Sony MDR-1000X: Bluetooth-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung im Test - STEREOPOLY

2022-10-09 01:01:42 By : Mr. Zhongbin Shen

Die letzten kabellosen Over-Ears mit Geräuschunterdrückung hier, waren die Bose QC 35 bei Frank im Test. Die haben sich ja zu einem wahren Kassenschlager und Go-To-Kopfhörer für Flug- und Bahnreisende entwickelt. Zumindest in meiner Filterblase. Sony zieht nun nach und bringt im Februar das neue Topmodell auf den Markt: Sony MDR-1000X. 

Die Japaner hatten die MDR-1000X zur IFA 2016 nach Berlin mitgebracht und damit das obere Ende ihrer h.ear-Reihe an Audioprodukten neu definiert. Vorstellung ab Minute 8:36 bis 9:40:

Als Bluetooth-Kopfhörer werden die Sony MDR-1000X anfangs natürlich idealerweise via Bluetooth mit eurem Abspielgerät (z.B. Smartphone) gekoppelt. Damit das möglichst unkompliziert von statten gehen kann, gibt es eine NFC-Fläche, an die man sein Smartphone halten kann. Im optionalen Kabelbetrieb fällt die Bedienung über die Touchfläche flach.

Auf der rechten Seite befindet sich unter dem Kunstleder die erwähnte touchsensitive Fläche, wie sie inzwischen etliche Headsets mitbringen. Eine einfache Berührung pausiert und spielt Titel ab. Wischt man dabei vor oder zurück werden außerdem Titel übersprungen. Ein Wisch nach oben oder unten stellt die Lautstärke ein. Anrufe können dagegen durch doppeltes Tippen angenommen werden.

Sony verzichtet auf eine App, um an den Kopfhörern irgendetwas einzustellen. Sämtliche Kontrollen befinden sich an den Kopfhörern. Neben der schon erwähnten Touchfläche (R) zur Medien- und Smartphonekontrolle, beherbergt die linke Hörmuschel die zwei Knöpfe zum Wechsel des Hörmodus. Dabei unterscheiden die MDR-1000X zwischen drei Tonarten (eigentlich: Frequenzbereichen). Zunächst einmal ist da die Musik oder das gesprochene Wort, dass man über die Hörer konsumieren möchte. Dann gibt es sämtliche außerhalb auftretenden, natürlichen und menschengemachten Umweltgeräusche und schließlich Sprache anderer Menschen. Diese lassen sich nun nach Belieben mischen. Sony nennt das Sense Engine.

Im Zug, Flugzeug, Büro, oder auch ganz einfach beim Kaffee im Café aktiviert man die Geräuschunterdrückung (NC). Alle Umgebungsgeräusche und Unterhaltungen treten in den Hintergrund. Im Straßenverkehr empfiehlt es sich, die Umgebungsgeräusche hereinzulassen. Dabei wird auf jeden Fall die NC ausgeschaltet und die Mikros zu den Lautsprechern durchgeschleift (Ambient-Sound-Modus: normal). Will man in bestimmten Situationen zur eigenen Musik möglichst nur gesprochene Worte deutlich hören, kann man diese hervorheben, ohne auch alle anderen Geräusche hereinzulassen (Ambient-Sound-Modus: Stimme). Das ist beispielsweise an Bahnhöfen nützlich, um Ansagen mitzubekommen.

Will man nur eben ein Gespräch führen, genügt es die Hand auf die rechte Muschel zu legen. Dabei wird die NC deaktiviert und die Lautstärke der abspielenden Medien reduziert. Hebt man die Hand vom Ohr schaltet sich die NC wieder ein. Das Bezahlen an der Kasse wird damit beispielsweise umstandsfrei.

