Sony A80K OLED-TV im Test - der hat uns echt erstaunt! - HIFI.DE

2022-10-11 21:06:33 By : Ms. Cassie Duan

Der neue Sony OLED-TV A80K tritt die Nachfolge des OLED A80J aus dem letzten Jahr an. Dabei steht er im Sony Sortiment eine Stufe unter dem Spitzenmodell A95K. Aber man darf ihn auf keinen Fall unterschätzen, wie unser Test zeigt!

Ein minimalistisch-schmaler Rahmen fasst den OLED-Bildschirm des A80K ein. So entsteht ein fast rahmenloser Eindruck von vorne, während die Seitenansicht eine Idee dicker als bei manch anderem OLED ausfällt.

Die Rückseite wirkt dank verdeckter Anschlüsse ebenfalls elegant. Wie kaum anders zu erwarten, ist das Gehäuse des Sony OLED A80K sauber verarbeitet, und alle Anschlüsse sind sehr gut leserlich beschriftet.

Die schmalen Standfüße des A80K sind hochwertig aus Metall gefertigt. Diese kannst du auf drei verschiedene Arten montieren: rechts und links außen wie auf unserem Foto, mehr in der Mitte des TV oder mit „Luft nach unten“, damit eine flache Soundbar ihren Platz vor dem Fernseher findet.

Im Handel ist der Sony A80K in den drei TV-Größen 55, 65 und 77 Zoll zu bekommen:

Nahezu makellos: In unserem Labor-Test lieferte Der Sony OLED A80K eine ganz hervorragende Bildqualität, nachdem wir von dem Standard-Modus auf „Anwender“ umgestellt hatten. Denn in dem neutralen Bildmodus „Anwender“ zeigt der Sony noch feinere Farbnuancen und feinere Details, auch wenn das Bild auf den ersten Blick „weicher“ wirkt.

Wie schon sein Vorgänger A80J und das 2021er Top-Modell A90J von Sony zeichnet sich auch der A80K durch eine wirklich vorbildliche Farbtreue aus. Unsere Farbanalyse mit der Calman-Software von Portrait Displays ergab lediglich einen minimalen Blaustich gegenüber dem D65-Standard (bei 6.500 Kelvin), der in der Praxis überhaupt nicht stört. Mit einem einfachen Weißabgleich konnten wir ihn zudem vollständig ausbügeln.

Im HDR-Modus „Anwender“ mit Calman gemessen: Schon ab Werk liefert der Sony sehr präzise Farben. Der leichte Blau-Überschuss ist in der Praxis völlig unproblematisch.

Doch was heißt das für Dich? Der Sony zeigt im Anwendermodus alle Farben fast so wie im Studio der Filmproduktion. Hauttöne und Naturfarben wirken realistisch wie im echten Leben. Aber auch das fahle Gesicht des bösen Lord Voldemort in Harry Potter – die Heiligtümer des Todes hat eben den richtigen grau-grünen Schimmer. Gleichzeitig bietet der Sony scharfe Bilder und sehr hohen Kontrast. Der kontrastreiche Bildeindruck beruht dabei nicht zuletzt auf den selbstleuchtenden OLED-Pixeln. Denn nur bei OLED-Displays kann jeder einzelne Bildpunkt bis zu absolutem Schwarz herunter gedimmt werden, während seine direkten Nachbarpixel hell und bunt leuchten.

Full-HD-Inhalte wie z.b. Blu-ray-Disks oder Filme auf Streamingdiensten rechnet der A80K sehr gut auf seine Ultra-HD-Auflösung hoch. Selbst bei TV-Programmen von relativ niedrigerer Qualität und niedriger Auflösung bekommt man immer noch ein halbwegs ansehnliches Bild dank der Sony-Bildaufbereitung. Laut Sony soll der „Cognitive XR“-Bildprozessor die Eigenschaften menschlicher Wahrnehmung nachahmen. Wie das en detail funktioniert, ist schwer zu beurteilen. Was wir aber sagen können, ist, dass Sonys 4K- und HD-Bilder erstklassig aussehen.

