Schalter auf der linken Seite, die selbst nach mehreren Zockersitzungen noch nicht ganz intuitiv zu bedienen sind. Ein kleiner Knopf neben dem USB-C-Port sorgt für ein sofortiges Stummschalten. Neben dem daneben liegenden „Lauter/Leiser“-Reglern gibt es eine „Monitor“-Taste, mit der die eigene Stimme ins Headset übertragen wird. Zu guter Letzt gibt es noch einen weiteren Lautstärkeregler, der die Lautstärke des Voicechats im Verhältnis zum Spielesound regelt, sodass entweder Stimmen der Kameraden nicht zu laut sind und der Sound zur Geltung oder aber umgekehrt. All diese Knöpfe sind gut durchdacht und bei anderen Headsets nicht zu finden, allerdings wird es einige Zeit dauern, bis man sich wirklich daran gewöhnt hat.  

Sony gibt die Akkulaufzeit mit 12 Stunden an, was im Vergleich zu vielen anderen Headsets eher mager ausfällt. Im Test hielt es geringfügig länger durch: 12 Stunden 41 konnten wir messen. Falls eine Spielesession dann doch mal länger ausfällt, kann mit einem USB-C-Kabel geladen und gespielt werden.

Ein Monitor groß wie ein Fernseher: Der Samsung Odyssey Ark soll das Beste sein, was sich Gamer auf den Schreibtisch stellen können.

Einmal aufgesetzt und mit PC oder PS5 verbunden sorgt das PS5 Headset für einen gemischten Eindruck in allen Kategorien:

Die Isolation des Headsets lässt zu wünschen übrig: Umgebungsgeräusche wie Lüfter oder selbst das leise Tastenklackern des Gamepads sind schon bei mittlerer Lautstärke oder bei leisen Spielepassagen zu hören. Wer gerne seine Umgebung wahrnehmen möchte, wird damit keine Probleme haben. Für eine 100% Immersion oder gar bei der Verwendung in Bus, Bahn oder Flugzeug raten wir hingegen vom Pulse 3D ab.  

Das Mikrofon ist direkt ins Headset eingebaut und während es nicht mit dediziertem Mikrofonarm aufwartet, tut es seinen Dienst und transportiert die eigene Stimme nur mit minimalem Rauschen zum Gegenüber.  

Das offizielle Sony Headset ist schick, bietet eine (vielleicht schon zu) hoch Anzahl an Reglern und ist ein guter Klang-Allrounder. Vereinzelt übertönt der Bass das Klangbild und lässt Stimmen etwas dumpf erscheinen. Dennoch hat das Sony Pulse 3D in Anbetracht des Preises von 99,99 Euro (aktuelle Marktpreise liegen weit drunter) überzeugt. Einzig der für guten 3D-Sound notwendige USB-Receiver schränkt die Flexibilität etwas ein. 

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