Lichtwecker im Vergleichs-Test - DER SPIEGEL

2022-10-16 02:25:33 By : Mr. Felix-Henan Zoke Crane

Elfeland gegen Lumie im Lichtweckerduell

Die Winterzeit ist nicht nur kalt und feucht, sie ist vor allem: dunkel. Wer früh aufstehen muss, für den kann das Verlassen des Bettes zur regelrechten Qual werden. Weil es für jedes Problem eine Lösung geben soll, versprechen in diesem Fall Lichtwecker ein leichteres, entspannteres Aufwachen. Statt mit Pieptönen oder Musik aus dem Radio ruckartig in den Morgen zu starten, soll mithilfe der leuchtenden Wecker ein sanfter Start mit simuliertem Sonnenaufgang möglich sein.

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Das bessere Aufwachen soll funktionieren, indem durch das langsam heller werdende Licht im Körper die Produktion von Schlafhormonen zurückgefahren und Cortisol ausgeschüttet wird, das den Menschen wach macht. Klingt einleuchtend. Aber welches Modell aus dem riesigen Angebot soll man kaufen? Die Angebotsspanne reicht von zehn bis über 300 Euro. Zusatzfeatures von farbigen Lichtern bis zum DAB-Radio machen die Auswahl nicht leichter. Ich habe für Sie drei gängige Modelle verschiedener Preisklassen ausprobiert.

Lumie Bodyclock 750DAB: Das mit über 250 Euro mit Abstand teuerste Modell im Vergleichsfeld punktete mit sehr individuellen Einstellmöglichkeiten und vielen Sonderfunktionen. So ist das Gerät auch als Bluetooth-Lautsprecher nutzbar.

Philips HF 3510/01: Für rund 90 Euro bekommt man den relativ einfach ausgestatteten Lichtwecker von Philips.

Elfeland Wake Up Light: Selbst für zehn Euro (!) bekommt man schon einen Lichtwecker. Der Wecker von Elfeland hat Radio und Musikabspielfunktion vom USB-Stick.

Alle Lichtwecker wurden nach dem Auspacken nach den Anweisungen der gelieferten Bedienungsanleitung installiert und für mehrere Tage genutzt. Sämtliche Funktionen, die im Handbuch beschrieben waren, wurden überprüft.

Ausgepackt: Im Karton, der teils aus Recycling-Material bestand, fanden sich: Wecker, Netzteil, gut lesbare, gedruckte Bedienungsanleitung in vier Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch).

Installation: Die Installation des Lumie Lichtweckers war dank der gut verständlichen Anleitung in wenigen Minuten erledigt.

Umwelt: Hersteller Lumie gibt an, dass das LED-Leuchtmittel bis zu 30.000 Stunden lang halten soll. Hoffentlich stimmt diese Angabe, denn: Die LED ist nicht austauschbar.

Bedienerfreundlichkeit: Im Vergleich zu einem herkömmlichen Wecker ist der Lumie ein großer Brocken: gut zwanzig Zentimeter hoch und mehr als ein Kilo schwer. Die Zeit, die der simulierte Sonnenaufgang dauern soll, ist von 15 bis 90 Minuten in Fünf-Minuten-Schritten regelbar; die maximale Helligkeit lässt sich in 20 Stufen regeln. Lumie bietet die Möglichkeit an, eine Weckzeit für einen Tag zu programmieren und für jeden Wochentag eine eigene Weckzeit einzustellen. Letzteres hat den Vorteil, dass man den Wecker nur einmal in der Woche aktivieren muss. Die Nutzung des Weckers als Leselicht war ein gutes Zusatzfeature, als positiv empfand ich, dass sich der Blauanteil im Licht für die abendliche Nutzung reduzieren lässt, um so später ruhiger einschlafen zu können. Musik vom Radio oder einem USB-Stick als Weckklang einzustellen war einfach und klappte problemlos, ebenso die Nutzung als Bluetooth-Lautsprecher.

Qualität: Das Gehäuse des Lumie Lichtweckers machte einen sehr stabilen Eindruck, die Haube über dem Leuchtmittel war allerdings aus Glas. Bei einem Sturz vom Nachttisch dürfte diese in akuter Gefahr sein. Es empfiehlt sich also, eine sichere Position für den Wecker zu finden. Alle Bedienknöpfe waren aus Kunststoff, allein die beiden Drehregler wirkten ein wenig wackelig. Der Klang des eingebauten Lautsprechers erschien überraschend voll und ausgewogen.

Alltagstauglichkeit: Der Lumie Lichtwecker war leicht zu bedienen und bot eine für einen Radiowecker sehr gute Klangqualität.

Was noch wünschenswert wäre: ein günstigerer Preis.

Fazit: Der Lumie ist ein gut durchdachter Lichtwecker mit vielen Extras.

