Beyerdynamic DT 770 Pro im Test: Soundprofi für 139 Euro  - IMTEST

2022-10-09 17:19:11 By : Mr. Jason Ma

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Ein Headset für audiophile Nutzer- wie gut lässt es sich damit spielen?

Für 139 Euro schickt BD ein waschechtes Studiomodell für Einsteiger ins Rennen. IMTEST testet, wie gut sich es sich mit dem auf audiophile Nutzer abgestimmten Headset Beyerdynamic DT 770 Pro spielen lässt. Wie steht es im Verhältnis zu den Gaming-Kopfhörern?  Professionell und flauschig: Das DT770 sieht nicht nur bequem aus, es trägt sich kaum spürbar auf dem Kopf. © Beyerdynamic/ IMTEST

Als klassisches Studioheadset ist das Beyerdynamic DT 770 Pro eine reine „Plug & Play“-Sache. Via 3,5mm oder dem größeren 6,4cm Klinkenstecker geht es direkt an den Gaming-PC oder den AV-Receiver. Fertig.  Gigabyte-große Softwaresuiten mit dutzenden Klangfeatures gibt es keine: Das Beyerdynamic DT 770 Pro könnte puristischer nicht sein. Selbstverständlich gibt es der eigentlichen Zielgruppe auch keinerlei RGB-Beleuchtung oder sonstigen optischen Gamer-Schnickschnack – stattdessen wirkt die Flauscheoptik schon fast retro. Geschmackssache. Auch ein Mikrofon ist nicht vorhanden, was so manch kompetitiven Gamer stören dürfte.  

Die Verarbeitungsqualität ist durchwegs gut, wobei man den typisch für BD-Kopfhörer freiliegenden Kabeln mit etwas Respekt begegnen sollte. Einmal falsch angefasst oder verheddert und schon ist Schluss mit Stereoklang. An die Qualität des größeren MMX 300 oder die Spitzenreiter von B&O, Steelseries oder Corsair in der Oberklasse kommt es nicht heran.  

Der Vergleich zwischen der gesamten Gaming-Riege und den auf eine völlig unterschiedlich ausgerichtete Zielgruppe der Musikproduzenten oder auch purer Stereoklang-Genießer hätte spannender nicht sein können. Das Ergebnis beeindruckt:  

Preislich gehört das Headset fast zu Premium-Klasse. Ist dies gerechtfertigt?

Und auch wenn die Beyerdynamic DT 770 Pro keine Geräuschunterdrückung bieten, beeindrucken sie durch eine enorm gute Schallisolation: Während die eigene Stimme noch gut zu hören bleibt, werden besonders hochfrequentierte Geräusche vollständig unterdrückt. Beispiel: Im Garten kann man nach Aufsetzen der Kopfhörer das ansonsten ohrenbetäubende Zirpen einer Horde Grillen nicht mehr hören. Auch die Lüfter des Gaming-PCs oder des Projektors sind nicht mehr wahrnehmbar. Hier stellen die 770 alle Kopfhörer ohne aktives Noise Cancelling in den Schatten und zeigen, dass man Geräuschunterdrückung auch bis zu einem gewissen Grad mit einer smarten Konstruktion und Materialen erreichen kann. 

Im Flugzeug hingegen konnten die Studiokopfhörer nichts gegen den Triebwerkslärm in der Kabine anrichten, wo dann die Kollegen mit ANC, etwa B&O oder Steelseries Arctis Nova Pro punkten und für Stille sorgen 

Für nur 139 Euro bietet Beyerdynamic einen Stereoklang, der sich gewaschen hat. Stimmen klingen als wäre man mit den Protagonisten im Raum und Soundtracks ertönen klanglich höchst akkurat – nie zu tief, nie zo bombastisch. Die Detailwiedergabe hat letztlich überzeugt: bei Spielen, Filmen und Musik hört man Feinheiten hinaus, die andere Headsets schlicht verschlucken. Macht Gaming damit Spaß? JA! Sofern man bereit ist, auf Surround-Sound, eine Wireless-Verbindung oder größere Suiten zu verzichten. Lassen Sie sich von der Note nicht täuschen: Bei der reinen Tonqualität bewegt man sich im Bereich „Sehr gut“ (1,4) – da dem Headset jedoch jegliche Features wie Surroundsound, Equalizer, Bluetooth oder gar ein Mikrofon fehlen, erhält es als reines Gaming Headset lediglich eine 2,7.  

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