Mit dem Pixel C steht seit Kurzem Googles erstes selbst gefertigtes Android-Tablet in Deutschland zum Verkauf. Es ist ab 499 Euro erhältlich und kann dank Bluetooth-Tastatur in ein Notebook verwandelt werden. CNET hat das Google-Tablet getestet.
Das Google Pixel C ist das derzeit beste Android-Tablet. Google legt die Messlatte in Sachen Performance und Design ein Stück höher und liefert Apple einen harten Wettkampf. In Sachen Design liegt das Pixel C auf einem Level mit dem iPad. Betrachtet man die Leistung könnte man sogar von einem iPad-Killer sprechen, denn es liefert fast die doppelte Grafikperformance. Allerdings ist die Software noch nicht sonderlich optimiert und die optionale Bluetooth-Tastatur teuer.
Googles Ende September angekündigtes Pixel C ist das bisher beste und leistungsfähigste Android-Tablet am Markt. Es hat ein hochwertiges Design, einen spektakulären Bildschirm, es ist schnell und bietet eine lange Akkulaufzeit.
Das Pixel C ist ab 499 Euro erhältlich (Foto: CNET.com)
Das Aluminium-Design der Tablet-Einheit ist elegant und solide. Kombiniert man das Pixel C mit der optionalen magnetischen Bluetooth-Tastatur, die aus dem gleichen Material hergestellt ist, wird aus dem Tablet ein Notebook . Im Markt der Hybrid-Geräte konkurriert es mit einem Microsoft Surface 3, im Bereich der Tablets mit einem iPad Air 2. Das Surface von Microsoft ist leistungsfähig genug, ein Notebook zu ersetzen, während das iPad am besten für Freizeitaktivitäten wie Spiele und Video-Streaming geeignet ist. Das Pixel C liegt irgendwo dazwischen.
Es ist derzeit zweifellos das beste Android -Tablet und verdient einen Platz an der Spitze der Bestenliste. Es kämpft mit dem Apple iPad Air 2 um den Titel des besten Tablets am Markt. Wer ein Tablet für die Arbeit sucht, hat sicherlich unterschiedliche Anforderungen bezüglich der Leistung, müssten wir uns entscheiden, fiele die Wahl aufgrund der außergewöhnlich gestalteten Tastatur, des wunderschönen Bildschirms und der hohen Performance aber auf zugunsten des Google Pixel C.
Das Google Pixel C gibt es ab sofort in Deutschland zu kaufen. Erhältlich ist es in zwei Konfigurationen im Google Play Store. Mit 32 GByte internem Speicher kostet es 499 Euro. Für die Version mit 64 GByte verlangt Google 599 Euro. Die als Zubehör angebotene magnetische Anstecktastatur steht für zusätzliche 169 Euro zum Verkauf.
Google hat bereits in der Vergangenheit sehr gute Android-Tablets herausgebracht, die aber Partner wie Asus oder HTC gefertigt haben. Das Pixel C ist das erste Tablet, das Google selbst produziert. Und dem ersten Eindruck zufolge, hätte Google schon lange seine eigenen Tablets bauen sollen.
Das Gehäuse des Google Pixel C fühlt sich hochwertig an (Foto: CNET.com)
Das Pixel C verfügt über ein Gehäuse aus eloxiertem Aluminium, das sich genauso hochwertig anfühlt wie das eines Apple-Tablets. Es ist solide und hat ein modisches mattes Finsih und eine geschmeidige Oberfläche. Google hat sich dazu entschieden, einen größeren Akku einzubauen, was das Pixel C dicker und schwerer macht als ein iPad Air 2. Der Unterschied ist aber nicht so dramatisch. Das Google-Tablet misst 24,2 mal 17,9 mal 0,7 Zentimeter und wiegt 517 Gramm, das iPad Air 2 rund 24 mal 17 mal 0,61 Zentimeter bei einem Gewicht von 437 Gramm. Auch nach einer längeren Zeit ließ sich das Pixel jedenfalls noch komfortabel halten.
Das Pixel C ist 7 Millimeter dünn und 517 Gramm schwer (Foto: CNET.com)
Ein Highlight des Pixel C ist die optionale Bluetooth-Tastatur. Sie ist magnetisch und lädt induktiv. Für ein derart dünnes Keyboard ist es überraschend komfortabel. Die wichtigsten Tasten sind fast so groß wie bei einer herkömmlichen Tastatur. Tab und Enter sind aber etwas verkleinert. Beim Schreiben fühlt man sich nicht so eingeengt wie bei den meisten anderen Bluetooth-Tastaturen. Das Keyboard ist klein, aber dennoch geräumig, und trotzdem kompakt genug, um es selbst auf engstem Raum nutzen zu können.