Ausgepackt: Im Hochglanzkarton befanden sich neben dem Lichtwecker das Netzteil und gedruckte Bedienungsanleitungen in 13 Sprachen (auch Deutsch).

Installation: Netzteil anstecken, in die Steckdose, fertig? Nicht ganz: Die Einstellung des Philips Wake-up lights mit neun Knöpfen am Gehäuserand und vier Sensortasten an der Front ist ohne Konsultation der (allerdings gut verständlichen) Bedienungsanleitung ein Ratespiel.

Umwelt: Wie beim Lumie sind auch die LED-Leuchtmittel im Philips-Wecker nicht austauschbar. Eine zu erwartende Lebensdauer teilte mir Philips auf Anfrage nicht mit.

Bedienerfreundlichkeit: Die Tasten auf dem Gehäuserand lassen sich leicht falsch bedienen – lauter, leiser und an/aus liegen direkt beieinander. Die Zeit, die der Wecker vom ersten schwachen Leuchten bis zur maximalen Helligkeit des simulierten Sonnenaufgangs benötigt, ist mit 30 Minuten fest eingestellt und nicht veränderbar.

Qualität: Das Kunststoffgehäuse und die Tasten wirkten recht robust, die Haube auf dem Leuchtmittel war aus Kunststoff und dürfte bruchsicherer sein als das Glas beim Lumie-Wecker. Der Klang des Radios und der Naturklänge, die man zum Licht dazuschalten kann, könnten voluminöser und natürlicher wirken.

Alltagstauglichkeit: Wenige Funktionen, aber viele Knöpfe. Wenn man die aber einmal durchschaut hatte, weckte der Philips zuverlässig. Der Wecker war von allen Geräten im Test am besten als Leselampe zu nutzen, da die maximale Helligkeit am höchsten war.

Was noch wünschenswert wäre: Eine USB-Buchse, um sich per USB-Stick von der Lieblingsmusik wecken zu lassen. 

Fazit: Der Philips HF 3510/01 ist ein stabiler und formschöner Lichtwecker ohne Schnickschnack.

Ausgepackt: Lieferumfang: Wecker, USB-Kabel, AUX-Kabel, gedruckte Bedienungsanleitung in drei Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch).

Installation: Der Packungsaufdruck "Extra charger" ist missverständlich, denn ein Netzteil liegt dem Wecker gar nicht bei, nur das USB-Anschlusskabel. Gut, wenn man noch ein Handyladegerät übrig hat. Die Inbetriebnahme war dagegen recht einfach, wenn man das etwas unbeholfen ins Deutsche übersetzte Handbuch zur Hand nahm. 

Umwelt: Der kleine Karton aus Recycling-Material hilft, Müll zu vermeiden. Wie bei den anderen Weckern auch ist das LED-Leuchtmittel nicht austauschbar.

Handling: Mit den zwölf Sensortasten, die nicht immer prompt auf Eingaben reagierten, ließen sich Uhrzeit, Weckzeit, Helligkeit oder Radiosender nur etwas fummelig einstellen. Die Sonnenaufgangszeit war in zwei Stufen wählbar: 15 und 30 Minuten. Die Helligkeit regelte der Elfeland-Wecker nicht elegant nahtlos hoch, sondern etwas ruckartig in Stufen.

Qualität: Wie bei dem günstigen Preis nicht anders zu erwarten, war die Verarbeitung erheblich weniger sauber als bei den Vergleichsgeräten. Das Radio klang etwas blechern, der Empfang war aber okay.

Bedienerfreundlichkeit: Nach etwas Eingewöhnung war das Elfeland Wake Up Light gut zu bedienen. Als Extra konnte es Musik vom USB-Stick als Weckton abspielen, was im Test problemlos funktionierte.

Was noch wünschenswert wäre: Ein mitgeliefertes Netzteil.

Fazit: Wegen des extrem günstigen Preises ist der Elfeland für all die Menschen geeignet, die einfach mal ohne Risiko einen Lichtwecker ausprobieren wollen. 

Für einen Lichtwecker muss man nicht viel Geld ausgeben – das zeigte der mit nur 10 Euro sehr günstige Wecker von Elfeland. Ihn kann man ohne Risiko ausprobieren. Wer sich eine bessere Verarbeitung, aber nicht unbedingt mehr Features wünscht, muss schon tiefer in die Tasche greifen. Der getestete Philips-Lichtwecker für knapp 90 Euro bot das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Das dritte Gerät im Test ist ein regelrechter Luxus-Wecker. Den recht hohen Preis für den Lumie werden aber vermutlich nur Kenner oder Lichtwecker-Liebhaber zahlen wollen.

Elfeland gegen Lumie im Lichtweckerduell

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