5 Bluetooth-Boxen im Test wenig überraschend: Diese Marke ist Testsieger - IMTEST

2022-10-08 20:36:30 By : Mr. Lester Choo

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Tragbar und wasserdicht: Perfekter Sound für draußen? Der Test.

Spätestens seit dem ersten Walkman ist Musik auch ein mobiles Phänomen. Lautsprecher in Form von Bluetooth-Boxen sind gewissermaßen die modernen Enkel des tragbaren Kassettenspielers und tönen dank ihrer handlichen Maße im Park, am Strand oder auf dem E-Bike-Gepäckträger dabei Eine kabellose Verbindung zum Smartphone und eine wasserdichte Bauweise sind dabei heute Standard. Das macht mobile Boxen selbst im Nieselregen oder auf naturbelassenen Zeltplätzen zu zuverlässigen Begleitern. Die gängigsten und beliebtesten Bluetooth-Lautsprecher findet man dabei im Trinkflaschenformat.

Wenn im Wanderrucksack aber jeder Zentimeter bereits belegt ist, haben Mini-Bluetooth-Lautsprecher ihren großen Auftritt! Sie sind die winzigsten und somit mobilsten Vertreter ihrer Art und kaum größer als eine Handfläche. Perfekt beim Wandern oder Camping! Doch die schmalen Maße haben auch ihre Tücken, denn Akkukapazität und Klangvolumen schrumpfen so ebenfalls.

IMTEST hat sich fünf mobile Bluetooth-Boxen im Kleinstformat für den Test an die Gürtelschlaufe gehängt. Mit dabei die Top-Marken Teufel, Bose, Anker und JBL. Der Test klärt, ob sie klingen wie die Großen.

Neben der Größe fällt schnell auf, dass sich die Bluetooth-Boxen aus dem Test im Design ganz grundlegend von ihren großen Brüdern und Schwestern unterscheiden. Das hat mehrere Gründe: Zum einen erfordert die Mini-Bauweise eine besondere Anordnung der Lautsprecher, um aus dem kleinen Gehäuse noch einen angenehmen Klang herauszuholen. Zum anderen ist einfach nicht viel Platz vorhanden, um großzügige Membrane oder verschiedene Lautsprecher für unterschiedliche Frequenzbereiche zu verbauen.

JBL, Teufel und Bose setzen dabei auf ein flaches rechteckiges Layout mit einem zentralen großen Lautsprecher. Während der Bose SoundLink Micro noch zusätzlich rückseitig Klang abgibt, strahlt der Teufel Boomster Go zum Beispiel seitlich ab. Die Ultimate Ears Wonderboom 2 und der Anker Soundcore Mini 3 verwenden hingegen eine zylinderförmige Bauweise. Während die Anker-Box ihren Klang nach oben und unten ausgibt, tönt die Wonderboom 2 kreisrund in alle Richtungen.

Um beim Draußeneinsatz keinen Schaden davonzutragen, sind alle Bluetooth-Boxen im Test aus robusten Materialien gefertigt und mindestens nach IPX7-Standard wasserdicht. Stabiler Kunststoff und Aluminium fangen Stöße und Stürze ab. Dabei überziehen Teufel, JBL und Ultimate Ears ihre Lautsprecher mit einem Gewebe aus robustem Textil. Das sieht nett aus, allerdings setzt sich Dreck darin hartnäckig fest. Das matte Silikon des Bose SoundLink Micro fühlt sich sehr wertig an, wird aber ebenfalls schnell fleckig und ist anfällig für Kratzer.

Schön: Die Mini-Lautsprecher kommen in vielen verschiedenen Farben. JBL bietet gleich acht unterschiedliche Ausführungen an, von Camouflage bis Pink. Der Soundcore Mini 3 setzt sogar auf gefärbtes Aluminium. Knallige Signalfarben sind dabei nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern helfen auch, die kleinen Lautsprecher schnell im Gelände wiederzufinden.

Die praktischen Trageschlaufen, die alle Bluetooth-Boxen aus dem Test besitzen, erlauben das Befestigen an Taschen oder Gürteln. Die Silikonzunge der Bose-Box dient sogar zum Festzurren an Fahrradlenkern oder ähnlichem Gestänge. Besonders praktisch ist ein kleines Gewinde auf der Rückseite des Teufel Boomster Go: Damit lässt sich die Box an jedem Standard-¼-Zoll-Kodak-Gewinde (etwa Kamerastative) befestigen.

Bei ihrer Ausstattung unterscheiden sich die kleinen Bluetooth-Boxen im Test nur wenig von ihren größeren Vorbildern. Eine Geräteverbindung findet standardmäßig über Bluetooth statt, wobei JBL auf die modernste Version 5.1 setzt. Neuere Bluetooth-Versionen erlauben höhere Datenraten und eine größere Distanz zwischen Lautsprecher und Smartphone. Boses SoundLink Micro schafft mit der Version 4.2 beispielsweise nur neun Meter Reichweite, während alle anderen Boxen mindestens 15 Meter bieten.

Schade: Einen 3,5-Millimeter-Klinkeneingang bietet keiner der Test-Lautsprecher. Eine Musikquelle über ein entsprechendes Kabel zu verbinden ist somit nicht möglich.

Musik hören, immer und überall. Wie gut das klappt, zeigt der Test.

Unterschiede finden sich bei den Bluetooth-Boxen im Test auch bei der Stromversorgung: Ausgerechnet die beiden günstigsten Lautsprecher im Testfeld warten mit einem zeitgemäßen USB-C-Anschluss auf. Teufel, Bose und Ultimate Ears besitzen lediglich einen veralteten Micro-USB-Port als Ladeanschluss.