Die Bluetooth-Tastatur des Pixel C ist dünn, aber geräumig (Foto: CNET.com)
Sobald die Tastatur magnetisch befestigt wird, baut sie automatisch eine Bluetooth-Verbindung zu dem Tablet auf und blendet die On-Screen-Tastatur von Android aus. Das funktioniert in den meisten Fällen ohne Probleme. Ab und zu hat es etwas länger (ca. 10 bis 20 Sekunden) gedauert, bis die Tastatur einsatzbereit war.
Das Pixel C lässt sich auf engstem Raum nutzen (Foto: CNET.com)
Die Tastatur ist zugleich ein abnehmbares Cover, das dem Pixel mehr den Look eines Notebooks verleiht. Das Gehäuse der Tastatur ist aus demselben Material gefertigt wie das Tablet und wirkt stylisch und robust. Das Cover zählt sich wahrscheinlich zu den am besten schützenden Tastatur-Abdeckungen, die aktuell erhältlich sind. Auch die magnetische Verbindung zwischen der Tastatur und dem Tablet ist sehr stark. Auch wenn man das Gerät schüttelt oder über Kopf an der Tastatur hält, löst sie sich nicht.
Die Tastatur dient zugleich als Cover (Foto: CNET.com)
Trotz seines hervorragenden Designs, gibt es ein paar Kritikpunkte. Es fehlt ein Trackpad, die Tastatur macht das Gerät etwas schwer und das Abtrennen des Bluetooth-Keyboards kann etwas umständlich sein, wenn es als Abdeckung verwendet wird. Zudem ist es anfangs schwer zu erkennen, an welcher Seite des Tablets die Tastatur magnetisch befestigt werden soll. Meist dreht man es, bis die Tastatur einrastet. Allerdings gibt es auch nur zwei Möglichkeiten, wie das Tablet und die Tastatur zusammenpassen können. Einmal befestigt, lässt sich das Keyboard aber fast wie bei einem Laptop öffnen und zuklappen.
Wie rum kommt das Tablet in die Tastatur ? (Foto: CNET.com)
Großartig vermisst haben wir das Trackpad allerdings nicht. Vielleicht, weil wir nicht aus dem Auge verloren haben, dass wir mit einem Tablet und nicht einem Laptop arbeiten. Abgesehen von der Tastatur ist das Pixel C auch kein Versuch, ein Notebook zu ersetzen. Viel mehr will es zeigen, wie ein Android-Tablet mit einem Keyboard funktionieren sollte.
Leider hatte die Bluetooth-Tastatur bei dem Testgerät noch einen Software-Fehler. Des Öfteren verhielt sie sich so, als wäre eine Taste physisch steckengeblieben. Das war zwar nicht der Fall, sie erzeugte jedoch Buchstaben, als ob es so gewesen wäre. Dadurch verlieh man Wörtern ungewollt einen dramatischeren Ausdruck oder löschte versehentlich einen kompletten Satz, wenn die Backspace-Taste betroffen war, was durchaus frustrierend werden konnte. Manchmal dauerte es auch einige Zeit, bis Eingaben registriert wurden. Diese Probleme schienen nicht mit der Anzahl der im Hintergrund geöffneten Anwendungen zusammenzuhängen. Daher könnte es lediglich ein Problem des Testgerätes gewesen sein. Unsere Kollegen aus Spanien hatten den Bug beispielsweise nicht. Unabhängig davon, machte die Tastatur einen positiven Gesamteindruck.
Das Pixel C kommt mit einem LTPS-LCD mit einer Auflösung von 2560 mal 1800 Pixel. Die Bildschirmhelligkeit beträgt laut Google 500 cd/m², das Kontrastverhältnis 1500:1. Es soll eines der hellsten Tablets-Displays am Markt sein. Das Bildformat beträgt unübliche 4:2,8. Dies hat den Vorteil, dass sich das Seitenverhältnis bei einem Split-Screen-Modus nicht ändern würde. Dies ist bei 4:3-Bildschirmen nicht der Fall.
