Jabra Elite 5 im Test: Ein guter Mittelweg

2022-10-08 22:43:55 By : Mr. calvin liao

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von André Westphal Sep 18, 2022 | Ein Kommentar

Jabra hat kürzlich mit den Elite 5 ein neues Kopfhörermodell auf den Markt gebracht. Diese ordnen sich als neue Mittelklasse-Earbuds über den bereits von mir im Blog getesteten Elite 3, aber unter den Elite 7 Pro ein. So fehlen bei den Elite 5 etwa der persönliche Hörtest und die Knochenschall-Funktion. Dafür bietet das neue TWS-Modell aptX, welches den Flaggschiffen leider abgeht. Im Test habe ich mir die Jabra Elite 5 für euch einmal genauer angehört.

TWS-Kopfhörer von Jabra teste ich hier im Blog jedes Jahr, das geht bis auf die Elite Sport aus dem Jahr 2017 zurück. Deren Sitz bei Workouts finde ich auch nach wie vor unerreicht. Allerdings bin ich selbst fürs Laufen mittlerweile auf ein Knochenschall-Modell von Shokz umgestiegen, was ich sehr empfehlen kann. Was den Klang betrifft, sind „klassische“ In-Ears aber natürlich vorne. Als Jabras stärkstes Modell bewerte ich da weiterhin die Elite 85t, die mit ihren 12-mm-Treibern echt überzeugen konnten. Da geht der dänische Hersteller mittlerweile zugunsten eines kompakteren und leichteren Designs Kompromisse ein. So setzen die Elite 5 auf 6-mm-Treiber.

Technische Daten der Jabra Elite 5

Preislich liegen die Jabra Elite 5 bei 149,99 Euro. Das Flaggschiff der Dänen, die Elite 7 Pro / Active, sind mittlerweile mit 169,99 Euro als Straßenpreis kaum teurer. Lohnt es sich da überhaupt, zu dem neuen Mittelklasse-Modell zu greifen? Wie gesagt: Mit aptX gibt es trotz Verzicht auf manch andere Funktionen durchaus einen Mehrwert.

Die Verarbeitung der Elite 5 ähnelt stark den Flaggschiffen. Auch hier nutzt Jabra sein neues Design, welches zuletzt in nahezu identischer Form auch für die Elite 3 und Elite 7 angelegt worden ist. Dadurch sitzen die eher ovalen Earbuds sehr angenehm im Ohr und fühlen sich sehr leicht an. Das Case bringt kabellose Qi-Aufladung mit und besteht aus mattem, relativ unempfindlichem Plastik. An der Vorderseite sitzt die gewohnte, farbige LED, welche den Ladestand signalisiert, wenn ihr die Schale schließt bzw. das USB-C-Kabel zum Aufladen ansteckt. Innen finden die Earbuds auf den Kontakten Platz und werden dort magnetisch gehalten.

Auch die Earbuds setzen auf mattes Plastik mit haptischen Bedienflächen. Der eine mag dies, der andere stört sich daran, dass das Drücken der Bedienfelder natürlich eventuell die Earbuds im Ohr verschiebt. Mir gefällt die Herangehensweise von Jabra gut, da so eine geringe Gefahr besteht, dass Fehlerkennungen auftreten. Ihr könnt die Bedienfelder in der Begleit-App Jabra Sound+ neu belegen. Sie können die Wiedergabe starten, Songs überspringen, die Lautstärke regeln oder Sprachassistenten aufrufen.

Da die Jabra Elite 5 Google Fast Pair unterstützen, könnt ihr sie quasi in eurem Google-Konto hinterlegen, was das Koppeln mit weiteren Geräten vereinfacht. Im Übrigen kommen die Akkulaufzeiten von Jabra sehr gut hin. Sieben Stunden mit ANC sind etwa locker erreichbar. Ein Hinweis von mir aber zur Pausierungsfunktion: Die Elite 5 stoppen automatisch die Wiedergabe, wenn ihr einen oder beide Buds aus den Ohren entfernt. Die Wiedergabe wird aber leider nicht automatisch fortgesetzt, wenn ihr sie erneut einsetzt. Ebenfalls sei erwähnt, dass sie zwar nach IP55 gegen Staub und Wasser geschützt sind, die Elite 7 Pro / Active hier aber mit IP57 noch etwas robuster sind.

