Sonos Roam SL im Test: Ohne Mikrofon, dafür günstiger - HIFI.DE

2022-10-08 21:24:26 By : Ms. Minidy Chen

Den Sonos Roam gibt es nun auch als SL-Modell. Nützlich ist das etwa, wenn du auf die Sprachsteuerung verzichten kannst oder zu Hause bereits einen mit Mikro ausgestatteten Smart-Speaker wie den Sonos Move hast. Dann kannst du dir getrost die 20 Euro Aufpreis für die „Vollversion“ des Roam sparen.

Der normale Sonos Roam überzeugte uns im Test mit seiner Flexibilität, dem geringen Gewicht und seinem verblüffend vollen Sound. Eigentlich soll der Roam SL genau das auch alles abliefern. Oder hat Sonos noch an anderen Stellen außer dem Mikrofon gespart? Wir haben genau hingehört und hingeschaut.

Beim Sonos Roam SL hast du die Wahl zwischen Schwarz und Weiß:

Auf den ersten, zweiten und auch den dritten Blick gleichen sich beide Versionen des Roam wie ein Ei dem anderen. Auch der Roam SL gehört weiter zu den kompaktesten Bluetooth-Lautsprechern auf dem Markt. Zum Vergleich: Der Dauer-Bestseller unter den Bluetooth-Lautsprechern, der JBL Charge 5, wiegt knapp ein Kilogramm. Der Sonos Roam SL ist dagegen mit weiterhin lediglich 430 Gramm ein echtes Leichtgewicht. Denn an den Maßen hat sich nichts geändert: Wie auch der Roam ist der Roam SL 16,8 Zentimeter lang und misst nur rund sechs Zentimeter im Durchmesser. Dagegen wirkt das Konkurrenzmodell JBL Flip 5 fast schon klobig.

In unserer Bestenliste findest du alle von uns getesteten Bluetooth Speaker:

Mit dem fehlenden Mikrofon ist der Sonos Roam SL zwar kein Smart Speaker im eigentlichen Sinne mehr. Er kann sich dennoch weiter per WLAN vollständig in ein Sonos-System integrieren. Das bedeutet, du kannst den Roam SL mit deinem Mobilgerät über das WLAN steuern, bist aber nicht unmittelbar mit ihm verbunden, wie das bei herkömmlichen Bluetooth-Lautsprechern der Fall ist. Wenn dich jemand anruft, oder du Videos auf deinem Smartphone schauen möchtest, wird der Sound nicht automatisch auf dem Lautsprecher wiedergegeben. Ist der Sonos Roam SL mit deinem Sonos-System verbunden, funktioniert dein Mobilgerät also lediglich als Multiroom-Fernbedienung.

Im direkten Vergleich der beiden Modelle zeigt sich, dass sich die beiden Speaker eigentlich kaum voneinander unterscheiden. Bis auf die Ausstattung mit Mikrofonen und entsprechend auch die Trueplay-Funktion, mithilfe welcher der Klang automatisch an den Raum angepasst wird.

Hier die wichtigsten Unterschiede in der Übersicht

Im Gegensatz zum Sonos Roam hat der SL keine Mikrofone und entsprechend auch keine Sprachsteuerung. So verfügt der SL auch nicht über automatisches Trueplay, mit welchem der Roam oder auch der Sonos Move ausgestattet ist.

Hierbei hat Sonos die Software mit vielen tausend manuell erfassten Trueplay-Einstellungen für die optimale Anpassung an die Akustik verschiedener Umgebungen angelernt. Mithilfe der integrierten Mikrofone kann das System anhand des Audio-Signals ermitteln, wie die Einstellungen für die aktuelle Situation angepasst werden müssen. Die Funktion sorgt dafür, dass du den optimalen Sound hast, ohne, dass du dich darum kümmern musst.

Der Sonos Roam verfügt über Beschleunigungssensoren, die bemerken, wenn der Lautsprecher woanders hingestellt oder von drinnen nach draußen getragen wird. Registriert der Roam, dass er bewegt wird, startet die Trueplay-Anpassung automatisch neu. Das passiert alles im Hintergrund, ohne dass man etwas davon mitbekommt. Das funktioniert auch via Bluetooth und nicht nur im Heimnetzwerk. 

Auf diese Funktion muss der Roam SL leider verzichten. Aber bei dem kleinen Roam ist der Effekt sowieso nicht so ausgeprägt wie beim größeren Move.

Durch das Zusammenspiel von WLAN und Bluetooth ist der Roam SL eine Besonderheit. Sonos nennt die Funktion „Sound Swap“. Kommt man mit dem kleinen Lautsprecher in WLAN-Reichweite und hält die Play-Taste gedrückt, sucht der Roam SL im Sonos-System den nächstgelegenen Sonos-Lautsprecher und gruppiert sich mit diesem. Durch erneutes Drücken entkoppeln sich beide Geräte wieder.

