OneOdio A30 ANC im Test: Viel Kopfhörer für wenig Geld?

2022-10-09 00:25:01 By : Mr. Zoncen DG

Du möchtest dir neue Kopfhörer kaufen? Der Blick führt dann in der Regel ganz schnell ins Internet. Einmal online angekommen, trifft man dann jedoch auf eine riesige Flut unterschiedlichster Modelle. Neben namhaften Herstellern wir Sony und Bose hat auch die Zahl hierzulande unbekannter Unternehmen aus Fernost stark zugenommen. Dies gilt seit geraumer nicht mehr nur bei herkömmlichen kabelgebundenen Kopfhörer. Auch kabellose Geräte, deren Anschaffung vor ein paar Jahren noch zwangsläufig an horrende Kosten gebunden war, werden durch Produkte aus China und Co. immer erschwinglicher.

Dabei müssen diese sich in Sachen Leistung nicht zwangsläufig hinter gängigen Produzenten verstecken. Ein Grund hierfür ist sicherlich die stark gestiegene Nachfrage kabelloser Audioprodukte. Schließlich haben Apples AirPods nicht nur für ein Umdenken im In-Ear-Bereich gesorgt, sondern obendrein auch den Markt der On- und Over-Ears aufgemischt. Es dauerte nicht lange, bis fast jeder Audio-Hersteller sein eigenes Paar kabelloser Kopfhörer vermarktete. Der daraus resultierende Wettbewerb hat zu vielen Optionen, aber ebenso viel Verwirrung geführt.

Heute wollen wir einmal einen Blick auf die eher unbekannten OneOdio A30 ANC Bluetooth-Kopfhörer werfen. Dies sind große Over-Ear-Kopfhörer, die eher für Musik als für Videokonferenzen gedacht sind. Neben Ergonomie und Design wollen wir dabei einen genauen Blick auf Akkulaufzeit, Steuerung und Bluetooth-Stabilität werfen. Mal sehen, was es über diese günstigen und gleichsam stylischen Kopfhörer aus Fernost zu erfahren gibt.

In der kompakten Verpackung befindet sich alles das, was man für die Nutzung der Over-Ears benötigt. Neben dem Kopfhörerpaar selbst befindet sich im Karton das passende Ladekabel (USB-C auf USB-A), ein AUX-Kabel und sogar eine praktische Transporttasche für die OneOdio A30. Abgerundet wird der Lieferumfang durch einen Flugzeugstecker.

Die OneOdio A30 ANC Bluetooth-Kopfhörer sind groß, schwarz und auffällig. Gewissermaßen handelt es sich hierbei um ein ernsthaftes Modestatement, da man sie quasi nicht übersehen kann. Die Ohrpolster sind so konzipiert, dass sie nicht nur das gesamte Ohr, sondern auch das Areal drum herum bedecken.

Das unvermeidliche Ergebnis sind breite, flache Ohrmuscheln. Um einer optisch unansehnlichen Diskrepanz vorzubeugen, gestaltet OneOdio auch das Stirnband breiter und flacher als es typisch ist. Diese einheitliche Optik sorgt für ein cooles, modisches Design.

Doch was ist der Grund für das breite Design der Ohrmuscheln? Die einfache Antwort ist Komfort. Beim ersten Aufsetzen der A30 wird deutlich, dass dieser mit weit teureren Modellen mithalten kann. Indem bei den A30 das Gewicht und der Anpressdruck auf eine große Fläche verteilt werden, punkten sie mit einer sanften Passform, ohne locker zu sitzen.

Die Polsterung ist nicht so dick wie bei anderen Kopfhörern. Das stört aber nicht. Hier kommt wieder die gute Verteilung des Gewichts zum Tragen. Selbst nach einigen Stunden des Tragens saßen die Over-Ears noch bequem. Ein wenig warm wurde es dennoch. Dies ist jedoch typisch bei Kunstlederbezügen.

Nicht nur die Ohrpolster zeichnen sich durch einen hohen Komfort aus. Auch die leichte Polsterung am Kopfbügel des A30 kann sich sehen und fühlen lassen. Der weiche Schaumstoff mit Kunstlederbezug liegt weich auf dem Kopf auf. Herzstück des Kopfhörers ist ein Innenrahmen aus Flachstahl. Dieser zeichnet sich nicht nur durch Robustheit, sondern auch Flexibilität aus.

Die Hörmuscheln der A30 kannst du bequem kippen, um 360 Grad sehen und um 180 Grad beugen. Damit lassen sich die Over-Ears ganz bequem an so ziemlich jede Kopfgröße und -form anpassen.

Besonders gut gefällt uns der kompakte Formfaktor, den die Kopfhörer durch entsprechendes Falten einnehmen können. In Kombination zur beiliegenden Transporttasche sind die Kopfhörer erfreulich portabel.

