Schon im Januar 2022 gab es konkrete Informationen, wie die Neuauflage des Bowers & Wilkins Px7 Bluetooth-Kopfhörers aussehen wird. Doch niemand hätte erwartet, dass der Px7 S2 von B&W nicht nur mit leichten Verbesserungen aufwartet, sondern ein Klangupdate erhält, das ihn auf ein neues Level hebt.
Mit 429 Euro gehört der Bowers & Wilkins Px7 S2 definitiv nicht in die Kategorie der preiswerten Bluetooth-Kopfhörer. Zumal das Vorgängermodell aktuell lediglich 270 Euro kostet. Sind 160 Euro Preisunterschied gerechtfertigt, mag sich der geneigte HiFi-Fan da fragen. Zumal der Px7 S2 im Prinzip kein neues Modell, sondern ein Upgrade des drei Jahre alten PX7 darstellt. Wir haben uns das Kopfhörer-Upgrade zum zweimonatigen Test in die Redaktion bestellt und sind verzückt. Denn eines ist auf jeden Fall sicher: Der Klang des B&W Px7 S2 Kopfhörers ist phänomenal. Doch dazu kommen wir etwas später.
Der Bowers & Wilkins Kopfhörer hat keinen 3,5-Millimeter-Klinke-Eingang, sondern nur die USB-C-Buchse. Wir können also den B&W Px7 S2 analog per 3,5-Millimeter-Klinke bespielen, doch in den Kopfhörer geht das analoge Signal über die USB-C-Buchse. Wem das noch nicht reicht, der darf den Kopfhörer sogar digital per Kabel versorgen. Wir stecken dazu einfach das USB-C-Kabel in die Buchse am Smartphone und die andere Seite in den Kopfhörer.
Jetzt erkennt das Smartphone einen kabelgebundenen Kopfhörer und die Signale wandern digital in den Px7 S2. Dort werden sie ins Analoge, sprich Hörbare, übersetzt. Und wer sich jetzt fragt, ob man dabei das ANC nutzen kann, dem antworten wir: Ja! Der Kopfhörer muss sogar eingeschaltet sein, damit er überhaupt spielt. Und wir können sogar über ihn telefonieren, wenn er am USB-C-Kabel hängt.
Der Anpressdruck des Bowers & Wilkins Px7 S2 ist knackig gut. Bei schnellen Kopfbewegungen rutscht er nicht herunter und er drückt auch nicht. Die Ohrmuscheln geben selbst größeren Ohren ein sicheres Zuhause und der Kopfbügel schmiegt sich gelungen an den Kopf. Dank seines Gewichtes von gerade einmal 307 Gramm trägt er sich auch über längere Zeit sehr angenehm. Ja, es macht einfach Spaß den ANC-Kopfhörer von B&W aufzusetzen und zu tragen.
Für die Steuerung des Px7 S2 verlässt sich Bowers & Wilkins auf Bewährtes. Das heißt, es gibt drei Buttons auf der rechten Seite über die wir pausieren, die Lautstärke regulieren sowie den Kopfhörer einschalten. Auf der linken Seite ist ein Button um zwischen ANC und Ambient-Modus zu wechseln oder beide Features abzuschalten. Auf eine Touch-Steuerung mit Wischgesten verzichtet Bowers & Wilkins erfreulicherweise. Praktisch: beim Absetzen pausiert die Wiedergabe automatisch und beim Aufsetzen wird die Pause beendet. Dafür ist der interne Tragesensor der Kopfhörer verantwortlich.
In der App können wir übrigens einstellen, wie empfindlich dieser reagiert. Bei uns genügte die schwächste Trageerkennung „niedrig“. Weiterhin stellen wir via App Bässe und Höhen ein oder wie schnell der Kopfhörer in den Energiesparmodus gehen soll. Der Akku des Px7 S2 hält gut 30 Stunden durch und das bei aktivem ANC. Einen Sprachassistenten können wir in der App ebenfalls zuweisen. Dann aktiviert der Button am linken Ohrhörer nicht mehr ANC und Co., sondern Alexa, Google und andere Sprachassistenten.
Die Telefonie ist mit dem Bowers & Wilkins Px7 S2 wirklich makellos. Wir verstehen unsere Gesprächspartner sehr gut und vice versa – so als wären wir direkt am Handymikrofon. Da machen selbst längere Telefonkonferenzen Spaß.
Das aktive Noise Cancelling verorten wir in der Oberliga, wobei der aktuelle Throninhaber (Sony WH-1000XM5) keine Sorgen haben muss. Dafür ist das ANC-Grundrauschen des Px7 S2 im Leerlauf doch einen Hauch zu laut. Zudem schafft er es nicht, das Motorbrummen der Autos, die auf der Straße an unserem Verlag vorbeisausen, so gut wegzudrücken wie der Sony. Doch lässt sich wirklich nur im direkten Vergleich feststellen. Wer das ANC allein erlebt, wird sehr begeistert sein.
Klanglich ist der B&W Px7 S2 Kopfhörer eine echte Offenbarung. Wir hatten ja zum ANC-Vergleich den besagten Sony genutzt, doch nachdem wir mit dem Bowers & Willkins Musik gehört haben, wollen wir nur noch den Px7 S2 auf den Ohren behalten. Die Klangbühne ist damit derart detailreich und weit offen, dass sie real wirkt – etwa bei „Old Man“ (Live at Massey Hall 1971) von Neil Young. Der Bass bei „Everything I Wanted“ von Billie Eilish ist plastisch, kraftvoll und super eloquent. Eine echte Offenbarung.
Zum Testen nutzen wir übrigens die Playlist, die Bowers & Wilkins auf seiner Webseite empfiehlt. Doch wir streamen nicht über Spotify, sondern über Amazon Music. Hier gibt es die Songs ganz nämlich in HD und Ultra-HD und nicht in der spärlichen Spotify-Auflösung. Insgesamt gelingt es B&W mit den Px7 S2 Kopfhörern genau jene faszinierende Klangbühne zu präsentieren, die wir von ihren hochwertigen Standlautsprechern kennen. Wer diese einmal live erlebt hat, wird genau wissen, was wir meinen: ein echtes Klangerlebnis!
Der Bowers & Willkins PX7 S2 Over-Ear Kopfhörer ist im stationären Fachhandel und Internet erhältlich. Der Preis (UVP) ist mit 429 Euro angegeben.
Webseite: www.bowerswilkins.com/de/px7-s2
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ist Hörspielmacher, Autor und Journalist. Ob beim Geräuschemachen, Musik für ein Hörspiel abmischen oder die beste EQ-Einstellung für den Sound einer Stimme finden, immer ist er auf der Suche nach dem richtigen Klang. Beim Verfassen von Testberichten nimmt er mit Vorliebe die Perspektive des Hörers bzw. Nutzers ein. So zählen für ihn Klang und Bedienbarkeit viel mehr als emotionslose Messdaten.