Geräusche unterscheiden sich nun aber voneinander. Ein Flugzeugmotorengeräusch ist anders als das Rauschen eines Zuges über Schienen, oder Straßenradau an einem Café. Dazu lassen sich die MDR-1000X an Ort und Stelle schnell und einfach rekalibrieren. Dieser persönliche NC-Optimierer (Taste NC für 2 Sekunden drücken) misst sowohl die zu unterdrückenden Frequenzen außerhalb, als auch die Frequenzantwort des Gehörganges des jeweiligen Trägers, durch eine Reihe von spezifischen Geräuschen.

Hierfür kommen interne und externe Mikrofone zum Einsatz. So ähnlich macht das auch HTC, mit ihren neuen Kopfhörern beim HTC U Ultra. Oder Sonos-Komponenten, wenn sie mit Trueplay den Raum vermessen und die internen Equalizer anpassen. Damit wird die Geräuschunterdrückung in jeder Situation und für jeden Träger optimiert. Die ohrumschließenden, sehr bequemen Urethan-Ohrpolster tragen zur Isolierung natürlich auch bei. Gerade mit mittleren bis höheren Frequenzen – also Solchen zwischen “Auto” und “menschlicher Stimme” – können die MDR-1000X deutlich besser umgehen als Vorgängermodelle.

Die menschliche Stimme selbst, kann auch von den MDR-1000X nicht als Geräusch unterdrückt werden. Die Geräuschunterdrückungsfunktion funktioniert bei niedrigen Frequenzbereichen wie Flugzeugen, Eisenbahnzügen oder Büros (in der Nähe einer Klimaanlage, usw.), jedoch nicht bei hohen Frequenzbereichen wie menschlichen Stimmen. Durch die Möglichkeit der Hervorhebung von Stimmen, im Ambient-Sound-Modus “Stimme”, wird der Eindruck erweckt, diese würden mehr als durch die Isolierung abgeschwächt.

Sony hat bei den MDR-1000X alles auf hochauflösenden Klang optimiert. Der verbaute Kopfhörerverstärker reduziert Verzerrungen. Die Flüssigkristallpolymer-Membran am 40-mm-Treiber verfügt über die Kapazität, bis hoch zu 40.000 Hz, alles wiederzugeben. Der eigene Bluetooth-Übertragungsstandard LDAC hat zudem die nötige Bandbreite, um auch verlustfrei komprimierte Audiodaten (Apple Lossless, FLAC, Ogg Vorbis) übertragen zu können. LDAC erreicht bis zu 990 kbit/s und ist damit sehr nah an der CD, aber eben nur nah.

Das bedeutet am Ende, dass eine Datei mit 24 bit/96 kHz zwar übertragen werden kann, aber das rekonstruierte Audiosignal wird im Vergleich zur Quelle lossy bleiben. Andererseits muss natürlich auch euer Abspielgerät LDAC beherrschen und die Musik in einem der o.g. Formate vorliegen. Sonst hat man bei den Kopfhörern nichts davon. Mit aptX über AD2P ist man bei etwa einem Drittel der hier möglichen Übertragungsrate. Mit Bluetooth 5.0 in zukünftigen Geräten soll das alles mal besser werden. Wer sich genauer mit dem Thema LDAC & Hi-Res Audio über Bluetooth – Versionen, Profile und Codecs – befassen möchte, dem kann ich einen umfangreichen Artikel der Australier vom AVHub ans Herz legen. Sie standen auch mit Sony in regem Austausch zum Thema LDAC.

Eine eigene Technologie verspricht, was HD- und UHD-Fernseher für SD-Videomaterial versprechen: Upscaling. Die Digital Sound Enhancement Engine (DSEE HX) optimiert also den komprimierten Datenstrom irgendwie, den es vom Abspielgerät als MP3, ACC, ATRAC und WMA zu futtern bekommt. D.h., sie versucht, hohe Frequenzen, die bei Kompressionsverfahren typischerweise abgeschnitten werden, wiederherzustellen und einen natürlicheren Klang wiederzugeben. Dessen ungeachtet ist das natürlich nur sehr gutes Raten – was einmal weggeworfen wurde, kann man nicht wieder herstellen. Egal welchen Marketingnamen man sich dafür einfallen lässt.

