TEST: Teufel Radio One – Moderner Hifi-Wecker mit DAB+ und ausgezeichnetem Sound | AREA DVD

2022-10-14 02:59:36 By : Mr. Zoncen DG

Von Lautsprecher Teufel aus Berlin kommt der nächste Testkandidat: In unserer Redaktion ist das Teufel Radio One, das für 169,99 EUR im Teufel Onlineshop und in den Flagship-Stores erhältlich ist, eingetroffen. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um langweiligen Radiowecker, nein, die Berliner schicken das Radio One als einen modernen "Hifi-Wecker" ins Rennen, und das wahlweise in Black oder Light Grey. Mag manch einem die Bezeichnung "HiFi" bei einem Miniatur-Device etwas deplatziert vorkommen, haben wir uns vorgenommen, uns später überraschen zu lassen, wenn die akustischen Testreihen starten. Aber was zeichnet Teufels Multifunktions-Tool denn nun genau aus?

Das Radio One verfügt über einen herkömmlichen UKW-Tuner, sowie über einen DAB+ Empfänger, somit ist eine moderne Übertragung in bester Tonqualität möglich. Auch Zusatzinformationen lassen sich dank DAB+ empfangen. Streaming vom Smartdevice ist dank der Integration der modernen Bluetooth-Version 5.1 ebenfalls kein Problem. Somit lassen sich die Lieblingstitel von Spotify, Tidal oder Apple Music auf dem Radio One wiedergeben. 

Bestückt ist das Radio One mit zwei leicht seitlich nach außen geneigten 2-Zoll Vollbereichstreibern - also preisklassenüblich. Ergänzt wird das Sortiment von einer passiven Membran auf der Rückseite, die für eine deutlich bessere Basswiedergabe zuständig ist. Damit das Radio One auch eine breite Klangbühne abbilden kann, haben die Berliner Ingenieure dem Hifi-Wecker die Teufel-eigene Dynamore Klangtechnologie integriert. Durch Dynamore weitet sich das Stereo-Panorama virtuell teilweise um ein Mehrfaches gegenüber den tatsächlichen Abmessungen des Gerätes, versprechen die Berliner. Eines sei bereits vorweggenommen - die Räumlichkeit, die zur Verfügung gestellt wird, ist tatsächlich überraschend. 

Mehrzeiliges Display an der Front

Das Gehäuse des Radio One besteht  aus schwarzen Kunststoff, der auf der Vorderseite mit einem schwarzem Akustikstoff bezogen ist. Mittig platziert wurde das mehrzeilige, sehr hochwertig erscheinende Display, dass den Nutzer via Lautschrift über die Uhrzeit sowie über die aktuelle Wiedergabe informiert. Das Display ist sehr gut ablesbar und lässt sich individuell einstellen. Es stehen unterschiedliche Einstellungen für Betrieb und Standby zur Verfügung, sodass beispielsweise in der Nacht das Display nur sehr schwach leuchtet oder sich ausschaltet.

Ebenso individuell können die Weckereinstellungen vorgenommen werden. So kann ein täglicher Alarm, nur an Wochentagen oder auch nur fürs Wochenende Weckzeiten eingestellt werden. Ein besonderes Highlight gibt es beim Weckten aus der Hauptstadt: Wählt der Nutzer den Weckton "Berlin" aus, erklingt beim morgendlichen oder abendlichen Wecken das Glockenspiel der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Teufel-Mitarbeitern dürfte die von Prinz Louis Ferdinand von Preußen komponierte Melodie der neun Glocken bestens bekannt sein, schließlich liegen die Geschäftsräume von Teufel direkt gegenüber der des berühmten Berliner Wahrzeichens.

Das Radio verfügt über zahlreiche Bedienelemente. So zieren an der Front die beiden Taster für die Weckereinstellungen sowie ein Taster für den Sleeptimer für eine automatische Abschaltung. Gleich daneben befindet sich der Taster für den Bluetooth Modus und die Bluetooth-Kopplung. Zudem kann mittels der beiden nachfolgenden Taster der UKW- und DAB+ Empfang abgerufen werden.

Dreh-/Drückregler auf der Oberseite

Weitere Bedienelemente brachte Teufel auf der nach hinten gerichteten Oberseite unter, so einen Drück-/Drehregler für die Lautstärkeregelung (Drehen) sowie zum bBstätigen von Weckzeiten & Co. (Drücken).

