Plattenspieler mit Bluetooth-Sender: Braucht man das überhaupt? Diese Frage haben wir uns auch schon in der Redaktion gestellt. Schließlich ist am Plattenspieler das besondere, dass er Musik analog wiedergeben kann, ganz ohne Bluetooth und Wi-Fi, wie wir es von Bluetooth-Lautsprechern und Smart Speaker gewohnt sind. Doch natürlich kann ein Plattenspieler mit Bluetooth-Funktion ein nettes Extra sein. Schließlich kannst du dann deine Platten über die Bluetooth-Box im Garten abspielen lassen – das hat doch auch etwas, oder nicht?
Einen Überblick aller von uns getesteten Plattenspieler findest du in unserer Bestenliste:
Natürlich: Ein Plattenspieler soll das analoge wieder in das eigene Zuhause bringen. Musik zum Anfassen auf einer Schallplatte, das ist schon etwas Schönes und löst Nostalgiegefühle aus. Kein Wunder also, dass der Plattenspieler im digitalen Zeitalter wieder an Zuspruch gewinnt.
Nützlich ist es natürlich dennoch, wenn dein neuer Plattenspieler über die ein oder andere digitale Funktion verfügt. Und so kommt es, dass es auch Plattenspieler mit Bluetooth-Sender auf dem Markt gibt. Insbesondere die günstigeren Modelle verfügen über Bluetooth, es gibt aber auch ein bis zwei High-End-Plattenspieler, die über die Funktion verfügen.
Hier nun unsere besten Plattenspieler, die auch Musik per Bluetooth an deine Box senden können.
Bester Kompromiss aus Sound, Ausstattung und Preis
Antrieb: Riemen, manuell | Tonabnehmer ab Werk: Audio-Technica 3600L | 33 ⅓ / 45 / 78 RPM: ja / ja / – (elektronische Umschaltung) | Anti-Skating einstellbar: ja (Faden/Gewicht) | Integrierter Phono-Vorverstärker: ja, abschaltbar | Preis (UVP/Straßenpreis): 279 Euro / 225 Euro
Als Plattenspieler mit Bluetooth-Sender hat uns der Lenco LBT-188 mit seiner üppigen Ausstattung für seinen Preis von gerade einmal 220 Euro überrascht: Neben dem Bluetooth-Sender hat er auch einen USB-Ausgang, mithilfe dessen du deine Platten digitalisieren kannst. Dazu kommt ein integrierter Phono-Vorverstärker, der sogar mechanisch gut gemacht ist, wie unser Tester befindet. Zudem kann der LencoLBT-188 mit dir wachsen, denn der Tonabnehmer ist austauschbar. All das macht ihn zu einer echten Empfehlung für alle, die einen günstigen, aber guten Einstieg in die Welt des Vinyls suchen.
Aktuelle Angebote für den Lenco LBT-188
Hier findest du unseren ausführlichen Test des Lenco LBT-188.
Antrieb: Vollautomatisch | Tonabnehmer ab Werk: Cambridge Alva MC | 33 ⅓ / 45 / 78 RPM: ja / ja / – | Anti-Skating einstellbar: ja, stufenlos (via Feder) | Integrierter Phono-Vorverstärker: ja, schaltbar | Preis (UVP/Straßenpreis): 1.999 Euro / 1.999 Euro
Für einen 2.000-Euro-Spieler mit audiophilem Klang hat unser Tester den Cambridge als erfreulich pflegeleicht und bedienungsfreundlich empfunden. Neben den normalen Cinch-Ausgängen hat der Cambridge einen Bluetooth-Sender und ist sogar mit dem klang-optimierten Bluetooth-Codec aptX HD ausgestattet. Auch wenn dieser Codec etwas bessere Arbeit leistet als AAC und SBC bleibt auch aptX HD verlustbehaftet. Neben dem Bluetooth-Sender verfügt der Audio Alva TT V2 über einen sehr guten Serien-Tonabnehmer, einen wartungsfreien Direktantrieb und ansprechendes Design. Genau diese Ausstattungsmerkmale sind besonders wichtig bei einem Plattenspielerkauf.
