Für viele fängt der Tag erst richtig an, wenn der erste Kaffee gebrüht ist – und im Radio die Morgenschau läuft. Egal, ob im Auto, nachmittags im Garten oder im Büro, auch in Zeiten von Streaming und Co. bleibt Radio unverändert beliebt. Der neue Funkstandard DAB+ verspricht, die klassische Radio-Experience aufzuwerten, mit Wetter- und Songdaten, mehr Sendern und rauschfreiem Empfang. Was genau sollte ein DAB-Radio, oder Digitalradio, alles können? Und welches ist das richtige für dich? Wir konnten zahlreiche Modelle testen und erklären dir hier, worauf es ankommt.
Das Digitalradio schreitet die Nachfolge von UKW-Rundfunk an. Gefunkt wird weiterhin vom Sendemast zum Empfängergerät, allerdings ist DAB+ ein digitales und nicht mehr ein analoges Senderverfahren. Mit DAB+ finden auf einem Frequenzblock mehr Sender Platz, dadurch steigt Zahl und inhaltliche Vielfalt der Programme. DAB-Radios haben außerdem immer noch standardmäßig UKW-Empfang mit an Bord, und viele bieten zusätzlich Internetradio. Digitalradios bieten dir also eine Fülle an Sendern, die es so bisher nicht gab.
Über DAB+ können Sender zudem Zusatzinformationen wie Song-Titel und Interpret, Album-Cover, Wetterkarten oder Nachrichten mitsenden. Auch der Empfang verspricht, mit DAB+ besser zu sein. Der Empfang kann natürlich immer noch abreißen. Solange dein Radio einen Sender findet, spielt es ihn aber ohne das Rauschen ab, das von FM bekannt ist. Entweder das Radio läuft, oder eben nicht. Das kann auch als Nachteil empfunden werden, in unseren Tests ist aber kein Digitalradio mit schlechtem DAB-Empfang aufgefallen.
Bei allen Digitalradios kannst du also DAB+ und UKW, bei vielen sogar Internetradio empfangen. Als wäre das noch nicht genug, kennen moderne Digitalradios meist noch deutlich mehr Wege, Musik abzuspielen. Es gibt Produkte auf dem Markt, die neben Streaming auch die Wiedergabe aus physischen Quellen oder sogar von CDs unterstützen. Da fällt es schon mal schwer, die Grenze zwischen Digitalradios und All-in-One-Musiksystemen zu ziehen. Bei Radios suchst du natürlich verbaute Verstärker, wie ihn zum Beispiel das All-in-One-System Naim Mu-So 2 hat, vergeblich. Aber auch im Bereich Digitalradio machen Hersteller teils hochtrabende Klang-Versprechen. Wir fassen dir die gängigsten Extra-Abspielarten zusammen, die du bei Digitalradios finden kannst.
Viele Digitalradios können deine Musik via Bluetooth entgegennehmen. Modelle wie das Teufel Radio 3Sixty oder das Pure Evoke Play haben sogar den ein oder anderen Dienst direkt integriert, sodass du über ein geteiltes WLAN-Netz streamen kannst. Die meisten Modelle kommen zwar klanglich nicht an echte Bluetooth-Lautsprecher ihrer Preisklasse heran, bieten aber für ihre Größe und die Kategorie Radio beeindruckenden Sound. Für die morgendliche Tanzeinlage beim Kaffee reicht das allemal.
Auch, wenn du deine Musik lieber per Kabel hörst, bieten dir viele Radios Möglichkeiten. Hier ist die Auswahl aber oft spärlich, du solltest dir vor dem Kauf die Spezifikationen deines Wunsch-Radios genau ansehen. AUX-Eingänge findest du öfter, um zum Beispiel dein Handy mit dem Radio zu verbinden und so Musik abzuspielen – etwa beim JBL Tuner 2. Seltener gibt es auch einen USB-Anschluss, falls du deine Lieblings-Songs auf einem Datenträger gespeichert hast.
