Wie AirPods: Die besten alternativen In-Ear-Kopfhörer ohne Gummi

2022-10-16 17:49:42 By : Mr. Sage Hu

Wenn jemand „Kopfhörer wie die Apple AirPods“ sucht, dann ist häufig gemeint: Ein ähnlich geformtes Modell – also ohne Stöpsel/Einsätze aus Silikon, die ein unangenehmes Gefühl im Ohr verursachen können. Diese Bauart wird auch als „Open-Fit“ oder „Classic Earbuds“ bezeichnet. Wir stellen euch die besten „offenen“ In-Ear-Kopfhörer mit Bluetooth vor, die locker-leicht zu tragen sind.

Schauen wir uns In-Ear-Kopfhörer ohne Gummi-Aufsätze an – die Auswahl ist größer, als man zunächst annehmen mag.

Im Magazin Audio Test (Ausgabe 07/2020, erhältlich bei Readly) verdienten sich die JBL Tune 225TWS (bei MediaMarkt ansehen) die Testnote „gut“. Besonderes Lob erhielten der angenehme Sitz und der günstige Preis. Auf Amazon kommen die Earbuds mit einer durchschnittlichen Kundenwertung von 4,3 von 5 Sternen ganz ordentlich weg. Vom Klang her nichts für Tiefbass-Fans, alle anderen sollten aber glücklich werden – vorausgesetzt, die Gehäuse sitzen richtig in den Ohrmuscheln. JBL hat derzeit sechs Farbvarianten im Programm – da sollte sich Apple mal eine Scheibe von abschneiden.

Samsung setzt auf eine besondere Form: Die Galaxy Buds Live (bei MediaMarkt ansehen) erinnern an Bohnen. Entsprechend flach fällt das Profil nach den Einsetzen aus – da steht kaum etwas aus den Ohren ab. Insgesamt ein gelungener Ansatz, da die Galaxy Buds Live mit sattem Bass und angenehmen Höhen auch klanglich überzeugen können. Problematisch ist aber, dass nicht jeder Mensch als Nutzer in Frage kommt. Ist das Ohrläppchen zu klein oder die Ohrmuschel ungewöhnlich geformt, dann klappt es nicht mit dem perfekten Sitz.

Das Noise Cancelling (ANC) kann nur die tiefsten Frequenzen zum Teil ausblenden, eine echte Lärmreduzierung wird nicht geleistet – es ist eher ein subtiler Effekt, der da wirkt. An den Gehäusen sind kleine Silikonstücke angebracht, die aber nicht in den Ohrkanal eindringen, sondern an der Ohrmuschel anliegen und für sicheren Sitz sorgen. Mehr Infos im ausführlichen Testbericht auf GIGA.

Da hätte man auch früher schon drauf kommen können – oder? Der japanische Hersteller setzt ein ungewöhnliches Designkonzept um, das einige Vorteile mit sich bringt. Die kompakten und leichten Gehäuse der Sony Linkbuds (bei Amazon ansehen) sind recht flach und jeweils mit einem Loch versehen, das sich in der Mitte der ringförmigen Treiber befindet. Die In-Ears werden wie die Samsung Galaxy Buds (siehe oben) in die Ohrmuschel geklemmt – der Ohrkanal, der zum Trommelfell führt, bleibt dabei für Luft zugänglich.

So bekommen Nutzerinnen und Nutzer stets (wichtige) Alltagsgeräusche mit, etwa im Straßenverkehr. Auch Gespräche mit Mitmenschen lassen sich ganz natürlich führen – ohne Herausnehmen oder Aktivierung eines Transparenzmodus, wie bei vielen Noise-Cancelling-Kopfhörern. Damit ist aber auch klar, dass die Sony Linkbuds eher für zuhause (Home-Office), die Unibibliothek oder den Spaziergang im Park geeignet sind. Auf Flugreisen oder in der Bahn schirmen sie den Umgebungslärm nicht ab und der Musikgenuss ist eingeschränkt.

Der Klang ist erstaunlich gut: Die Sony Linkbuds geben Musik und Stimmen glasklar wieder, vor allem Live-Darbietungen sorgen für Freude (etwa Nirvana – MTV Unplugged auf Amazon Music Unlimited). Typisch für die offene Bauweise ist der etwas schlankere Bass. Wer auf besonders druckvolle Bassdrums steht, muss hier Abstriche machen.

