Pure Evoke Play im Test: Digitalradio mit Stereo-Sound - HIFI.DE

2022-10-09 00:21:57 By : Mr. Jason Tse

Bei der britischen Radio-Marke Pure will man moderne, stylische Empfänger bauen, die mehr können, als nur Radio. So hat auch das Evoke Play einiges mehr auf dem kompakten Kasten, als nur die Morgenschau deines lokalen Senders abzuspielen. Was das kompakte Radio so alles drauf hat, haben wir uns im Test näher angeschaut.

Das Pure Evoke Play gibt es in den Farben Coffee Black und Cotton White:

Mit dem Pure Evoke Spot und dem Pure Evoke H3 konnten wir noch andere Radios der Evoke-Reihe in unserem Testlabor begrüßen. Was auf den ersten Blick auffällt: Die Ausrichtung ist anders, das Play ist breiter als die Schwestermodelle. Hinter der Stoffbespannung verbirgt es zwei Hoch- und einen Tieftöner, die Stereo-Sound liefern. So sollen mit dem Evoke Play nicht nur Radiosender gut klingen, sondern auch gestreamte Playlists. Dazu kommt das stylisch-wohnliche Design der Evoke-Serie, und das Play präsentiert sich als unaufgeregter, moderner Begleiter für dein Zuhause.

Das Pure Evoke Play bietet dir die drei gängigen Radio-Empfangsarten: DAB, UKW und Internetradio. Darüber hinaus hast du mehrere Möglichkeiten, deine Musik zu streamen. Spotify ist beim Play direkt integriert. Wenn du also ein Gerät mit Spotify im selben WLAN wie das Digitalradio anmeldest, kannst du es direkt aus der App heraus als Lautsprecher ansteuern. Andere Streaming-Dienste sind nicht direkt integriert, du kannst aber auch deine Playlists auf Tidal oder Amazon Music streamen: via Bluetooth.

Falls du Musik streamen willst, steht das Play dir also treu zur Seite. Physische Anschlüsse vermissen wir allerdings. Es gibt weder AUX-In noch einen Kopfhörerausgang.

Das Pure Evoke Play setzt auf ein Zwei-Wege-System, um dir guten Sound zu liefern. In unserem Test hörte sich das Radio auch betont voluminöser an, als andere Modelle. Beim Streaming klingt das weitschweifende Instrumental von Zella Days East of Eden schön voll. Allerdings wird der Ton in höheren Lautstärken schon mal anstrengend und unkontrolliert. Im Menü findest du einen Equalizer, um Höhen und Bässe individuell anzupassen. Einen guten Bluetooth-Lautsprecher kann das DAB-Radio unserer Meinung nach aber – trotz seiner Streaming-Ambitionen – nicht ersetzen.

Dafür zeigt das Pure Evoke Play besonders bei der Stimmwiedergabe seine Qualitäten. Schön hell und klar, aber nie anstrengend tönen die 1Live-Moderatoren aus dem Empfänger. Auch Podcasts hören sich sehr angenehm und verständlich an. Ihnen widmet das Radio sogar einen eigenen Menüpunkt in der Quellenübersicht.

Das Pure Evoke Play bringt bei der Einrichtung dieselben Vorzüge wie alle DAB-Radios: Es kann Uhrzeit und Datum selbstständig finden und auch der Sendersuchlauf läuft automatisch und schnell ab. Da das Radio auch Internetradio bietet und WLAN braucht, um Spotify Connect zu bieten, musst du allerdings auch einen WLAN-Schlüssel eingeben – das ist beim Pure Evoke Play ziemlich umständlich, da du für die Eingabe kein Drehrad, sondern nur Pfeiltasten hast. Was außerdem stören könnte, falls du das Digitalradio deinen Großeltern schenken willst: Die Einrichtung ist komplett auf Englisch. Erst nach der ersten Inbetriebnahme kannst du im Menü auf Deutsch umstellen. Der beiliegende „Quick Start Guide“ ist hingegen multilingual und hilft bei der Installation.

Zwischen den verschiedenen Abspiel-Arten zu wechseln, funktioniert dank der „Source“-Taste am Gerät recht einfach. Oben auf dem Play findest du zudem vier Preset-Tasten. Insgesamt kannst du zehn Favoriten pro Empfangsart (plus 40 Internetradio-Favoriten) einspeichern. Die restlichen Presets erreichst du über die Taste mit dem kleinen Herz.

