Duhner Wattrennen: Erneute Anzeige wegen Tierquäl

2022-10-11 23:43:25 By : Ms. Andy meng

PETA moniert die Ohrenkapuze, der Zweck sei nicht anders als bei Ohrstöpseln, nämlich kurz vor dem Ziel werde mit dem Ziehen schlagartig die Geräuschkulisse verstärkt und das Pferd reite schneller ins Ziel. Laut PETA lasse das geöffnete Maul und die hochgezogene Oberlippe auf Schmerzen schließen.

Die Tierrechtsorganisation PETA hat nach Recherchen der NORDSEE-ZEITUNG erneut Anzeige wegen Tierquälerei gegen Verantwortliche des Duhner Wattrennens, das Veterinäramt des Landkreises Cuxhaven und die Reiter gestellt. 

Diesmal geht es um das Rennen vom 14. August 2016. Pikant ist daran, dass die Rennen nur unter hohen Tierschutzauflagen überhaupt stattfinden durften.  So war der Einsatz von tierschutzwidrigen Hilfsmitteln wie herausziehbaren Ohrstöpsel und Zungenbänder vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium für die Rennen in diesem Jahr untersagt worden.

PETA hat jetzt bei einem renommierten Pferdeexperten ein Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben. Der kommt nach Sichtung von 54 Fotos zu dem Urteil, dass nicht nur die ausdrücklich verbotenen Hilfsmittel in diesem Sommer eingesetzt wurden, sondern auch Zäumung und Gebisse zu einem „erheblichen Leidensdruck“ bei den Pferden führten. „Das Gutachten spricht für sich“, sagt Dr. Edmund Haferbeck. „Das Gutachten spricht für sich“, so Dr. Edmund Haferbeck, Rechtsexperte bei PETA. Unabhängig davon, dass trotz Verbots mehrere Pferde mit Ohrstöpseln zu sehen seien, fielen auch Ohrenkapuzen unter dieses Verbot, denn der Effekt sei derselbe.

Die Staatsanwaltschaft Stade, die den Eingang der Anzeige gegenüber der NORDSEE-ZEITUNG bestätigte, war schon nach einer ersten Anzeige im Jahr 2015 auf der Grundlage eines Gutachtens zu dem Schluss gekommen, dass es klare Anzeichen für Tierquälerei bei dem Rennen im Jahre 2014 gegeben habe. Die Ermittlungen aus dem ersten Fall laufen noch. Weitere Fotos und eine Reaktion des Veterinäramts zu der Anzeige und den Vorwürfen gibt es am Sonnabend in der NORDSEE-ZEITUNG.