Der A80K schärft offenbar feine Details dezent nach. Im HDTV-Betrieb hebt das insgesamt den Bildeindruck. Der Bildmodus „Standard“ wirkt somit knackig-scharf, er lässt jedoch das grieselige „Filmkorn“ im Vorspann zu James Bond – Casino Royale etwas zu stark hervortreten. Also empfehlen wir für Filme den Anwender-Modus, den du immer noch nach Deinem Geschmack anpassen kannst. Bei Shows und Sportsendungen kann dagegen der Bildmodus Standard durchaus eine gute Wahl sein.

Netflix streamt zahlreiche Eigenproduktionen in HDR mit Dolby Vision und 4K. Ebenso kommen viele 4K-Blu-rays mit Dolby Vision heraus. Gut also, dass der Sony A80K Dolby Vision als HDR-Verfahren sehr gut unterstützt. So zeigt er Das Damen-Gambit oder Lupin mit sehr authentischen Farben und auch in dunklen Ecken noch manches Detail. Das HDR-Format HDR10+, welches unter anderem auf Amazon Video zu finden ist, verarbeitet der Sony allerdings leider nur als einfaches HDR10.

Bei 4K-HDR-Bildern erreicht der A80K Spitzenhelligkeiten von rund 730 Nits, und zwar bei neutral eingestellten Farben.  Damit spielt der Sony OLED beispielsweise mit einem LG C2 in einer Klasse. Die neuen QD-OLEDs wie der Sony A95K und der Samsung S95B können kleine Highlights noch etwas brillanter strahlen lassen – mit bis zu 1.000 Nits.

Mini-LED-TVs wie ein QN95B von Samsung oder der superhelle PML9636 von Philips übertreffen in Sachen Lichtausbeute sämtliche OLEDs. Aber das ändert nichts an den insgesamt hervorragenden Leistungen des Sony-OLED A80K. Denn Bildqualität hängt eben nicht nur von maximaler Helligkeit ab.

Die Bewegungsglättung von Sony „Motionflow“ leistet auch im A80K sehr gute Dienste, wenn es darum geht, für flüssige Bewegungsabläufe zu sorgen. Die 100-Hertz-Technik des OLED entruckelt Filmbilder, in dem sie Zwischenbilder einfügt. Dabei hast du die Wahl zwischen einer guten Automatik oder manueller Dosierung. Je nach gewählter Motionflow-Einstellung und Qualität des Bildmaterials können allerdings auch einige Artefakte entstehen.

Das Betriebssystem, das auch für die Online-Apps zuständig ist, stammt aus der Android-TV-Familie und hört auf den Namen „Google TV“. Damit hat der Sony A80K eine große App-Auswahl über den Google-Play-Store.

Das Smart-TV-System ist zudem für Spracheingabe geeignet und unterstützt die Google Home-Plattform für vernetzte Hausgeräte. Über AirPlay 2 oder das integrierte Chromecast kannst du zudem ein iPhone oder iPad auf einfache Art mit dem TV-Gerät koppeln, um Inhalte auf dem 4K-Display laufen zu lassen.

Weitere interessante OLED-Fernseher findest du hier in unserer Bestenliste:

Der Sony A80K bietet außerdem die Möglichkeit, eine USB-Webcam anzuschließen, um Video-Anrufe über Google Duo mit dem Fernseher durchzuführen. Sony hat auch eine eigene Zubehör-Kamera angekündigt, mit deren Hilfe auch Bild und Ton passend zu deinen Abstand zum TV optimiert werden könnten.

Für die neuen Sony XR-Fernseher steht der Streaming-Dienst Bravia Core zur Verfügung. Hier findest du Filme aus der Sony-Home-Entertainment-Produktion. Sony legt Wert darauf, eine hervorragende Bild- und Tonqualität in 4K zu streamen. Mit bis zu 80 MBit/s kommt der Online-Video-Dienst nahe an 4K-Blu-ray-Wiedergabe und liegt weit über den sonst üblichen Datenraten bei 4K-Streaming. Die ersten fünf Filme soll es für ein Jahr gratis geben, wenn du einen A80K kaufst.