Ich hatte ja vor einer Ewigkeit (2013) die damaligen Spitzenkopfhörer von Sony – MDR-1 – im Test. Diese gabe es genauso auch in einer Version mit Bluetooth und NC. Damals überzeugte mich die Verarbeitungsqualität nicht gerade, obwohl das leichte Kunststoffchassis natürlich … leicht war. Das ist bei den Sony MDR-1000X jedoch, die sich beim Design an den “h.ear on”-Lifestyle-Over-Ears orientieren, ganz anders.

Sie haben ein gewisses Gewicht, was nicht nur der integrierten Funk- und Akkutechnik geschuldet ist, sondern auch der robusteren Bauweise. Ordentliche Scharniere und ein ausreichend flexibles Metallband unter der Kopfpolsterung, geben überdies ein berechtigtes Gefühl von Wertigkeit. Das die Muscheln überdeckende Kunstleder sieht auch nie kitschig aus, wie es beispielsweise bei diversen Varianten von Parrots Zik schon mal der Fall sein kann. Die drei flachen, physischen Buttons sind durch ihre unterschiedlich langen Kanten gut ertastbar. Sie treten jedoch nicht so prominent hervor, wie bei den Bose QC 35.

Die Ohrmuscheln selbst umschließen sanft die Ohren und die Polsterung ist fantastisch, darum sind sie selbst für mich als Brillenträger geeignet. Die 20 Stunden ununterbrochenes Hörvergnügen mit einer Ladung und aktivierter NC (Akku fest verbaut), kann man da durchaus ertragen. Ich habe es in der Testphase nicht geschafft, die Kopfhörer komplett leerzuhören. Das heisst, hört man 2 x 1 Stunde auf und von dem Weg zur Arbeit, hat man zwei Wochen lang was von den Kopfhörern, ohne nachladen zu müssen. Des Weiteren sind das Dreh-Klapp-Design und die mitgelieferte Hülle für den Transport Gold wert.

Die Sony MDR-1000X gibt es in den Farben Schwarz und Beige. Der EVP liegt bei 399 Euro. Bei alza.de (via Preis.de siehe Button) lassen sich derzeit 26 Euro sparen. Diese brandneuen Bluetooth-Kopfhörer sind dann wieder ab Anfang Februar lieferbar.

Bloggt über Technik und kritisiert andernorts Filme. Versucht das Wesentliche vom Unsinn zu trennen und ist passionierter Burgerfotograf.

[…] mit aktiver Geräuschunterdrückung im … – Stereopoly – Das Technik Blog (Blog)   Weitere Informationen – Test: Teufel Mute BT – Allround-PC.com   Weitere Informationen – Jeep Grand […]

[…] mit aktiver – Stereopoly – Stereopoly – Das Technik Blog (Blog)   Weitere Informationen – Samsung Galaxy S8: Galaxy S8 mit kabellosen Kopfhörern – GQ Magazin   Weitere […]

[…] mit aktiver – Stereopoly – Stereopoly – Das Technik Blog (Blog)   Weitere Informationen – Teufel Mute BT Testbericht – mobiFlip – mobiFlip.de   Weitere Informationen – […]

[…] Hörvermögen analysiert, wie bei einem Hörtest beim HNO-Arzt, und in einer SoundID gespeichert. Sony, Sennheiser und HTC machen mit einigen ihrer Produkte Ähnliches. Die MIY App für Beyerdynamic […]

[…] reduziert, muss die Konkurrenz nachliefern. Qualitativ fand ich die Sony-Treiber eh schon seit den Sony MDR-1000X deutlich besser. Mit allen unterstützten Codecs – insbesondere Sonys eigenem LDAC – […]