Die Jabra Elite 5 sitzen aufgrund ihrer Form und ihres geringen Gewichts sehr angenehm im Ohr, zumal sie auch einen Kanal zum Druckausgleich aufweisen. Auch wenn sie nicht ideal für den Sport sind, Earwings sehe ich da als Voraussetzung für den besten Halt an, konnte ich sie zum Laufen nutzen, ohne ständig nachjustieren zu müssen. Dafür solltet ihr aber ein wenig mit den Eargels experimentieren. Es ist auch möglich, dass bei euch links und rechts jeweils unterschiedliche Größen für den besten Sitz sorgen. Den Fit-Test, welchen ihr bei den Elite 7 durchführen könnt, stellt Jabra für die Elite 5 nicht zur Verfügung. Auch der Ohren-Test, zur Anpassung des Klangs an euer persönliches Hörvermögen, wurde hier ausgespart.

Erhalten geblieben ist der Equalizer und auch die ANC-Intensität könnt ihr anpassen oder eben den Transparenzmodus einsetzen (HearThrough). Dann verstärken die Mikrofone gezielt Umgebungsgeräusche, damit ihr z. B. an Bahnsteigen oder Flughäfen Durchsagen hören könnt, ohne die Kopfhörer aus den Ohren entfernen zu müssen. Ich war im Übrigen skeptisch, was den Sound der Elite 5 betrifft: Man kann noch so viel an der Software schrauben, aber wenn die Treiber von 12 auf 6 mm schrumpfen, dann sind damit einfach Abstriche verbunden, die mir ja auch schon bei den Elite 7 aufgefallen sind.

Hier kann ich dann doch einigermaßen Entwarnung geben: Dank der Unterstützung von aptX klingen die Elite 5 sogar in einigen Szenarien besser als die Elite 7, welche nur SBC und AAC beherrschen. Der Klang ist etwas steriler als bei den Modellen von etwa Sennheiser, bleibt aber differenziert und dynamisch. Schwächen sehe ich im Bassbereich, der weniger ausgeprägt ist als bei Konkurrenzmodellen, was wohl auch der geringen Treibergröße geschuldet ist. Da ich weniger Rhythmus- und mehr Melodie-betonte Musik höre, wiegt dieser Nachteil für mich nicht so schwer. Wer aber gerne Dance, Hip-Hop, Club Music und Co. lauscht, könnte strenger urteilen.

Die Qualität bei Telefonaten ist, wie man es von Jabra mit seinen breiten Erfahrungen im Markt für Geschäftskunden kennt, auch bei den Elite 5 sehr gut. Es werden auch Umgebungsgeräusche durch Wind, vorbeifahrende Autos oder anderweitige Störquellen solide herausgefiltert. Dies trifft auch auf das ANC bei der Musikwiedergabe zu, was mir persönlich nicht schlechter vorkam als beim Topmodell. Allerdings markierte Jabra auch dort nicht die Spitze, da sind z. B. Anbieter wie Sony schon eine Stufe weiter.

Die Jabra Elite 5 müssen vor allem mit dem Nachteil leben, dass sie preislich aktuell sehr nahe an den Elite 7 Pro / Active liegen. Letztere bieten in der App durch etwa den personalisierten Hörtest mehr Anpassungsmöglichkeiten und sind auch noch etwas besser vor Staub und Wasser geschützt. Beim Klang geben sich die Elite 5 hingegen keine Blöße und übertrumpfen das Topmodell ironischerweise dank aptX sogar manchmal. Das ANC kommt zwar nicht an Platzhirsche wie Bose und Sony heran, ist aber grundsolide.

Die Ergonomie der Jabra Elite 5 finde ich großartig, schade ist aber, dass dies zulasten der Treibergröße gegangen ist, die seit den Elite 85t von 12 auf 6 mm geschrumpft ist. Da kann man viel im Hintergrund optimieren, aber beim Klang spielt die Größe dann eben doch eine Rolle. Natürlich soll das nicht heißen, dass der Sound der Elite 5 schlecht wäre. Doch die gerade einmal 10 Euro teureren Audio-Technica ATH-CKS50TW liegen hier z. B. massiv vorne.

Eine Stärke der Jabra Elite 5 ist bei Telefonaten zu sehen, da profitiert der Hersteller immer wieder von seinen Erfahrungen mit Geschäftskunden. Derzeit würde ich aufgrund des geringen Preisunterschieds aber ein wenig Probleme haben, die Elite 5 statt der Elite 7 zu empfehlen. Solltet ihr euch für die für sich genommen guten Elite 5 interessieren, rate ich, auf eine kleine Preissenkung zu warten.

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Ich weiß nicht welche Entwicklungsversion Jabra ihnen zur Verfügung gestellt hat aber ich kann nur von Jabra Acitve 5 berichten die eine ultra grottige Sprachverständlichkeit haben…. nicht brauchbar. Habe sie einmal RMA ohne erfolg.

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