Wenn du nach einem etwas preiswerteren Plattenspieler suchst, der ähnlich aufgebaut ist, dann ist der Cambridge Audio Alva ST vielleicht etwas für dich. Er kostet rund 1.000 Euro weniger und verfügt ebenfalls über einen Bluetooth-Sender.
Aktuelle Angebote für den Cambridge Audio Alva TT V2
Hier findest du unseren ausführlichen Test des Cambridge Audio Alva TT V2.
Beste Ausstattung für kleines Geld
Antrieb: Riemen, Vollautomatisch | Tonabnehmer ab Werk: Audio-Technica 3600L | 33 ⅓ / 45 / 78 RPM: ja / ja /– | Anti-Skating einstellbar: nein (fest eingestellt) | Integrierter Phono-Vorverstärker: ja, abschaltbar | Preis (UVP/Straßenpreis): 279 Euro / 279 Euro
Der günstige Spieler von Sony hat uns allem durch sein schickes Design überzeugt. Dieses erfordert hochwertige Materialen, die auch den Preis des Sonys rechtfertigen. Denn für den Preis von ca. 280 Euro bekommst du zwar Plattenspieler, die besser klingen als der Sony, dafür hat er eine vollumfängliche Ausstattung mit Vollautomatik und Bluetooth-Sender und klingt niemals zu aufdringlich. Unser Plattenspieler-Experte ist sich nach dem Test sicher, dass der Sony genau etwas für diejenigen ist, die mit ihrem Plattenspieler via Bluetooth Musik hören wollen. Für alle Analog-Fans ist es ratsam in einen Plattenspieler zu investieren, der auf Extras wie Bluetooth und Vollautomatik verzichtet und sich gänzlich auf den Klang fokussiert.
Hier findest du unseren ausführlichen Test des Sony PS-LX310BT.
Vinyl liegt gerade wieder voll im Trend. Mit einem Plattenspieler kannst du nicht viel falsch machen, wenn man überlegt, dass die Schallplatte als Dateiträger in den letzten Jahren weit überholt wurde und trotzdem ziemlich gut weiter verkauft wird. Denn mit Platten und dem passenden Plattenspieler kannst du sehr gut Musik hören, und hast dabei zusätzlich noch das Erlebnis des Berührens von Musik. Ein Plattenspieler bringt dir nicht nur Musik in deine vier Wände, sondern auch jede Menge Schallplatten zum Anschauen und Anfassen. Das ist im Gegensatz zum Streaming auf dem Handy natürlich etwas ganz anderes und erklärt auch den „Hype“, der in den letzten Jahren rund um Vinyl wieder zugenommen hat.
Du denkst, dass Musik mit einem Plattenspieler perfekt klingt? Dann müssen wir dich leider enttäuschen. Denn ob du mit Vinyl wirklich mehr Genuss bekommst, hängt daher nicht nur von der richtigen Wahl des Abspielgeräts ab, sondern auch von dir selbst und den Erwartungen, die du an dein Musik-Medium stellst. Denn LPs sind nie zu 100 Prozent fehlerfrei. Sie waren es nie und sind es heute, bei ständig ausgebuchten Presswerken, erst recht nicht. Schon leicht exzentrisch gepresste Platten erzeugen Tonhöhenschwankungen jenseits der HiFi-Norm. Manche Vinylmischungen rauschen merklich, und auch Knistern und andere Nebengeräusche lassen sich nicht immer ganz vermeiden.
Solltest du allerdings deine Musik via Bluetooth von deinem Plattenspieler an deine Bluetooth-Box oder Bluetooth-Kopfhörer schicken, dann gehen einige Informationen, wie das Knistern und Rauschen, durch den verlustbehafteten Bluetooth-Codec verloren.
Wenn du dir also einen Plattenspieler zulegen willst, gibt es einige Dinge, die du beim Kauf beachten solltest.
Vor dem Kauf solltest du noch einmal in dich gehen. Möchtest du einen Plattenspieler, damit du in den Genuss des analogen Musikhörens kommst und in die Welt des Vinyls einsteigen willst, oder geht es dir nur um das Musikhören via Bluetooth? Wenn du deine Musik über deinen Plattenspieler an deine Bluetooth-Box sendest, dann gehen durch den Bluetooth-Codec einige Informationen verloren. Das bedeutet: Deine Musik klingt anders, als hättest du sie direkt mit Kabel an deine angeschlossenen Boxen übertragen. Das Rauschen und Knistern, wie wir es von Plattenspielern kennen, geht dann eventuell verloren und ist nicht mehr hörbar. Das sollte dir bewusst sein, wenn du nach einem Plattenspieler mit Bluetooth-Sender suchst.
