Dyson Zone: Diese bizarre Atemmaske ist gleichzeitig ein Kopfhörer | STERN.de

2022-10-08 23:33:59 By : Mr. Jimmy Liu

Sich in der Großstadt einen persönlichen Raum zu schaffen ist nicht ganz einfach. Doch die Lösung der Luftexperten von Dyson dürfte wohl trotzdem bei den meisten Menschen am ehesten für irritiertes Kopfschütteln sorgen: Wie der Name schon verrät soll die Dyson Zone den Privatraum zum Tragen darstellen. Und wirkt dabei reichlich bizarr.

Denn die Zone verbindet zwei Produkte, die man eigentlich eher nicht zusammen denken würde: Sie besteht aus einer Filtermaske für Atemluft und Noise-Cancelling-Kopfhörern. Und taugt mit ihrem klobigen Design auch noch als auffälliger Hingucker.

Auch wenn der Bezug auf Corona für eine Filtermaske auf der Hand liegen mag, der Grund für die Entwicklung war die Pandemie nicht. Seit sechs Jahren werkelt Dyson nach eigenen Angaben an der Zone, die komplexe Lüftungsanlage mit kleinen Ventilatoren ist - wie von Dyson gewohnt - hohe Ingenieurskunst. Im Prinzip handelt es sich um eine der Luftfilteranlagen des Unternehmens in tragbarer Form. Die Maske saugt Außenluft ein, bereinigt sie mit mehreren Filtersystemen von Partikeln und Krankheitserregern und gibt sie dann als Atemluft weiter. Die Maske soll dabei in der Lage sein, 99 Prozent aller Partikel aus der Luft zu entfernen, die größer sind als ein Zehntausendstel Millimeter.

Um jedem Träger ein angenehmes Atmen zu ermöglichen, lässt sich die Luftzirkulation in mehreren Stufen regeln, ein Automatikmodus passt sich automatisch dem gemessenen Atemrhythmus an. 

Die Maske muss auch nicht den ganzen Tag getragen werden. Zone lässt sich wie ein herkömmlicher Kopfhörer tragen, der Luftfilter wird dann bei Bedarf mit Magneten angeklippt. Zudem lässt er sich mit Scharnieren nach unten aus dem Gesicht klappen. Anders als eine medizinische Masken liegt Dysons Hightech-Modell nicht direkt auf dem Gesicht auf, das soll sie bequemer machen, berichten erste Tester. Mit einem zusätzlichen Aufsatz lässt sich die Dyson Zone aber auch nach FFP-2-Standard nach Außen abschließen. Nach etwa einem Jahr müssen die Filter getauscht werden, schätzt der Hersteller.

Die Kopfhörer wirken im Vergleich deutlich traditioneller. Wie die Modelle anderer Hersteller bietet der Zone mehrere Varianten von Noise-Cancelling, etwa eine vollständige Unterdrückung und einen Transparenzmodus, der die Außengeräusche durch Mikrofone in den Kopfhörer weiterleitet und so für Sicherheit im Verkehr sorgt. Clever: Klappt man den Atemfilter vom Gesicht weg, wechseln die Kopfhörer in den Gesprächsmodus und kappen die Geräuschunterdrückung. Beim Klang habe man auf möglichst originalgetreue Umsetzung geachtet, betont Dyson. Da es sich um den ersten Kopfhörer des Hersteller handelt, dürften allerdings erst Tests zeigen, wie gut das gelungen ist.

Die spannendste Frage ist nun: Wie kommt das Produkt bei den Kunden an? Der Nutzen ist auch abseits der Pandemie ohne Zweifel gegeben. Weltweit nimmt die Luftverschmutzung zu, in Ländern wie China oder Indien ist der Smog oft eine akute Gesundheitsgefahr, in vielen westlichen Großstädten ist mehr frische Luft ebenfalls eine willkommene Abwechslung. Ob man deshalb eine gigantische Maske im Gesicht tragen will, steht aber auf einem anderen Blatt. 

Bei Tech-Unternehmen scheint man dafür durchaus einen Markt zu sehen. Neben Dyson haben auch schon LG, Razer und andere Firmen wie die von Rapper Will.i.am ähnliche Produkte der Öffentlichkeit präsentiert. Einen echten Erfolg konnte keines bislang feiern. Allerdings hat auch keine der bislang erhältlichen Masken einen Kopfhörer.

Quelle: Dyson, The Verge, Wired

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