Links neben den Dreh-/Drückregler befinden sich die beiden Taster für einen Skippen bei der Wiedergabe. So kann z.B. bei der Wiedergabe von Spotify zum vorherigen oder nachfolgenden Titel gesprungen werden. Durch betätigen des List-Tasters kommt man in das Untermenü. So stehen dort die verschiedenen Eingänge, die Timing Funktionen, Snooze Einstellungen sowie Uhreneinstellungen zur Verfügung.

Pfeil-Taste für die Titelauswahl sowie Menütaste

Tasten für die Senderspeicherung

Auf der rechten Seite, neben dem Lautstärkeregler, verfügt das Radio One über Senderspeicher. Dort können drei Lieblingssender für DAB+ und UKW abgespeichert werden und können dadurch bequem abgerufen werden. Die Bedienelemente haben allesamt einen guten Druckpunkt und das Radio One führt schnell die auszuführenden Befehle aus. 

Rückseite des Teufel Radio One

Wenden wir uns nun der Rückseite des Teufel Radio One zu. Sofort ins Auge sticht der mächtige Passivmembrane, die für den nötigen Tiefgang bei der Wiedergabe sorgen soll. Links neben der Passivmembrane ist ein AUX-In zu finden, er dient zum Verbinden externen Zuspieler. Am USB-Anschluss kann während der Wiedergabe oder auch in der Nacht das Smartphone geladen werden.

Auf der rechten Seite der Rückseite befindet sich der Anschluß für die Stromversorgung. Das Radio One wird mit einem externen Netzteil ausgeliefert.

Große Passivmembrane mit Radio One Schriftzug

USB-Anschluß sowie AUX-In in der Detailansicht

Buchse für das externe Netzteil für die Stromversorgung

UKW/DAB+ Antenne auf der Unterseite des Radio One

Um den bestmöglichen Klang bei UKW und auch DAB+ zu gewährleisten, integrieren die Berliner Lautsprecherspezialisten auf der Unterseite eine Wurfantenne. Diese lässt sich bei Bedarf aus den Schlitze herausziehen und bei Nichtbedarf verschwindet diese unsichtbar auf der Unterseite des Teufel Hifi-Wecker. 

Wir starten mit dem 80er Jahre-Klassiker "Fade To Grey", und zwar in der neuen Version von Alex Christensen, The Berlin Orchestra & Mandy Capristo. Das kleine Radio One zeigt sich hier gleich von seiner besten Seite, indem es einen erstaunlich vollen, zugleich dynamischen Klang abliefert. Wer denkt, dass sich im Bassbereich nichts tut, irrt sich: Überraschend kräftig agiert das Berliner Radio auch bei der Darstellung tieferer Frequenzen. Natürlich ist es physisch ausgeschlossen, einen enormen Tiefgang zu realisieren, dafür fehlt es an Gehäusevolumen. Aber das, was geboten wird, reicht deutlich übers normale Niveau solcher Devices hinaus. Die Wiedergabe der weiblichen Stimme gelingt dem Teufel-Radio ebenfalls ausgezeichnet. 

Weiter geht es mit einem weiteren, neu aufgelegten Klassiker. "Airwaves" in der Version von Barbados, Spacekid und Jens O. bereitet dem kleinen Gerät kaum Schwierigkeiten. Auffällig ist auch der hohe maximale Pegel, der sich ebenfalls wohltuend von dem abhebt, was viele kompakte Bluetooth-Lautsprecher erzielen können, und erst recht mancher Radiowecker, der hier in keinster Weise mithalten kann. Die dynamischen Differenzen sind gerade bei diesem Track recht ausgeprägt, und das Radio One nimmt sich der impulstreuen Herausarbeitung der unterschiedlichen dynamischen Gefüge mit Erfolg an.

Beamen wir uns zurück in die 80er Jahre - "I'm Still Standing" von Elton John steht auf dem Programm. Nicht eben das beste Quellmaterial, eher fade und monoton abgemischt. Das Radio One macht das Beste draus - und liefert sogar einen straffen, angenehmen und gut integrierten Bass "frei Haus". Die Stimme von Elton klingt recht natürlich, sogar kleinere Unterschiede im vokalen Verhalten kommen prima heraus. Erneut punktet das kompakte Radio mit sehr guten maximalen Pegeln und einer verblüffend dichten Räumlichkeit. Klar, man sollte sich nicht zu weit vom Radio One entfernen, aber im unmittelbaren Umkreis und in einem Abstand von bis zu gut zwei Metern fühlt man sich inmitten einer räumlich überraschend dichten Szenerie. 

