EPOS H3PRO Hybrid: Edel-Headset ausprobiert – Lohnt es sich für Gamer?

2022-10-08 19:49:04 By : Mr. Jack CUI

Wir haben mit dem H3PRO Hybrid das aktuelle Flaggschiff der Gaming-Headsets von EPOS ausprobiert. Wie schlägt sich das rund 280 € teure Gerät beim Spielen?

Hamburg – Guter Sound ist eine der Schlüsselkomponenten für ein vollumfängliches Gaming-Erlebnis. Viele Spieler setzen dabei vor allem auf Headsets. Wir schauten uns deshalb bei dem Audio-Spezialisten EPOS um und konnten nun vor Kurzem deren H3PRO Hybrid Headset ausprobieren. Lest hier, wie das aktuelle Gaming-Flaggschiff von EPOS in der Praxis performt und ob sich das Gerät wirklich für Gamer lohnt.

Die Marke EPOS dürfte zahlreichen passionierten Gamern durchaus ein Begriff sein. Die Audio-Spezialisten, einst quasi der „Gaming-Arm“ von Sennheiser (seit knapp zwei Jahren aber eine komplett eigenständige Marke), sind bekannt für ihre hochwertigen Headsets, Mikros und Kopfhörer. EPOS-Produkte genießen unter Gamern dabei größtenteils einen richtig guten Ruf. Um so gespannter waren wir, das H3PRO Hybrid persönlich unter die Lupe nehmen zu können.

Der Lieferumfang des EPOS H3PRO Hybrid: Das EPOS H3PRO Hybrid Headset kommt in einer handlichen Verpackung, enthalten ist dabei folgendes:

Die wichtigsten technischen Features des EPOS H3PRO Hybrid: Was macht das EPOS H3PRO Hybrid aus technischer Sicht aus? Hier ein Überblick seiner wichtigsten Eigenschaften:

Eine komplette Übersicht aller technischen Daten findet ihr bei Bedarf übrigens hier auf der offiziellen Seite von EPOS.

Der Preis des EPOS H3PRO Hybrid: Die unverbindliche Preisempfehlung des EPOS H3PRO Hybrid liegt bei 279,00 €. Bei einigen Händlern bekommt man das Headset aber auch schon günstiger.

Wo kann man das EPOS H3PRO Hybrid Headset kaufen? Hier findet ihr eine kurze Übersicht der wichtigsten Händler, bei denen ihr dieses Headset kaufen könnt:

Das war uns wichtig: Wir haben uns beim Test des EPOS H3PRO Hybrid primär auf die Performance beim Gaming fokussiert. Hier musste das Headset vor allem in folgenden Bereichen überzeugen:

Natürlich sind auch weitere Aspekte wie Akku-Haltbarkeit, Konnektivität, Software oder auch die Verarbeitung wichtig, sodass wir auch diese Bereiche nachfolgend beleuchtet haben. Getestet wurde zwar nicht unter Laborbedingungen, doch wir haben viel Zeit mit dem EPOS H3PRO Hybrid verbracht (mehr als 40 Stunden) und das Headset aus Gamer-Sicht wirklich auf Herz und Nieren geprüft. Hier folgen unsere Eindrücke.

Verarbeitung und Design: Die Verarbeitung ist, wie von EPOS gewohnt, absolut spitze – nichts wackelt, knirscht oder springt unangenehm ins Auge. Das Design ist dabei schlicht, aber elegant und modern gehalten. Neben Metall und Stoff kommt bei diesem Headset hauptsächlich Kunststoff zum Einsatz, nichtsdestotrotz machen alle Materialien und das Headset als Ganzes einen sehr hochwertigen und gleichzeitig robusten Eindruck. Man kann es ohne Weiteres verdrehen, biegen oder strecken und es kehrt ohne Probleme oder unangenehme Geräusche in seine Ursprungsform zurück.

