Aktivbox Argon Audio Fenris A55 im Test: Wolf im Schafspelz - HIFI.DE

2022-10-11 22:27:03 By : Ms. Cathy Wang

Wer HiFi aus Dänemark hört, wird vermutlich zuerst an Dali oder Bang & Olufsen denken. Seit einiger Zeit gibt es aber einen weiteren Namen, der den HiFi-Markt aufmischen möchte. In Skandinavien schon eine feste Größe geworden, etabliert sich Argon Audio auch immer mehr in Deutschland. Die Firmenphilosophie verspricht dir möglichst gute Klangqualität zu möglichst geringen Preisen. Die Fenris-Serie bildet den günstigen Einstieg in die Aktivboxen von Argon Audio. Wir haben uns mit der Argon Audio Fenris A55 den Standlautsprecher der Serie vorgenommen.

Lautsprecher alleine machen nur selten eine komplette Anlage. Meistens brauchst du dazu auch noch den passenden Verstärker und die ein oder andere Musikquelle. Mit Aktivlautsprechern kannst du dir den Platz für den Verstärker, sowie einen Großteil der dazugehörigen Kabel sparen. Der Verstärker sitzt hier nämlich direkt in den Lautsprechern. Umso erstaunlicher ist der verlangte Preis von unter 700 Euro für das Paar. Eine sehr niedrige Summe, wenn du bedenkst, was der integrierte Verstärker alles können soll. Bluetooth, digitale und analoge Eingänge, ja, sogar einen Phono-Eingang für deinen Plattenspieler wie den Argon TT-4 bietet dir die Aktivbox. Viele Gründe, das Preis-Leistungs-Versprechen der Argon Fenris A55 die Probe zu stellen.

Die Argon Audio Fenris A55 gibt es in drei verschiedenen Ausführungen:

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Im Gegensatz zu der von uns zuvor getesteten Teufel Ultima 40 Aktiv, sieht die Argon Audio Fenris A55 geradezu zierlich aus. Trotzdem muss sich die kleine Dänin nicht vor dem Aktivlautsprecher aus Berlin verstecken. Ganz im Gegenteil: Im Hörtest verblüfft die Fenris A55 von Argon Audio mit ihrem homogenen Klangbild und einer Bassladung, die sich gewaschen hat. Aber der Reihe nach.

Die Musik von Björk öffnet sich dir vielleicht nicht unbedingt leicht. Es braucht etwas Zeit – und die richtige Stimmung – dann aber kann dich die Isländerin auf so manche Klangreise mitnehmen. Jóga ist eine solche Reise. Der Song bietet so manche Herausforderung an Lautsprecher. Björks Stimme legt jede Silbe auf die Goldwaage und gibt ihr ihren ganz eigenen Klang. Die Argon Audio Fenris A55 bildet Björk erstaunlich plastisch in den Raum, daneben schafft sie es aber auch, die Soundeffekte, die quer durch den Raum wabern, sauber zu skizzieren. Dabei breitet sich die Bühne schön weit vor dir aus.

Klassische Musik kann so manche Schwäche in deiner HiFi-Anlage aufdecken. Christoph Dangel bearbeitet sein Cello und wird von Els Biesemans am Klavier begleitet. Die Fenris A55 arbeitet die so unterschiedlichen Charakter beider Instrumente heraus und gibt ihnen genug Entfaltungsraum. Dabei schafft es der Aktivlautsprecher stets, die Kontrolle über das Geschehen zu behalten, gerade wenn es einmal lauter wird. So viel Realität und Spielfreude haben wir in dieser Preisklasse selten erlebt. Dass der Hochtöner bei aller Auflösung ab und zu etwas über das Ziel hinausschießt, kann man da sehr gerne verzeihen. Die Lautsprecher machen einfach Spaß.

Wie sieht es aber nun mit der oben schon angeteaserten Basspotenz der Lautsprecher aus? Ein Fall für A Perfect Circle mit ihrem Song The Doomed. Nach 25 Sekunden Vorspiel durch Drummer Jeff Friedl, kommt dir auf einmal eine Basssalve par excellence entgegengeflogen. Die beiden Tiefmitteltöner der Fenris A55 können dem kleinen Standlautsprecher einiges an Luftdruck entlocken. Wir würden uns hier nur etwas mehr Kontrolle und Präzision wünschen. Auch Leonard Cohens grabestiefe Reibeisenstimme franst bei seinem Spätwerk Treaty etwas aus. Die Freude an der Musik hemmt aber keine dieser Schwächen, die besonders im Anbetracht des niedrigen Preises, mehr als hinnehmbar sind.

In unserem Ratgeber findest du wichtige Tipps rund um das Thema Aktivbox:

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Die Argon Audio Fenris A55 besitzt zwei 133-mm-Tiefmitteltöner und darüber eine 19-mm-Gewebekalotte, die sich um alle Details und die hervorragende Bühnendarstellung der A55 verantwortlich zeigt. Im linken der beiden Lautsprecher befindet sich der Verstärker, der je zweimal 50 Watt für die Tieftöner und zweimal 25 Watt für die Hochtöner aufbringen soll. Somit ist die linke Box gleichzeitig deine Zentrale, an der du deine Musikquellen anschließen kannst. Von hier verlässt das rechte Musiksignal über ein passendes Kabel den Lautsprecher in Richtung seines Bruders. Ein Platztausch oder eine Funkverbindung sind hier nicht vorgesehen. Der „Master“-Lautsprecher ist immer der Linke.