Trotz ihrer winzigen Größe hält Ankers Soundcore Mini 3 mit einer Akkuladung rund 15 Stunden bei mittlerer Lautstärke durch und spielt somit ähnlich lange wie größere Bluetooth-Lautsprecher. Das ist ein sehr guter Wert, denn bei den Mini-Boxen fehlt oft der Platz für größere Akkus. Das zeigt sich etwa beim SoundLink Micro oder bei der JBL Go 3, die ihrerseits nur sechs beziehungsweise fünf Stunden Spielzeit liefern. Die Bluetooth-Box von Ultimate Ears hält dagegen lange 13 Stunden durch und die Teufel Boomster Go immerhin noch gute 10 Stunden.

Bei den Sonderfunktionen zeigen dann die hochpreisigen Bluetooth-Boxen im Test, was sie können:

Das sind zusätzliche Funktionen, die bei Teufel, Bose und Ultimate Ears mit an Bord sind. Auch Ankers Soundcore Mini 3 lässt sich als Freisprecheinrichtung nutzen und mit anderen Boxen koppeln. Nur die JBL Go 3 bietet als günstigstes Modell im Test keine großartigen Zusatzfunktionen.

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Dreh- und Schieberegler sind bei den Bluetooth-Boxen im Test nicht zu finden. Die meisten der Mini-Lautsprecher kommen mit insgesamt fünf Tastern aus:

Da bleibt es nicht aus, dass manche Tasten doppelt belegt sind und etwa zum Überspringen eines Liedes zweimal auf die Play-Taste gedrückt werden muss.

Dabei ist die Bedienung meist eingängig. Nur die Wonderboom 2 irritiert neben ihren riesigen +/- Tastern anfangs mit nicht klar erkennbaren Knöpfen. Bei Teufels Boomster Go müssen für das Überspringen eines Liedes zwei Knöpfe gleichzeitig bedient werden, was auch zwei Hände erfordert – das ist ungünstig gelöst. Bei der Soundcore Mini 3 sind die Taster wiederum optisch nicht abgesetzt, sodass man sie am unteren Geräterand gerade bei wenig Licht nur schwer erkennt.

Immerhin läuft bei der Inbetriebnahme alles rund: Die Bluetooth-Boxen verbinden sich im Test mühelos beim ersten Einsatz mit allen Endgeräten, und das in nur wenigen Sekunden.

Die größte Schwäche kleiner Bluetooth-Boxen ist leider ihr Klang. Um satten Sound zu erreichen, benötigt es eines voluminösen Klangkörpers, und der fehlt den Minis einfach. Eine Party mit mehr als drei Leuten zu beschallen, gelingt keiner der Bluetooth-Lautsprecher im Test wirklich zufriedenstellend. Hinzu kommt das Problem, das hohe und tiefe Töne unterschiedlich von der Umgebung reflektiert werden. Während sich Bassfrequenzen gleichmäßig im Raum verteilen, sind hohe Töne stärker gerichtet.

Bei sehr kleinen mobilen Boxen kommt es also umso mehr auf die richtige Platzierung an. So klingt jeder der getesteten Lautsprecher besser, wenn er auf einem Tisch steht, weil die Tischplatte als zusätzlicher Klangkörper dient. Freihängend gehen spürbar Tiefen verloren.

Den besten Klang bietet im Test der Bluetooth-Boxen Teufels Boomster Go, mit erstaunlich satten Bässen und einem gut differenzierten Gesamtbild. Dicht gefolgt von Bose SoundLink Micro, die zwar etwas kompakter ist, dafür aber auf höheren Lautstärken schneller zu krächzen beginnt und besonders freihängend an Brillanz verliert. Wonderboom 2 und Soundcore Mini 3 begegnen sich klanglich auf Augenhöhe, was hinsichtlich des deutlich kleineren Anker-Modells beeindruckend ist.

Wie die meisten Bluetooth-Lautsprecher klingen alle Testkandidaten bei der Stimmwiedergabe (Hörbücher, Podcasts) besonders sauber. Ab etwa 75 Prozent Lautstärke verlieren sie dann deutlich an Klarheit und beginnen zu dröhnen. Ein zusätzlicher Knopf für einen „Outdoor-Modus“ soll die Wonderboom 2 im Freien besser klingen lassen, erreicht im Test aber eher das Gegenteil und hebt lediglich die Höhen deutlicher hervor.

Schlusslicht bildet JBLs Go 3: Die kleinste Bluetooth-Box im Test hat aus erwähnten Gründen Schwierigkeit damit, ein rundes Klangvolumen zu erzeugen und macht auf hoher Lautstärke eigentlich nur noch polternd Krach. Interessant: Aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer Vibrationen legt die Go 3 auf glatten Oberflächen erstaunliche Distanzen zurück, wenn sie laut spielt.

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Kein Hi-Fi-Audio, dafür robuste Lautsprecher für unterwegs: Das sind die Bluetooth-Boxen im Test. Als Testsieger geht die Teufel Boomster Go hervor. Denn die Box klingt klasse und spielt bis zu zehn Stunden Musik. Für nur 40 Euro tönt der Anker-Lautsprecher Soundcore 3 im Vergleich erstaunlich gut. Der preiswerteste Bluetooth-Lautsprecher von JBL kann im Test allerdings nicht überzeugen. Insgesamt klingt der Go 3 einfach zu dünn.

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