Besonders edel kommt das Headset dabei in der Farbe Racing Green rüber. Die Bedienelemente lassen sich allesamt gut erreichen, nach recht kurzer Eingewöhnungszeit funktioniert das auch blind komplett problemlos. Die Ohrpolster lassen sich schnell und unkompliziert abnehmen und auch wieder anbringen.

Komfort: Was den Komfort angeht, so zählt das H3PRO Hybrid in unseren Augen zum Besten, was es aktuell im Gaming-Bereich gibt. Das Headset kann präzise und unkompliziert auf die jeweilige Kopfgröße eingestellt werden, ist leicht und sitzt absolut butterweich. Die Ohrpolster schließen in Kombination mit den beweglichen Ohrmuscheln die Ohren sehr gut ab (könnten bei großen Ohren etwas zu klein ausfallen), der Bügel rutscht nicht. Auch nach stundenlangem Dauerzocken merkten wir kaum, dass wir da was auf dem Kopf und an den Ohren hatten – kein Jucken, kein unangenehmes Drücken, kein Schwitzen (bei angenehm milden Temperaturen).

Konnektivität: Verbinden könnt ihr das EPOS H3PRO Hybrid entweder per Bluetooth (über‘s USB-Dongle für eine sichere Verbindung mit niedriger Latenz oder das interne Bluetooth), über das USB-C Kabel oder über das Klinken-Kabel – auf allen Wegen klappt‘s problemlos. Durch diese Flexibilität ist zudem der Anschluss an allerlei unterschiedliche Geräte möglich – von PC, über Spielkonsole bis hin zu Mobilgeräten.

Wir haben beim Testen hauptsächlich die Bluetooth-Verbindung über‘s Dongle genutzt und hatten dabei im regulären Betrieb keinerlei merkliche Störungen oder Schwankungen der Verbindungsqualität. Erst, wenn man das Gerät wirklich ausreizt und sich zu weit von dem Dongle entfernt (Dongle im vorderen USB-Port, ab circa 8 Metern bei direkter Sichtlinie), kommt es zu ersten Verzerrungen oder Abbrüchen beim Sound. Bei der Nutzung des Mics war man selbst aber bereits ab circa 6-7 Metern Abstand nicht mehr oder nur noch verzerrt zu hören, was darauf schließen lässt, dass das Headset eine etwas geringere Reichweite hat, als das dazugehörige Dongle.

Ein kleiner Tipp noch: Solltet ihr das Dongle in einen der hinteren USB-Ports eures PCs eingesteckt haben, empfehlen wir, es in einen frontalen Slot einzustecken, sofern noch Platz ist. Dadurch gewinnt ihr unter Umständen etwas an Signalstärke. Solltet ihr nur noch hinten Slots freihaben, könnt ihr problemlos das Verlängerungskabel für das Dongle nutzen und es auf diesem Wege dann etwas weiter vom Mainboard und ggf. weiteren Dongles entfernen, um die Effekte von Port Noise und möglichen Interferenzen zu minimieren. Diese können nämlich durchaus die Funkreichweite etwas einschränken und zu Störungen führen.

Falls ihr euch nicht nur für Headsets interessiert – EPOS hat auf der Gamescom 2022 einige Neuheiten vorgestellt, die sich übrigens nicht ausschließlich um Sound drehen. Mehr dazu hier: EPOS kann nicht nur Kopfhörer – 2 coole Zubehör-Highlights für Gamer

Sound: Was die Musik- und Kino-Erfahrung oder das Telefonieren angeht, wollen wir uns mit unserem Urteil nicht zu weit aus dem Fenster lehnen – schließlich haben wir uns beim Test primär aufs Gaming fokussiert. Wenn man aber bedenkt, dass es sich hierbei um ein Gaming-Headset handelt, macht es auch bei Filmen, YouTube und Musik eine ganz anständige Figur. Was wir jedoch guten Gewissens sagen können: beim Spielen hat uns die Klang-Qualität des EPOS H3PRO Hybrid wirklich auf ganzer Linie überzeugt.