Das Pixel C kommt mit einem hochauflösenden LTPS-LCD (Foto: CNET.com)
Das Display des Pixel C ist auch tatsächlich heller als das des eines iPad Air 2 und bietet eine höhere Pixeldichte. Das Google-Tablet kommt auf 308 ppi, während es beim iPad Air 2 nur 264 Bildpunkte pro Zoll sind. Die Farbwiedergabe des Pixel C erschien im Vergleich mit dem Apple-Tablet ebenso brilliant. HD-Inhalte werden scharf und mit naturgetreuen Farben wiedergegeben. Insgesamt bietet das Pixel C einen großartigen Bildschirm.
Die Pixel C läuft wie die neuen Nexus-Smartphones mit der aktuellensten Google-Betriebssystemverersion Android 6.0 Marshmallow. Dank vier verbauter Mikrofone funktioniert die Sprachsuche mit „OK Google“ sehr zuverlässig. Das Pixel C erkennt das Kommando auch dann, wenn man es gerade nicht in der Hand hält.
Eine Neuheit von Android 6.0 ist Now-on-Tap. Das Feature wird durch langes Drücken der Home-Taste aktiviert. Ist es aktiv, erscheint ein weißer, blinkender Rand rundum den Bildschirm, als ob man gerade einen Screenshot aufnehmen würde. Nachdem es analysiert hat, was für Inhalte sich gerade auf dem Bildschirm befinden, zeigt es eine Liste mit dazu passenden Suchergebnisse an. Liest man zum Beispiel gerade einen Artikel über Dinosaurier und aktiviert Now-on-Tap, zeigt es Suchergebnisse für im Text erwähnte Spezies oder einen Link zu einer Website an, auf der man mehr über die namentlich genannten Arten in Erfahrung bringen kann. In Kombination mit „OK Google“ macht Now-on-Tap die Suche nach Inhalten zu einem Kinderspiel. Nähere Details zu Android 6.0 Marshmallow hält folgender Artikel bereit.
Allerings ist die Android-Software von Google noch nicht allzu sehr für die Fähigkeiten des Pixel C optimiert. Beispielsweise gibt es noch keinen Splitscreen-Modus wie bei Samsung oder Apple, auch wenn Google inzwischen bestätigt hat, an dieser Funktion zu arbeiten.
Das Pixel C wird von Nvidias neuem „Super-Mobilprozessor“ Tegra X1 angetrieben. Der Tegra X1 basiert auf der 64-Bit-Architektur und ist mit acht Rechenkernen ausgestattet. Zudem sind 256 Grafikkerne verbaut, die wie bei der GeForce-GTX-900-Serie auf der Maxwell-Architektur basieren und laut Nvidia eine Billion Gleitkommaoperationen pro Sekunde ausführen können. Jegliche Anwendungen, die auf der Maxwell-Architektur aufbauen, laufen auch auf dem mobilen Chip.
Unterstützt wird die CPU von 3 GByte LPDDR4-RAM. Der interne Speicher ist je nach Modell 32 oder 64 GByte groß. Eine Erweiterung ist nicht möglich, da das Google Pixel C keinen microSD-Kartenslot mitbringt. Daher sollten sich Nutzer vor dem Kauf gut überlegen, wie viel Speicherplatz sie für Daten benötigen.
In den Grafik-Benchmarks lässt das Pixel C dank der Nvidia-CPU seine Konkurrenten deutlich hinter sich. Im 3DMark-Bench (Unlimited Ice Storm), der die 3D-Performance misst, erreicht das Google-Tablet 40922 Punkte. Das iPad Air 2 schaffte nur 21647 Punkte, das Lenovo Yoga Tab 3 Pro 25928 Punkte. Das Pixel C kommt fast an die Grafik-Performance eines Surface Pro 3 mit Intel-Core-i5 heran, das laut der Datenbank des 3DMark-Entwicklers 47191 Punkte verzeichnet. In Spielen reibt man sich auf dem Pixel auch nicht selten die Augen und bewundert die schöne Grafik, die detaillierte Umgebung oder die geschmeidige Landschaft, anstatt sich auf die Action zu konzentrieren.
3DMark Ice Strom (Grafik: CNET.com)
Auch sonst überzeugt die Performance. Das Tablet lädt Apps schnell herunter und startet sie im Nu. Auch das Laden von Webseiten und Spielen geht äußerst flott. Die Navigation ist ebenso flüssig. Und zehn Apps im Hintergrund während man das leistungsintensive Spiel Nova 3 zockt, bereiten dem Pixel C ebenfalls keine Probleme.