Die Bedienelemente sind auf die linke und rechte Ohrmuschel aufgeteilt. Auf der linken Seite befinden sich der Power-Button sowie die Lautstärketasten. Telefonierst du mit den A30, werden den Tasten auch andere Funktionen zugewiesen. Neben den Tasten befindet sich auf der linken Seite auch ein 3,5-mm-Klinkenanschluss. Die rechte Ohrmuschel beherbergt den USB-C-Ladeanschluss sowie einen Schieberegler mit dem sich Active Noise Cancelling (ANC) an- und ausschalten lässt.

Etwas untypisch, aber durchaus praktisch ist die Tatsache, dass du ANC gesondert vom eigentlichen Power-Button aktivieren kannst. Das kann sich bei einem gelegentlichen Nickerchen durchaus bezahlt machen. Doch hieraus kann sich auch ein heimlicher Akkufresser ergeben. So solltest du bei eingeschaltetem Bluetooth und aktiviertem ANC immer darauf achten, dass du auch wirklich beide Funktionen wieder ausschaltest.

Wie bei den meisten ANC-Kopfhörern hängt das Durchhaltevermögen des Akkus des A30 davon ab, wie du die Over-Ears verwendest. Wer dauerhaft die Geräuschunterdrückung aktiviert hat, kann selbstverständlich nicht mit der maximalen Akkulaufzeit rechnen. Dies liegt daran, dass der ANC-Chipsatz und die Mikrofone selbst viel Saft ziehen. Bei reiner Verwendung als Kopfhörer kannst du bei mittlerer Lautstärke mit bis zu 25 Stunden Spielzeit rechnen. Selbst beim Genuss lauter Musik punkten die A30 immer noch mit weit über 20 Stunden Akkulaufzeit.

Möchtest du während deines Musikgenusses die aktive Geräuschunterdrückung nutzen, sinkt die Akkulaufzeit auf knapp 15 bis 18 Stunden. Dies ist immer noch ein guter Wert. Nutzt du die Kopfhörer mit aktivem ANC nur zum Ausblenden von Nebengeräuschen halten sie bis zu 45 Stunden durch. Alles in allem legt OneOdio hier wirklich ein erstaunliches Durchhaltevermögen an den Tag. Viel besser schneidet die teure Konkurrenz in dieser Disziplin auch nicht ab.

Ist der Akku einmal leer, lässt er sich bequem per USB-C-Port aufladen. Nach knappen zwei Stunden ist die Batterie wieder voll und die A30 wieder einsatzbereit. Wenn es einmal schnell gehen muss, bieten die Over-Ears auch eine praktische Schnellladefunktion. Nach gerade einmal fünf Minuten schaffst du bereits genügend Saft für zwei weitere Stunden Hörgenuss.

Die Drahtlosverbindung der A30 wird per Bluetooth 5.0 hergestellt. Damit setzt OneOdio auf einen aktuellen drahtlosen Standard, was für eine stabile Verbindung, hohe Klangqualität und geringe Latenz sorgt. Hält man die Power-Taste einige Sekunden gedrückt, versetzt man die A30 in den Pairing-Modus. Anschließend kann man das Smartphone oder eine andere Bluetooth-Quelle verbinden. In meiner knapp 80 m² großen Wohnung musste ich keinerlei Verbindungsabbrüche verkraften. Beim Serien-Streaming auf Netflix stimmten außerdem Bild und Ton ohne irgendwelche Verzögerungen überein.

Wer keine Lust auf eine Drahtlosverbindung oder kein passendes Bluetooth-Gerät parat hat, kann die A30 auch problemlos per Kabel verbinden. Hierbei kommt das mitgelieferte 3,5-mm-Klinkenkabel zum Einsatz. Der große Vorteil der Kabelverbindung ist, dass keine Akkuleistung verlangt wird. Wer also gerade keine Möglichkeit hat, die Batterie der A30 aufzuladen, verbindet sie einfach per Kabel. Eine gute Notlösung! Anders siehts aber bei ANC aus. Um die Geräuschunterdrückung nutzen zu können, benötigen die Kopfhörer nämlich Strom.

Die Soundbasis der A30 wird durch die beiden 40-mm-Treiber geschaffen. Aufgrund der geräumigen Hörmuscheln können zwischen Ohr und Ohrpolster große Luftmengen in Bewegung gesetzt werden. Die Luftmassen sorgen dafür, dass die Over-Ears von OneOdio vor allem im Bereich der Tiefen punkten können. Treiber mit geringerem Durchmesser können da nicht mithalten.

Aber im Gegensatz zu vielen Kopfhörern mit starkem Bass ist der Klang hier abgerundeter. Das bedeutet, dass die A30 auch detaillierte Höhen und Mitten bieten können. Angefangen bei wummernden Basedrums, über melodische Gitarrensoli bis hin zu feinen Vocals überraschten mich die A30 in so ziemlich jeder Disziplin durchweg positiv. Obendrein gibt’s eine breite Klangbühne, die vor allem bei Livekonzerten richtig Spaß macht.