Dafür fällt die Auswahl möglicher Musikquellen erfreulich groß aus. Ein Cinch-Steckerpaar erlaubt dir, analoge Quellen wie deinen CD-Player anzuschließen. Ein optischer Eingang übernimmt zusammen mit einer HDMI-ARC-Schnittstelle den digitalen Part. Letzterer erlaubt dir außerdem, die Lautsprecher direkt an deinem Fernseher anzuschließen und so deinen TV-Sound erheblich zu verbessern.

Das wohl herausstechendes Merkmal bei einem Aktivlautsprecher in dieser Preisklasse ist aber wohl der Phono-Eingang für MM-Systeme. Über diesen kannst du deinen Plattenspieler direkt an die Argon Audio Fenris A55 anschließen, ohne einen externen Phono-Vorverstärker zu brauchen.

Um die Fenris A55 steuern zu können, legt ihr Argon Audio eine schlichte Fernbedienung bei. Über sie lässt sich die Quelle wählen, die Lautstärke anpassen und die Wiedergabe steuern. Letzteres jedoch nur via Bluetooth. Eine Statusleuchte auf der linken Box verrät dir, ob der Lautsprecher deinen Befehl verstanden hat. Die Quellenwahl übernimmt der Aktivlautsprecher aber auch gerne für dich. Die Fenris A55 springt nämlich automatisch auf den Eingang, über den sie ein Signal erhält. Im Gegensatz zu anderen Aktivlautsprechern wie der KEF LS50 Wireless II oder der Q Acoustics M20 musst du hier jedoch auf eine Bedienung am Lautsprecher verzichten.

Über Bluetooth kannst du deine Musik direkt zu den Lautsprechern streamen. Leider verzichtet Argon Audio bei der Fenris A55 auf höher auflösende Bluetooth-Codecs wie aptX oder gar LDAC. Selbst Apples eigener AAC-Codec wird nicht unterstützt. Einzig alleine der kleinste gemeinsame Nenner SBC dient der Kommunikation zwischen Box und deinem Handy. Unbeeindruckt davon spielt die Fenris A55 deine Musik auch kabellos komplett souverän ab.

Ein weiterer praktischer Aspekt ist ein unscheinbares Rädchen auf dem Anschlussterminal. Mit ihm kannst du die Empfindlichkeit aller Eingänge anpassen. Das kann sehr praktisch sein, wenn du statt eines CD-Players dein viel leiseres Handy per AUX-Kabel an die Cinch-Stecker klemmen möchtest.

Durch die Bassreflexöffnung auf der Rückseite sollen einige Frequenzen im Tieftonbereich verstärkt werden. Das kann bei Lautsprechern dazu führen, dass sie im Bass überzeugender klingen, als du ihnen zutraust. Auch bei der Argon Audio Fenris A55 scheint dieser Bassport seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Du solltest den beiden Lautsprechern dadurch jedoch einige Zentimeter Abstand zur Rückwand bieten, damit sich der Schalldruck nicht staut. Mehr Informationen darüber, wie du deine Lautsprecher ideal aufstellst, findest du in unserem Ratgeber.

Neben der vergleichbaren Teufel Ultima 40 Aktiv wirkt die Argon Audio Fenris A55 recht unscheinbar, nach unserem Hörtest ist jedoch klar, dass der Schein trügt und sich dieser Aktivlautsprecher nicht verstecken muss. Der Lautsprecher ruht auf einem niedrigen Sockel. Das gibt der A55 nicht nur ein paar zusätzliche Zentimeter, sondern wirkt auch edel. Bis auf einen orangen Ring um die drei Membranen ist der Lautsprecher komplett in Schwarz gehüllt.

So heben sich die drei Schallquellen gekonnt vom gleichfarbigen Hintergrund ab und wirken als Hingucker. Sollte dir das zu bunt werden, kannst du die Treiber hinter der mitgelieferten, magnetischen Stoffabdeckung verstecken. Direkt unter den drei Treibern der linken Box sitzt ein Lämpchen, das dir mit verschiedenen Farben Auskunft über den Status der Argon Audio Fenris A55 gibt. Es ist hell genug, um auch durch die Abdeckung sichtbar zu bleiben.

Du willst in deinem Wohnzimmer sowohl Musik, als auch Filme genießen, ohne Kompromisse in Form einer Soundbar einzugehen? Du willst eine HiFi-Anlage besitzen, ohne einen Geräteturm und Kabelsalat verstecken zu müssen? Die Argon Audio Fenris A55 bietet dir all’ das und paart es mit einem für den niedrigen Preis geradezu unglaublich niedrigen Preis. Für 650 Euro bekommst du eine schlichte HiFi-Anlage, die dir von Bluetooth, über HDMI bis hin zum Plattenspieler alle wichtigen Schnittstellen bietet.

Hier kannst du die Argon Audio Fenris A55 direkt bei HiFi Klubben bestellen:

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