Wenn ein Plattenspieler mit Bluetooth-Sender genau das ist, was du suchst, dann solltest du dir Gedanken über dein Budget machen. Grundsätzlich empfehlen wir, bei einem Plattenspieler etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen. Das liegt zum einen daran, dass die Technologie rund um den Plattenspieler sich in den letzten Jahren kaum verändert hat und du dir somit sicher sein kannst, dass dein Plattenspieler nicht direkt im nächsten Jahr durch eine neue Generation von besseren Plattenspielern überholt wird. Zum anderen sind gute Plattenspieler zu 90 Prozent Feinmechanik, und diese wird nicht einfach jedes Jahr billiger.
Wenn du hauptsächlich Platten hörst, solltest du in deinem Anlagen-Budget daher den Plattenspieler viel stärker gewichten als einen CD-Spieler oder Streamer in einer Digitalkette. Denn während Digitalplayer im Hörraum mitunter nur noch schwer auseinanderzuhalten sind, tut sich beim Plattenspieler mit praktisch jedem zusätzlich – und richtig – investierten Euro Elementares.
Abseits des Budgets und der Ausstattung mit Bluetooth-Sender gibt es noch ein paar wichtige Ausstattungsmerkmale, auf die du beim Kauf definitiv achten solltest.
Es gibt vollautomatische und manuelle Plattenspieler. Auf den ersten Blick klingt vollautomatisch einfacher und besser – aber so ist es nicht. Vollautomaten, also Spieler, die ihren Tonarm automatisch aufsetzen, am Plattenende anheben und zurückführen, gibt es immer weniger. Das hat vor allem Kostengründe, da diese Funktion einen realen mechanischen Mehraufwand benötigt. Wichtig ist, dass alle Spieler über einen Tonarmlift zum sicheren Absenken und Anheben der Nadel verfügen, auch alle manuellen. Und keine Sorge, solltest du mal nicht in der Nähe sein, wenn deine Platte zu Ende ist, dann sorgt die letzte Rille dafür, dass kein Verschleiß entsteht. Sie ist normalerweise unmoduliert und eine sogenannte „Endlosrille“.
Beim Tonarm und auch beim Tonabnehmer gilt es, beim Kauf etwas aufzupassen. Denn vor allem die Tonarme leisten echte mechanische Leistung: Sie müssen Leichtlauf und Spielfreiheit mitbringen und das erfordert Präzisionsbauteile sowie sorgfältige Montage. Es lohnt sich beim Kauf also ein genauerer Blick. Denn präzise und resonanzfrei gefertigte Arme lassen bereits preiswerte Tonabnehmer besser klingen als High-End-Nadeln in wackligen Kompromiss-Konstruktionen.
Tonabnehmer machen einiges am Klang, sind jedoch nicht alles, was das Ergebnis beeinflusst. Auch das Laufwerk und der Tonarm machen die Musik. Das bedeutet, dass du erst etwas mehr Geld in das Laufwerk und den Tonarm investieren solltest, und erst später in eine preisintensivere Nadel. Diese musst du schließlich sowieso regelmäßig austauschen.
Wenn du mehr Informationen zum Kauf von Plattenspielern brauchst, können wir dir unsere Bestenliste ans Herz legen. Dort findest du nicht nur die besten Plattenspieler, die wir getestet haben, sondern weiter unten auch einen ausführlichen Ratgeber, worauf es beim Kauf ankommt.
Wie steht es um deine Erfahrung mit Plattenspielern mit Bluetooth-Sender? Besitzt du bereits einen und wenn ja, welchen? Schreibe es uns in den Kommentaren!
Nach zwei Jahren Pause konnte endlich die High End 2022 wieder stattfinden. Natürlich war die HIFI.DE-Redaktion für dich mit dabei: Fünf unserer Kollegen waren in München dabei.