Der Klang des EPOS H3PRO Hybrid ist, was Gaming anbetrifft, wirklich klasse – und ja, wir haben auch schon das ein oder andere Gaming-Headset oder Paar Kopfhörer genutzt, das preislich teils deutlich höher angesiedelt war. Das H3PRO Hybrid betont dabei spürbar Tiefen und Mitten, die Bässe kommen bei Schüssen und Explosionen sehr satt und wuchtig rüber – gerade mit aktiviertem ANC, doch dazu später mehr. Stimmen kommen ebenfalls gut zur Geltung. Bei Wunsch kann man mit der hauseigenen Software von EPOS noch zusätzlich nachjustieren.

Besonders gefallen hat uns beim Spielen der simulierte Raumklang – vor allem in Shootern wie Escape from Tarkov oder Valorant. Man kann (auch dank des ANC) wirklich punktgenau hören, wo sich die Gegner gerade befinden und bekommt ein exzellentes Gefühl für das räumliche Umfeld. Überrascht mussten wir feststellen: hier könnte sich sogar so manches vollwertiges 7.1-Surround-System eine Scheibe von abschneiden.

Überzeugen kann das H3PRO Hybrid von EPOS übrigens sowohl wireless als auch im Kabel-Betrieb. Einen wirklich spürbaren Qualitätsverlust oder Verzögerungen konnten wir im Dongle-Betrieb gegenüber Kabel nicht beim Spielen feststellen – bei kabellosen Headsets ist das selbst heute noch nicht komplett selbstverständlich.

Noise Canceling: Die Geräuschunterdrückungsfunktion war ein weiteres Feature, mit dem uns das H3PRO Hybrid begeistern konnte. Zunächst bietet das Gerät von EPOS überhaupt als eines von wenigen Gaming-Headsets eine Active Noise Cancelation (ANC) – und die funktioniert (im Hinblick aufs Gaming) auch noch richtig gut.

So ziemlich alle normalen Nebengeräusche, mit denen man im Gaming-Alltag zu kämpfen hat – sei es nun ein Ventilator, das Telefon, Kinder, die Türklingel, ein bellender Hund oder ein Staubsauger – unterdrückt das ANC-Feature mit Bravour. Solange ihr das Headset nicht irgendwo draußen auf einer belebten Straße, sondern in eurem Gaming- oder Wohnzimmer betreibt, kreiert das Gerät mit aktiviertem ANC Hand in Hand mit den exzellent abschirmenden Ohrpolstern und der 7.1-Surround-Sound-Simulation eine fast undurchdringliche Soundblase, die euch richtig tief und intensiv in Spiele eintauchen lässt – Immersion pur! Mit aktiviertem ANC wird der Sound übrigens etwas basslastiger, was den Klang nochmal etwas satter macht.

Mikro: Das Mic zählt häufig zu den größten Schwächen von Wireless Gaming-Headsets, doch kurzum: auch hier braucht sich das H3PRO Hybrid von EPOS im Hinblick auf Konkurrenz aus dem Gaming-Bereich nicht zu verstecken, selbst wenn es natürlich nicht mit einem Kondensator-Mikro mithalten kann. Was es aber auch nicht muss, denn wenn ihr nicht gerade professionell streamt, singt oder Podcasts aufzeichnet, so ist die Qualität im Hinblick auf Gaming-Zwecke mehr als ausreichend – weit über dem, was da sonst im Durchschnitt geboten wird.

Die Empfindlichkeit ist gut, die eigene Stimme kommt laut rüber und wird klar und deutlich wiedergegeben (auch bei leisen Gesprächen), wobei Nebengeräusche größtenteils rausgefiltert werden. Verzerrt wird die Stimme dabei kaum bis gar nicht. Probleme mit Zisch-Lauten oder mit einem scharfen S konnten wir ebenfalls nicht feststellen. Und wie schon beim Headset sind auch beim Mic keine wirklichen Qualitätsunterschiede zwischen Kabel-gebundenem und kabellosem Betrieb erkennbar (außer bei Nutzung der integrierten Bluetooth-Verbindung, dort hört sich alles etwas stumpfer an).