Der JBL Tune215 BT (bei Amazon ansehen) reisst kein Loch in den Geldbeutel und das ist gut so. Der In-Ear-Kopfhörer mit Nackenband bietet das Wesentliche, also eine ausreichend gute Klangqualität und eine hohe Akkulaufzeit von bis zu 16 Stunden pro Ladung.

Achtung, das ist Extravaganz: Das Bang & Olufsen Earset (bei Amazon ansehen) zieht die Blicke auf sich. Das Design mit viel Metall und auffälligen Ohrhaken wirkt schon fast wie ein Kunstobjekt oder Ohrschmuck. Bis 5 Stunden Akku-Laufzeit sind drin, der Tragkomfort ist stark vom Träger und seinen Ohren abhängig.

Schon mal was von Knochenleitungstransduktoren gehört? Damit überträgt der AfterShokz OpenRun Pro (bei Amazon ansehen) den Schall ins Gehör – über die Wangenknochen, ganz ohne den Gehörgang dabei zu „verstopfen“. Wie das dann bei der Benutzung aussieht, zeigt euch Sarah im Praxiseinsatz:

Ein recht ungewöhnliches Prinzip, das aber funktioniert und sogar ganz gut klingt. Vor allem Sportler sollten sich den OpenRun Pro mal anschauen. Eines ist sicher: Noch freier kann man bei einem Kopfhörer die Ohren wohl kaum haben – mehr dazu in unserem ausführlichen Testbericht.

Für die hier beschrieben Kopfhörer-Bauweisen sind zahlreiche unterschiedliche Bezeichnungen zu finden, die nicht einheitlich genutzt werden. Der Grund dafür ist, dass sich die Hersteller nicht auf eine verbindliche und offizielle Nomenklatur geeinigt haben – vielmehr ergeben sich die Bezeichnungen aus dem alltäglichen Gebrauch. Wir ziehen an der Stelle die Definition des US-Magazins Lifewire zu Rate, bei der zwischen Earphones und Earbuds unterschieden wird.

Als Earphones oder schlicht „In-Ears“ werden In-Ear-Kopfhörer bezeichnet, wie sie heutzutage weit verbreitet sind: Zwei recht kompakte Gehäuse werden in den Ohrkanal gesteckt. Sie dichten mittels eines zylinderförmigen Passtücks aus Silikon oder Schaumstoff das Ohr vollständig ab – also ähnlich wie ein Pfropfen oder ein Lärmschutz-Ohrstöpsel („Oropax“). Der Vorteil dieser Bauweise ist eine hohe passive Isolation, es dringt also wenig Umgebungslärm ein. Tendenziell ist auch die Basswiedergabe druckvoller, da hier praktisch keine Schallenergie nach außen verloren geht.

Nachteile: Die starke Abschirmung von der Umgebung ist beim Einsatz im Straßenverkehr eine Gefahr. Ohrenschmalz kann unter Umständen tiefer ins Ohr geschoben werden. Zudem ist das Tragegefühl für manche Menschen unangenehm, sie empfinden Earphones als penetrant und zuweilen sogar schmerzverursachend.

Im Gegensatz dazu sind Earbuds nicht ohrabschließend – ihnen fehlt das Passstück. Für gewöhnlich handelt es sich um Hartplastikgehäuse, die so geformt sind, dass sie in die Ohrmuschel (genauer: Gehörgangseingangstrichter, Cavum conchae) eingehängt werden können. Sie schmiegen sich von der Form her an den Ohrkanal an, aber dichten diesen nicht komplett ab – sie sind gewissermaßen „luftdurchlässig“. Das Tragegefühl ist lockerer und freier als bei Earphones, zudem bekommt man als Träger viel mehr von den Umgebungsgeräuschen mit.

Zu den Nachteilen kann ein tendenziell „dünner“ klingender Sound mit weniger Basskraft gezählt werden, was aber häufig durch eine besondere Bassbetonung wieder ausgeglichen wird. In manchen Ohren wollen Earbuds aber einfach nicht halten und fallen sehr leicht heraus – dann hilft nur eine Lösung mit Ohrhaken, diese sind zum Teil auch optional erhältlich.