Das Pixel C verfügt über Stereo-Lautsprecher, die auf der linken und rechten Seite am Rand verbaut sind. Diese klingen tatsächlich ziemlich gut. Viele Tablet-Lautsprecher sind nicht gerade berauschend und klingen bei höheren Lautstärken blechern, sodass man doch lieber Kopfhörer verwendet. Beim Pixel C sind sie ordentlich laut und haben einen volleren Sound als bei den meisten Konkurrenten. Die Klangqualität ist bei Musik, Filmen und Spielen toll, aber an Bass fehlt es auch dem Google-Tablet.
Lautsprecher des Pixel C (Foto: CNET.com)
An Kommunikationsoptionen bietet das Pixel C Dual-Band-WLAN nach IEEE 802.11ac und Bluetooth 4.1, ein Mobilfunkmodul fehlt. Außerdem gibt es einen USB-Typ-C-Port, der zum Laden oder Verbinden des Tablets mit dem Computer dient.
Der eingebaute Akku liefert 34,2 Wattstunden, was für über zehn Stunden Laufzeit reichen soll. Geladen wird er wie erwähnt über den USB-Typ-C-Anschluss. Wie beim Chromebook Pixel zeigt eine LED-Leiste auf der Rückseite des Tablets den aktuellen Ladestand an.
Akku-LED-Leiste auf der Rückseite (Foto: CNET.com)
Im CNET-Labs-Akku-Test, bei dem ein HD-Video im Flugmodus bei mittlerer Helligkeit in Dauerschleife über das Display flimmert, hat das Pixel C 12,7 Stunden durchgehalten.
Dank USB-Typ-C ist das Tablet auch wieder schnell geladen. In gut 15 Minuten war das Tablet nach einer vollständigen Entleerung wieder für gut 50 Minuten Betrieb betankt. Nach etwa zweieinhalb Stunden ist der Akku komplett voll.
Das Pixel C ist das derzeit beste Android-Tablet. Mit seinem neuen Gerät legt Google die Messlatte in Sachen Performance und Design ein Stück höher und liefert Apple einen harten Wettkampf. Während Android im Bereich App-Vielfalt und -Beliebtheit noch auf iOS aufzuholen versucht, liegt das Pixel C in Sachen Attraktivität und Design auf einem Level mit dem iPad. Betrachtet man die Leistung könnte man sogar von einem iPad-Killer sprechen, denn es liefert fast die doppelte Grafikperformance im Vergleich zum Air 2.
Allerdings ist es etwas schwer, das Pixel C in das Spektrum der heutigen Tablets einzuornden. Es liegt irgendwo zwischen dem für Casual-Anwender konzipierten iPad Air 2 und dem produktivorientierten Surface Pro 3 von Microsoft. Das Pixel C kann man zwar sehr gut für die Arbeit wie zum Schreiben von längeren Texten verwenden, wie ein Notebook lässt es sich aufgrund von Android aber nicht nutzen. Am ehesten vergleichen könnte man es vielleicht noch mit einem Netbook.
Interessant könnte das Pixel C in Kombination mit der Bluetooth-Tastatur daher besonders für Stunden oder Berufsgruppen sein, die unterwegs längere Texte verfassen wollen. Nur das Tablet allein ist dank der Sprachsteuerung und Now-on-Tap beispielsweise hervorragend zum Surfen und Stöbern im Netz geeignet. Dank des hochauflösenden Bildschirms und der Nvidia-CPU lässt es sich auch optimal zum Videostreaming und Anschauen von Filmen und Serien oder zum Spielen verwenden.
[Mit Material von Xiomara Blanco, CNET.com]
Themenseiten: Android, Google Inc., Tablet
Leider absolut enttäuschend, dass Google zwar ein schönes Tablet und auch noch ein paar USB-C Kabel auf den Markt bringt, aber keinerlei Schutzhülle! Oder ist die abartig teure Tastatur auch als Schutzhülle gedacht???
Für mich wäre ein Tablett ohne SD-Slot keine Alternative. Und „das Beste“ Tablett gibt es nicht, da die Anforderungen sehr unterschiedlich sind.
ja genau. für mich Tablet ohne stiff is „no go“. ich bin uno student und das ist wichtig für mich.
Ach Google, wäre eine TypA-USB-Buchse für Sticks/Cardreader/Eingabegeräte zu viel verlangt?
Ich habe das Pixel C intensiv getestet und kann bestätigen, das Teil extrem hochwertig verarbeitet – Touch and Feel auf sehr hohem Niveau. Was mir jedoch in dieser Preisklasse fehlen sind der SD-Card Slot und das LTE Modul. Auch der Umstand, dass weder das OS noch die Tools in irgendeiner Art dabei helfen produktiver als mit einem Handy zu arbeiten, haben mich etwas enttäuscht.
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