Gut gefällt uns die Bedienung des A80K, der über ein Schnellmenü am unteren Bildrand raschen Zugriff zu vielen nützlichen Funktionen bietet. Am Ende der langen Menüleiste findest du die Möglichkeit, das Schnellmenü nach eigenem Gusto anzupassen. Die Menüpunkte kannst du innerhalb der Leiste verschieben, löschen oder neu hinzufügen.

Ein Highlight ist der EPG von Sony. Der Programmführer listet nicht nur die Sender-Infos auf, sondern bietet auch komfortable Filterfunktionen, um beispielsweise Nachrichten oder Sportsendungen zu finden. Darüber hinaus lassen sich Timer-Aufnahmen auf einfache Art programmieren. Leider gibt es bei Sony jedoch keine Timeshift-Funktion, um ganz einfach zeitversetzt fernzusehen.

Insgesamt funktioniert die Bedienung des Sony A80K zügig und intuitiv, sodass man schnell gut mit dem Gerät zurechtkommt. Dazu legt der Hersteller zwei Fernbedienungen ins Zubehör. Eine, die mit Tasten für Netflix, Amazon Prime und Youtube sowie Disney Plus sowie den Google-Assistant in erster Linie auf Smart-TV ausgelegt ist, aber dennoch auch alle TV-Funktionen steuern kann. Daneben liefert Sony eine zweite Fernbedienung mit, welche über klassische Zifferntasten und die vier farbigen Tasten verfügt, mit denen du beispielsweise die Sender-Mediatheken aufrufst. Die Tasten der zweiten Fernbedienung könnten zwar größer sein, doch mit diesem Doppelpack wird Sony den unterschiedlichen TV-Bedürfnissen besser gerecht als eine reine Smart-Remote wie bei Samsung.

Alle Anschlüsse sind auf der linke Seite untergebracht, bis auf den CI-Plus-Schacht, der oben hinter einer Abdeckung versteckt ist. Beste Voraussetzungen für eine flache Wandmontage also. Dank USB-Aufnahmefunktion und doppelter TV-Tuner für Kabel, Satellit und Antenne kannst du nicht nur Sendungen aufzeichnen, sondern auch während einer laufenden Aufnahme einen anderen Sender anschauen.

Auf einen klassischen Kopfhörer-Ausgang verzichtet Sony beim A80K. Kopfhörer kann man zwar über Bluetooth mit dem Fernseher verbinden. Die eingebauten Lautsprecher kann man allerdings nicht gleichzeitig mitspielen lassen. Das wäre gut, falls Mehrere vor dem TV sitzen und nur eine Person den Kopfhörer benötigt.

Alle Steckverbindungen (außer dem Netzkabel) findest hinten an der linken Seite. Von den vier HDMI-Eingängen des Sony-OLED unterstützen HDMI 3 und 4 die HDMI- 2.1-Features, welche vor allem für die neuesten Spielekonsolen relevant sind: 4K-Auflösung mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde, variable Bildrate (VRR) und den automatischen Gaming-Modus (ALLM). Die HDMI-Eingabeverzögerung haben wir übrigens mit knapp 16 Millisekunden ermittelt (gemessen im Spiel-Modus des Sony).

Etwas lästig ist, dass man im Menü „Kanäle und Eingänge“ das HDMI-Signal-Format auf „optimiertes Format“ umstellen muss, um VRR zu nutzen bzw. HDR in bester Qualität wiederzugeben.

Einmalig bei Sony ist die 3,5 mm-Klinkenbuchse, die gleich mehrere Aufgaben erfüllt. In Verbindung mit einer entsprechenden Sony-Soundbar und einem sogenannten „S-Center-Kabel“ kann der A80K als Center-Speaker fungieren. Außerdem kannst du hier eine analoge AV-Quelle wie z.B. eine Nintendo Wii anschließen. Dass dieser Center-Anschluss auch in Verbindung mit einem üblichen AV-Receiver funktioniert, bezweifeln wir. Als Surround-Center-Speaker sind der A95K oder A90J besser geeignet.