"Destiny" von Jennifer Rush startet gleich mit einer hohen atmosphärischen Dichte durch. Jennifers charakteristische Stimme stellt keine Hürde fürs Radio One dar, das selbst dann abliefert, als sie die Stimme erhebt. Natürlich, die vokale Dynamik im vollen Umfang kann nicht wiedergegeben werden. Aber für praktisch alle "Anwendungen des Alltags" reicht das locker aus, was die Berliner Neuheit in den Hörraum trägt. Ideal ist das Radio One daher für die Küche, natürlich wegen der Weckfunktions fürs Schlafzimmer oder auch fürs Home Office. 

Mit "You" von Ten Sharp folgt der nächste Titel, diesmal aus den 90er Jahren. Das Intro mit dem Klavier bekommt das Radio One sofort in den Griff, die Akustik wirkt kultiviert und zugleich klar. Man hört schlichtweg gern mit dem Radio One, das alles mit einer Mühelosigkeit präsentiert, die für so kompakte Devices wirklich überzeugend ausfällt. Die gesamten Strukturen des Titels werden glaubwürdig herausgearbeitet, und ein weiteres Mal ist es die tadellose Räumlichkeit, die für Aufmerksamkeit sorgt. 

JBL Tuner 2: Mit knapp 90 EUR ist JBls Konkurrent für gut die Hälfte zu haben. Mit dem fein auflösenden Display, dem integrierten DAB/FM-Tuner und den fünf Stationsspeichertasten zeigt es sich gut ausgestattet und überzeugt durch hohen praktischen Nutzwert, da auch ein Akku  mit 8 Stundenmaximaler Laufzeit vorhanden ist, im Gegensatz zum Radio One. Das Display löst prima auf, ist allerdings recht klein. Hier setzt sich das teure Radio One besser in Szene. Zudem ist der Berliner Soundexperte ein Radiowecker, also es sind umfangreiche Weckfunktionen verfügbar. Das fehlt beim JBL Tuner 2, der für seinen schmalen Kaufpreis aber trotzdem eine Empfehlung verdient. 

Panasonic RF-DS30BT: Das elegantere, sehr gut verarbeitete und deutlich größere Panasonic DAB+/FM-Radio mit Bluetooth bringt ein ordentliches Display mit und kostet lediglich 80 EUR laut den aktuellen Marktpreisen. Für den niedrigen Betrag kann man auch verschmerzen, dass die klangliche Performance trotz des größeren Gehäuses nicht an die Leistungen des teureren Radio One heranreichen. 

Roberts Rambler BT Stereo: Im trendigen Retrodesign und mit hervorragender Verarbeitungs- und Materialqualität aufwartend, dokumentiert das Rambler Radio, warum es auch knapp 190 EUR kostet. Das sind dreißig EUR mehr als beim Radio One, was man kaum glauben mag: Das Roberts Radio wirkt um Klassen hochwertiger. Nun aber folgt das "Aber": Klanglich enttäuscht der Rambler BT Stereo und kommt nicht an die hervorragende Akustik des viel kleineren Radio One heran. Design und Materialqualität sind eben nicht alles, im Alltag zählt eben auch der gute Klang, und hier liegt die Berliner Offerte klar vorne.  

Das Teufel Radio One erscheint mit knapp 170 EUR auf den ersten Blick teuer, was sich aber dann relativiert, wenn man sich zahlreiche Musiktitel auf dem kompakten Device angehört hat. Dank des hervorragend integrierten Dynamore für eine weitere Bühne und ein spürbares Mehr an Räumlichkeit spielt der kleine Berliner HiFi-Wecker groß auf. Das sehr gut ablesbare Display und die solide Verarbeitung sprechen auch fürs Radio One. Weniger gut gefällt uns das große externe Netzteil und vor allem die Tatsache, dass das Radio One keinen eingebauten Akku besitzt. 

Test: Sven Wunderlich, Carsten Rampacher Fotos: Sven Wunderlich Datum: 31. August 2021