Kein Anschluss, um deine Musik wiederzugeben, aber trotzdem erwähnenswert: Manche Radios bringen einen Kopfhörerausgang mit. Das Sony XDR-S41D kannst du so zum Beispiel auch hören, wenn du es mit in den Park nimmst und die Menschen auf den anderen Decken nicht stören willst.
Noch seltener bringen Digitalradios CD-Laufwerke mit. Auch die alte (oder neue) CD-Sammlung soll also nicht verkommen. Wir haben solche Laufwerke in unseren Bewertungen eher als nettes Extra, denn als Standard-Ausstattung gewertet. Falls CD dir wichtig ist, solltest du aber natürlich darauf achten, ein passendes Gerät zu wählen.
Bei der Fülle an Abspielarten kann es schon mal schwierig werden, den Überblick zu behalten. Du fragst dich vielleicht, wie so viele Optionen auf einem kleinen Radio untergebracht werden. Unsere Erfahrungen zeigen aber, dass die meisten Hersteller das Problem gut lösen. Da werden schon mal 30 Sender-Speicher schlau unter Tasten mit Sternchen-Aufdruck versteckt, wie beim Teufel Radio 3Sixty, und Extra-Menüs nur für die Quellen-Auswahl verhelfen dir zu einem guten Überblick.
Manche Hersteller setzen neben der Bedienung am Gerät zusätzlich auf Apps und Fernbedienungen. Beides ist aber eher selten. Vor allem Hersteller-spezifische Apps gibt es wenige. Falls dir die Steuerung via App wichtig ist, der Hersteller deines auserwählten Kandidaten aber keine eigene App hat, solltest du nach Kompatibilität mit der UNDOK-App Ausschau halten. Die gibt es für iOS und Android. Die App ist an keinen Hersteller gebunden. Stattdessen kannst du mit ihr diverse Radios bedienen, sofern sie denn kompatibel sind. Es lohnt sich, beim Kauf nach dem UNDOK-Logo zu suchen.
Ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium sollte bei einem Digitalradio auch immer das Display sein. Schließlich ist es einer der erklärten Vorteile von DAB+, dass Zusatzinformationen wie Titel und Interpret eines Songs, oder sogar Album-Cover, mitgesendet werden können. Um Grafiken darzustellen, sollten die Radios idealerweise ein Farbdisplay bieten. Falls du nach einem Geschenk für die Großeltern suchst, dann bietet sich außerdem ein Display mit ordentlicher Größe an. Das Hama DR1000DE bewegt sich hier an der oberen Grenze der verfügbaren Display-Größen, das JBL Tuner 2 am unteren Ende.
Nicht nur bei den Abspielmöglichkeiten bieten Digitalradios zahlreiche Extras. Sonder-Features, die du besonders häufig findest, sind Wecker oder programmierbare, automatische Ein- und Ausschaltzeiten. Du brauchst also nicht einen extra Radiowecker, um von deinem Lieblingssender geweckt zu werden. Der Funktionsumfang ist allerdings meistens auf nötigste, also ein oder maximal zwei programmierbare Wecker, beschränkt.
Weniger oft zu finden sind Lösungen, die es dir erlauben, dein Radio auch abseits von der Steckdose zu hören. Es gibt Radios mit wiederaufladbarem Akku oder Radios, in die du Batterien einlegen kannst. Das JBL Tuner 2 ist zusätzlich auch noch gegen Wasser geschützt und kann schon mal kurz in den Pool fallen, ohne kaputtzugehen. Das Teufel Radio 3Sixty funktioniert mit zusätzlicher Ladefunktion sogar als Powerbank für dein Handy.
Wie viele Features ein Radio wirklich haben muss, ist Geschmackssache. Die enorme Vielfalt an Geräten stellt aber sicher, dass jeder ein passendes Digitalradio für sich findet – egal, ob es ein kleiner Begleiter für den Pool oder eine Multifunktionsanlage für die Küche sein soll.
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