Der Mann für den guten Ton • KLiCK Kärnten

2022-10-10 02:29:46 By : Ms. Ally Xu

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Durch die Fenster seines Tonstudios hört man das Rauschen der Autos, die an der Kreuzung halten und beschleunigen, zwischendurch brummen Busse und schlagen die Folgetonhörner von Feuerwehr- oder Rettungswagen Alarm. Im Regieraum, wo die Wände gepolstert und fensterlos sind, zwitschern Vögel und plätschert Wasser. Andreas Frei sitzt hochkonzentriert mit Kopfhörern an seinen Bildschirmen. Im Aufnahmeraum nebenan plätschert Andreas Schneider mit Wasser in einer Plastikschüssel. Er ist einer der begnadetsten „Foley Artists“ (Geräuschkünstler) im deutschsprachigen Raum. Über Mikrofon und Kabel landen die Geräusche, die er macht, im Soundsystem des Tonmeisters.

Die beiden vertonen eine „Universum“-Produktion des Klagenfurter Filmemachers Mario Kreuzer. Sie handelt von Zugvögeln. TV-Ausstrahlung ist am 8. November 2022 um 20.15 Uhr in ORF 2. Der Film ist zum größten Teil fertig, das heißt: Die Bilder sind fertig. Andreas Frei vertont ihn nun: Er komponiert Musik, entfernt störende Atmosphärengeräusche und betont die Geräusche jener Handlungen, die im Bild zu sehen sind. Vögel zwitschern. Ein Vogel knabbert an einem Käfer. Ein anderer putzt sein Gefieder. Manchmal allerdings fehlen die Geräusche.

„Beim Naturfilm ist es das Wichtigste, mit der Kamera gute Bilder einzufangen. Das funktioniert mit speziellen Objektiven hervorragend. Mit dem Mikrofon kommt man oft nicht nahe genug an die Tiere heran, ohne sie zu verschrecken“, erzählt Andreas Frei. Deshalb werden Töne oft nachträglich hergestellt, um das, was auf dem Bildschirm passiert, besser zur Geltung zu bringen. „Wenn Ton und Bild zusammenpassen, akzeptiert das unser Gehirn ganz schnell als real.“ Das Geräusch von Flügelschlägen kann der Geräuschemacher mit Stoff- und Lederlappen erzeugen. Wenn ein Vogel sein Gefieder putzt, macht er sanfte Wischgeräusche mit den Händen.

Als Tonmeister gehört Andreas Frei einer Spezies an, deren Kunst und Können vom Publikum kaum wahrgenommen wird. „Ton wird unterschätzt. Dem Publikum fällt auf, wenn etwas schlecht zu verstehen ist. Aber wenn der Ton perfekt ist, wird der Film insgesamt als gut beurteilt. Das liegt daran, dass Ton unbewusst wirkt“, sagt er. Töne und Geräusche spielen eine essenzielle Rolle „weil sie dem Bild eine zusätzliche Komponente beifügen. Zum Beispiel: Ein Berg auf der Leinwand ist nur ein Berg. Erst der Ton vermittelt eine Stimmung und erzählt eine Geschichte dazu. Diese emotionale, subjektive Komponente – das ist das spannende am Tonschaffen“.

Der 56-jährige Klagenfurter ist eine Koryphäe auf seinem Gebiet. Er hat in den vergangenen Jahren an fast allen großen Kärntner Filmproduktionen mitgewirkt. Darunter sind der Science-Fiction-Film „Rubikon“, die Stadtkomödie „Harri Pinter Drecksau“, die Kinodokumentation „Bauer Unser“ und der Dokumentarfilm „Streif – One Hell of a Ride!“.

Welche Töne und Geräusche hört der begnadete Tonmeister in seiner Freizeit gerne? „Für mich ist Ruhe wichtig“, lacht er, „weil ich ohnehin den ganzen Tag beschallt werde“. In seiner Freizeit verweigert er es, Kopfhörer zu tragen. Und es gibt ein Geräusch, das er absolut nicht verträgt: „Wenn Styropor an Styropor reibt, das ist das Schlimmste für mich.“ Ansonsten kann Andreas Frei alles gut hören. Im doppelten Sinn.

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