Der Wecker ist etwas tiefer im Menü verborgen, sobald du ihn aber einmal gefunden hast, ist er bequem einstellbar.

Zum Pure Evoke Play gibt es einen einsetzbaren Akku, das „ChargePAK Evoke Play“, das wir auch testen konnten. Der mobile Einsatz des Radios scheint ganz klar vorgesehen zu sein – es hat einen Tragegriff fest verbaut. Dass das ChargePAK für einen doch recht hohen Aufpreis (rund 70 Euro) extra gekauft werden und mühsam eingesetzt werden muss, finden wir deshalb schade. Mit seinen rund 2,1 Kilogramm ist das Pure Evoke Play zudem nicht so einfach mitzunehmen, wie zum Beispiel ein Sony XDR-S41D. Der Akku-Betrieb ist somit ein nettes Extra, um das Evoke Play mal mit auf die Terrasse oder an die Badewanne zu nehmen. Wenn du ein Digitalradio für unterwegs suchst, gibt es aber bessere Lösungen.

Das Pure Evoke Play kannst du bequem direkt am Gerät bedienen. Wenn du es nicht brauchst, kannst du das Display einfach einklappen. Ausgeklappt begrüßt dich ein helles LCD-Farbdisplay, das leider im Vergleich zur Gesamtgröße des Radios etwas klein ausfällt. Dank hohem Kontrast und viel Helligkeit ist die Schrift aber gut lesbar. Das Display kann auch Grafiken, die DAB-Sender mitsenden, darstellen.

Das Menü navigierst du mit den kreisförmig angeordneten Tasten unter dem Display. Die „Source“-Taste macht die Quellenauswahl einfach, um das Hauptmenü zu finden braucht es hingegen schon mal mehrere Klicks. Die Tasten fühlen sich fest verbaut an und es braucht etwas Druck, um sie zu betätigen. Sie funktionieren aber zuverlässig und schnell.

Neben der Bedienung am Gerät kannst du das Pure Evoke Play auch über die UNDOK-App für iOS und Android steuern. Die Verbindung funktionierte in unserem Test einwandfrei und die Navigation ist hier deutlich einfacher, als am Gerät. Vor allem die Option, die Senderliste durchzuscrollen, ist eine deutliche Verbesserung. Am Gerät Klick für Klick rund 60 Sender durchzugehen, ist sehr umständlich.

Die Evoke-Reihe setzt auf gemütliche Braun- und Beigetöne für ein wohnliches Design. So fügen sich die kleinen Radios unauffällig in jedes Wohnzimmer ein – auch das Pure Evoke Play. Insgesamt gefällt uns das ausgeklappte Display beim Play besser als beim Bruder Pure Evoke Spot, da es proportionaler wirkt. Das Scharnier fühlt sich bei beiden Modellen fest und sicher verbaut an. Die Stoffbespannung vorne besteht laut dem Hersteller zu 90 Prozent aus öko-zertifizierter und recycelter Wolle. Sie verleiht dem Pure-Radio ein luxuriöses Aussehen.

Auch der Tragegriff ist gut verarbeitet und fügt sich ins Gesamtbild ein. Was ein wenig stört, ist, dass beim Hochklappen die Antenne im Weg sein kann. Mit ausgeklapptem Tragegriff, Display und hoher Antenne wird’s ziemlich beengt auf dem Play.

Das Pure Evoke Play steht dir als vielseitiges Abspielgerät zur Seite – sofern du keinen Wert auf physische Anschlüsse legst. Dabei liefert es ordentlichen Stereo-Sound für seine Größe. Einen Bluetooth-Lautsprecher kann das Digitalradio zwar klanglich nicht ersetzen, vor allem mit Blick auf die Preisklasse. Wenn du aber auf der Suche nach einem Radio bist, mit dem du auch mal deine Spotify-Playlist oder deinen Lieblings-Podcast in ordentlicher Qualität abspielen kannst, bist du mit dem Pure Evoke Play gut beraten.

Das Pure Evoke Play gibt’s in den Farben Coffee Black und Cotton White bei MediaMarkt:

Gefällt dir das Evoke Play von Pure? Muss ein Radio für dich mehr als nur Radio können? Erzähl es uns in den Kommentaren!

Nach zwei Jahren Pause konnte endlich die High End 2022 wieder stattfinden. Natürlich war die HIFI.DE-Redaktion für dich mit dabei: Fünf unserer Kollegen waren in München dabei.