Natürlich bekommst du hier kein perfektes Audio geboten. Stattdessen müssen sich die A30 teureren Modellen ganz klar geschlagen geben. Zwar klingen sie gut, doch vor allem die Details befinden sich bei Kopfhörern wie den Sony WH-1000XM3 oder den Bose QuietComfort 35 in ganz anderen Sphären. Ein derartiger Verglich ist aber ohnehin unangemessen, da diese Kopfhörer ein Vielfaches der A30 kosten. Wirft man einen Blick auf Konkurrenten im gleichen Preisbereich, muss man schon lange suchen, um eine vergleichbare Performance finden zu können.

Eine der besten Eigenschaften des OneOdio A30 ist seine ANC-Funktion, die es selten zu diesem Preis gibt. Dieses System verwendet externe Mikrofone, um Umgebungsgeräusche zu erkennen. Interne Schaltkreise und Lautsprecher eliminieren dann dieses Rauschen, sodass du nur noch deine Musik hörst. Der ANC-Modus ist allerdings nur bedingt wirksam. Er eliminiert zwar Verkehr, Motoren, Menschenmassen und andere Hintergrundgeräusche, aber sie sind immer noch wahrnehmbar.

Manchmal möchte man nicht zwangsläufig Musik hören, um ANC nutzen zu können. Da ist es von großem Vorteil, dass die Geräuschunterdrückung auch separat von der klassischen Kopfhörerleistung genutzt werden kann. Der Modus ist genauso effektiv, wenn deine Musik ausgeschaltet ist. Solltest du beispielsweise im Flugzeug ein Nickerchen machen wollen, kannst du die lauten Turbinengeräusche auch ohne Musik absenken. Aber sie werden immer noch spürbar sein, zumindest teilweise.

Doch das ANC ist mir persönlich bei der Musikwiedergabe ein wenig negativ aufgefallen. So nahm die Klangqualität bei aktiver Geräuschunterdrückung deutlich ab. Die detaillierten Höhen und Mitten wirkten dumpfer und verloren ihren positiven Gesamteindruck. Dementsprechend ist es ratsam die A30 zum einen fürs reine Musikhören und zum anderen als reinen Schallschutz zu nutzen. Allerdings handelt es sich hierbei um ein subjektives Empfinden. Klang ist immer Geschmacksache.

Mit den A30 kannst du auch bequem telefonieren. Bei der Freisprechfunktion kommt die sogenannte CVC 8.0 Sprachisolierung zum Einsatz. Die Basis dieses Features ist vergleichbar mit der Geräuschunterdrückung. Hierbei kommen nämlich die Mikrofone zum Einsatz, welche auch beim ANC werkeln. Das CVC konzentriert sich auf deine Stimme und eliminiert Hintergrundgeräusche. Sinn und Zweck ist, dass die Person am anderen Ende dich möglichst gut und deutlich verstehen kann. Hier wird jedoch deutlich, dass es sich um vergleichsweise günstige Kopfhörer handelt. Die Stimme wirkt eher blechern, was auf eine eher durchschnittliche Aufnahmequalität schließen lässt.

Mit den A30 ANC liefert OneOdio einen echten Preis-Leistungs-Kracher ab. Das ANC-Feature ist zwar nicht perfekt, aber es funktioniert einigermaßen gut. Besonders beeindruckend ist die Klangqualität. In dieser Preisklasse habe ich noch keine vergleichbare Leistung erleben dürfen. Auch die Akkulaufzeit ist hervorragend. Mit bis zu 25 Stunden im normalem Betrieb gibt es hier kaum etwas zu meckern. Und dank Schnellladefunktion kannst du die Over-Ears bei Bedarf schnell wieder aufladen. Zu guter Letzt punktet der Hersteller mit einem schicken Design, das eine hervorragende Balance zwischen Komfort und Mobilität schafft. Wer viel Kopfhörer für wenig Geld sucht, könnte mit den OneOdio A30 vielleicht fündig werden.

Auch wenn OneOdio mit den Flaggschiffen nicht mithalten kann, gibt es bei den A30 für wenig Geld richtig viel auf die Ohren. Der perfekte Allrounder für schmale Budgets!

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Du möchtest dir neue Kopfhörer kaufen? Der Blick führt dann in der Regel ganz schnell ins Internet. Einmal online angekommen, trifft man dann jedoch auf eine riesige Flut unterschiedlichster Modelle. Neben namhaften Herstellern wir Sony und Bose hat auch die Zahl hierzulande unbekannter Unternehmen aus Fernost stark zugenommen. Dies gilt seit geraumer nicht mehr nur … (Weiterlesen...)

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