Einen kleinen Unterschied zum normalen Roam gibt es auch hier. Bei diesem kannst du mithilfe der Play-Taste den Sound an ein anderes Gerät übergeben. Der Roam SL kann mit dieser Funktion lediglich eine Gruppierung erstellen und anschließend wieder lösen. In unseren Tests funktionierte das auch im Bluetooth-Modus einwandfrei.

Wenn du bereits ein bestehendes Sonos-System zu Hause hast, ist ein anderes Feature des Roam SL möglicherweise besonders interessant für dich. Die Funktion lautet „Bluetooth Line-In“. Damit ist gemeint, dass du Musik per Bluetooth auf dem Lautsprecher streamen kannst. Anschließend kann diese dann über das Sonos-Netz an einzelne oder Gruppen von Sonos-Lautsprechern ausgegeben werden.

Mit Bluetooth Line-In lässt sich dein gesamtes Sonos-Netzwerk per Bluetooth bespielen. Dazu geben wir Musik per Bluetooth auf dem Roam SL wieder, wählen in der Sonos App anschließend die Option Gruppieren über das kleine quadratische Symbol mit Pfeil aus und der Roam SL funktioniert als Bluetooth-Empfänger bzw. -Verteiler über das gesamte Sonos Netzwerk hinweg. Eine wirklich sinnvolle Ergänzung für das Sonos-System.

Wenn du bei der Sonos-typischen hochwertigen Verarbeitung auf ein ebenso Sonos-typisches Klangerlebnis hoffst, wird dich auch der kleinste Lautsprecher des Herstellers nicht enttäuschen. Bezüglich des Sounds gibt es tatsächlich keine bemerkbaren Unterschiede zwischen dem Sonos Roam und der günstigeren SL-Version.

Im Klangtest konnte uns der Roam SL mit einer beeindruckenden Klangfülle überraschen. Aus dem kleinen Hochtöner und dem darunter sitzenden Mitteltöner tönt es nicht nur überraschend sauberer und klar, die Box bringt auch deutlich mehr Power mit, als ihre Größe es vermuten lässt. Die Bässe klingen beim Roam/Roam SL teils etwas unpräzise, dennoch bieten beide Lautsprecher für ihre Größe einen rundum sehr guten Sound. Wenn du mehr Details über den Sound des Bluetooth-Lautsprechers erfahren möchtest, empfehlen wir dir, unseren Test des Sonos Roam zu lesen.

Wie man es bei Sonos erwartet, kommt auch der Sonos Roam SL mit einer breiten Palette an smarten Features daher. Im Vergleich zu den größeren Modellen muss der kleine Roam SL nur bedingt zurückstecken. Wie üblich ist die Sonos S2 App der zentrale Anlaufpunkt beim Einrichten und Bedienen des Speakers. Die App ist kostenlos für Android und iOS erhältlich.

Hier verknüpfst du auch deine bevorzugten Streaming-Dienste mit deinem Speaker und hast Zugriff auf die riesigen Bibliotheken von Spotify, Apple Music, Tidal und viele mehr. Über die Sonos App findet der Roam SL anschließend genauso Platz in deinem Sonos-Netzwerk, wie seine smarten Artgenossen Sonos One oder Sonos Move. Besonders interessant für Apple-Nutzer*innen ist die AirPlay 2 Schnittstelle.

Für Sonos-Fans ist der Bluetooth-Lautsprecher auf jeden Fall eine spannende Ergänzung für unterwegs. Auch die Möglichkeit, dass Gäste ohne WiFi-Anmeldung Musik einfach per Bluetooth auf das komplette Sonos-System streamen können, ist eine spannende Neuerung. Dazu gesellen sich ein für seine Größe beeindruckend kräftiger und sauberer Klang, der auch unter freiem Himmel etwas hermacht, sowie eine Sonos-typisch hochwertige Verarbeitung.

Doch genügt das, um die potenziellen Nachteile der geringen Größe auszugleichen? Wir finden: definitiv. Der Sonos Roam SL eignet sich insbesondere dann, wenn du auf Sprachsteuerung und automatisches Trueplay verzichten kannst. Bis auf diese beiden Punkte sind beide Modelle in ihren Funktionen und auch im Design identisch. Wenn man kein bestehendes Sonos-System hat, verliert der Lautsprecher jedoch ein paar seiner größten Vorteile.  

Denkst du darüber nach, dein Sonos-Netzwerk mit dem Roam SL zu erweitern? Oder möchtest du ganz neu in die Welt von Sonos einsteigen? Teile deine Meinung und Erfahrungen in den Kommentaren mit der Community!

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