Akku: Wir haben das Headset fast durchgehend mit aktivierter Active Noise Cancelation genutzt. Dabei sollte das Gerät bei Nutzung über‘s Dongle laut EPOS bis zu 19 Stunden Spielzeit ermöglichen. Der Maximalwert ließ sich in der Praxis zwar erwartungsgemäß nicht erreichen, lag in unserem Fall aber bei etwa 16 Stunden (Nutzung von Kopfhörern und Mic), was sich immer noch absolut sehen lassen kann.

Kleine Notiz am Rande: Selbst, wenn das EPOS H3PRO Hybrid per Kabel angeschlossen ist, muss es eingeschaltet sein, beansprucht also auch in diesem Fall den Akku.

Software: Hier halten wir uns kurz: Die Software nennt sich EPOS Gaming Suite und macht das, was sie soll – ohne viel Schnickschnack, mit einem an sich simplen Design, manchmal aber nicht wirklich intuitiv. Damit lassen sich beispielsweise Headset und Dongle mit Firmware-Updates versehen, unterschiedliche Audio-Profile konfigurieren, die Smart-Taste belegen, Equalizer-Einstellungen vornehmen, die 7.1-Surround-Sound-Simulation einschalten oder auch das Mikro einstellen.

So kam das EPOS H3PRO Hybrid bei uns an: Das H3PRO Hybrid konnte uns unter dem Strich in allen drei für uns essenziellen Punkten überzeugen: bei der Audio-Qualität von Kopfhörern und Mikro, bei der Abschirmung vor Nebengeräuschen sowie dem Komfort.

Alles, was das Headset kann, macht es im Hinblick auf Gaming wirklich sehr gut. Die Sound-Qualität bewegt sich, wie von EPOS auch erwartet, auf einem hohen Niveau, die Active Noise Cancelation macht ihre Arbeit überraschend gut und beim Komfort handelt es sich um eines der mit Abstand bequemsten Gaming-Headsets, die wir bisher genutzt haben. Zudem sieht das EPOS H3PRO Hybrid sehr edel und stylisch aus, ist gut verarbeitet, sehr flexibel einsetzbar, hat ein geringes Gewicht und bietet eine lange Akku-Laufzeit.

Negativ aufgefallen sind uns während des Tests lediglich Kleinigkeiten. So konnte die EPOS Gaming Suite Software am Anfang einige Male partout weder Headset noch Dongle erkennen, obwohl beide währenddessen einwandfrei funktionierten. Zudem hatte das Headset etwas an Reichweite eingebüßt, als wir es über einen hinteren USB-Port ausprobiert hatten, was aber mit der Verlängerung oder dem Umstecken in einen Front-Slot schnell behoben werden konnte.

Kurzum: Ein starkes, schickes, wenn auch teures Gaming-Headset mit aktiver Geräuschunterdrückung, das sein Geld in unseren Augen aber durchaus wert ist (gerade, weil man es bereits teils deutlich unter UVP bekommen kann). Wer nach einer überzeugenden Wireless-Lösung zum Zocken sucht, es dabei eher schlicht und elegant mag, beim Komfort keine Kompromisse eingehen will und gerne auch mal etwas länger spielt, der sollte das EPOS H3PRO Hybrid auf jeden Fall näher anschauen und in seine Kaufentscheidung mit einbeziehen.

Was wir vielleicht noch gerne gesehen hätten, was am Ende aber auch nur ein rein subjektiver Wunsch ist: Einem Headset dieses Kalibers würde eine Docking-Station gut zu Gesicht stehen – aus Style- und auch aus praktischen Gründen. Das schmälert aber keinesfalls die generelle Performance dieses EPOS-Geräts.