Sony macht bei OLED-TVs den Bildschirm zum Lautsprecher: Die hauseigene „Acoustic Surface Audio+“-Technik lässt den Sound aus dem Bild kommen. Dazu sitzen drei spezielle „Aktuatoren“ hinter dem OLED-Panel. Für das Tiefton-Fundament sorgen zusätzliche Bass-Treiber.

Der A80K liefert einen so sauberen und kräftigen Ton ab, dass er zu Fernsehern mit der besten Tonqualität zählt. Er erreicht mit einem ausgewogenem Klangbild mühelos höhere Schallpegel als beispielsweise ein Samsung-QLED-TV. Mit einer einfachen Soundbar kannst du hier kaum ernsthafte Verbesserungen erzielen. Da müsste schon ein Set mit kräftigem Subwoofer und Surroundspeakern her.

Der Klang der TV-Lautsprecher hat uns insofern erstaunt, als wir von dem A80K aufgrund der technischen Daten eine schwächere Leistung erwartet hätten. Doch im Hörtest kam der A80K dem Sound des Flaggschiff-Modells A95K sehr nahe. Dass der Klang quasi direkt aus dem Bild kommt, trägt auch zu einer vergleichsweise guten räumlichen Abbildung des Tons bei.

Über die Schnelleinstellungen des Sony kannst du unter anderem Bild und Ton bei Bedarf rasch anpassen. So bringt beispielsweise der Dialog-Modus eine deutlich verständlichere Sprachwiedergabe. Die prägnante Sprache geht freilich zulasten der Musik-Qualität, weil so z.B. Trompeten in den Höhen „schärfer“ klingen.

Darüber hinaus kannst du den Sound auf deine Hörposition einmessen. Das geht ruck-zuck mit dem eingebauten Mikro in der „Smart-TV“-Fernbedienung, die keine Ziffern, aber dafür das eingebaute Mikrofon hat. Der Fernseher schickt beim Einmessen blubbernde Testtöne in den Raum, und optimiert den Klang für deine Sitzposition.

Du stehst vor der Kaufentscheidung? Vorab lohnt sich noch ein Vergleich mit dem Sony A95K. Der ist zwar ein aktueller QD-OLED, der A80K hält aber erstaunlich gut mit und liefert ein vergleichbares Ergebnis ab – zu einem wesentlich günstigeren Preis. Im Detail sind die Unterschiede natürlich wahrnehmbar, weshalb das Duell Sony A95K vs. Sony A80K sehr spannend ausfällt.

Die Bild- und Tonqualität des Sony A80K zählt definitiv zum Besten, was du derzeit kaufen kannst. Ein paar OLED-TVs gibt es mit noch höherer Spitzenhelligkeit. Dazu zählt etwa der superflache OLED G2 von LG. Doch dessen Klang bleibt wiederum hinter dem Sony-Sound zurück. Wenn du nur eine vergleichbare, sehr gute Bildqualität suchst und den Sound zweitrangig findest, könnte hingegen der LG C2 eine günstigere Alternative zum Sony A80K sein.

Die Ausstattung mit TV-Empfang, USB, HDMI 2.1 und einem analogen AV-Eingang bietet sehr gute Anschlussmöglichkeiten. Ein Kopfhöreranschluss, der idealerweise separat regelbar sein sollte, fehlt jedoch leider.

Smarte Anwendungen wie Sprachsteuerung und Streaming-Dienste funktionieren dank Google-TV im Sony A80K ebenfalls sehr gut. Und als Sahnehäubchen gibt es Sonys eigenen Film-Dienst Bravia Core obendrauf.

Auch MediaMarkt bietet den A80K zu fairen Preisen an: 

Alle von uns getesteten Fernseher findest du in unserer Bestenliste:

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